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1253 - Aufbruch nach Erendyra

Titel: 1253 - Aufbruch nach Erendyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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- besonders dann, wenn er Bewegung brauchte, um den stockenden Fluß der Gedanken wieder in Gang zu bringen, wie er sich ausdrückte - unternahm er ausgedehnte Spaziergänge durch das Innere der EXPLORER. Die Innenausstattung des Schiffes war von den Vironauten unter williger Mitwirkung des Schiffes äußerst phantasievoll gestaltet worden.
    Verschwunden waren die kahlen Gänge mit Schotten an beiden Enden und Türen rechts und links, die für konventionelle Raumschiffe charakteristisch gewesen waren. Hallen, Säle, Terrassen, gleitende Rampen, schwebende Plattformen hatten ihren Platz eingenommen. Die EXPLORER glich einem fliegenden Gewächshaus. Überall wuchsen Pflanzen, vom simplen Gras bis zu den mächtigen Bäumen gemäßigter und tropischer Zonen der Erde. Das Fernweh hatte die Vironauten hinaus in die Tiefen des Alls getrieben, aber sie waren nicht gegangen, ohne ein Stück Heimat mitzunehmen. Über eine konventionelle Treppe, deren Stufen sich nicht bewegten, hatte Reginald Bull das Niveau einer mächtigen, zur Parklandschaft ausgebauten Halle erklommen. Er blieb eine Zeitlang stehen und musterte mit Wohlgefallen die zahlreichen Plattformen, die in verschiedenen Höhen über dem Parkgelände schwebten und von denen jede einer Gruppe von Vironauten als Wohnfläche diente. Da hörte er Stimmen: eine helle, durchdringende, streitsüchtige, die er nur zu gut kannte, und eine zweite, dunkle, in deren Lauten ein Unterton von gelangweiltem Ärger schwang. Er trat um ein Gebüsch herum und sah schräg über sich eine weitere Plattform, zu der eine Gleittreppe hinaufführte.
    Auf halber Höhe der Treppe, die augenblicklich nicht in Bewegung war, stand Grosznik, der Sammler. Unten im Gras hatte Doran Meinster sich zu seiner vollen, indes wenig beeindruckenden Körpergröße emporgereckt und hielt, die Arme in die Seiten gestemmt, dem Sammler eine kräftige Standpauke. .„... spielt keine Rolle. Hier muß Ordnung herrschen. Das dort oben ist keine Sammlung, sondern ein Müllabladeplatz. Er birgt Gefahren, hygienische und sonstige. Ich muß dich allen Ernstes bitten, in deiner Behausung Ordnung zu schaffen. Unnötiges und Anstößiges ist über Bord zu werfen. Ich will dir gerne behilflich sein..."
    „Du kannst mich mal", 'sagte Grosznik. Obwohl er nur halb so laut sprach wie Meinster, wohnte seiner Stimme mehr Nachdruck inne als dem keifenden Organ des Ökologen. „Ich habe dir das Leben gerettet, vergiß das nicht. Du schuldest mir was, und sei es nur, daß du mich endlich in Ruhe läßt."
    „Pah, Leben gerettet!" höhnte Meinster. „Das Glück des blinden Huhns, das auch einmal ein Korn findet. Du wußtest selbst nicht, welche Wirkung das dämliche Stück Ofenrohr auf den Gepanzerten haben würde."
    Reginald Bull horchte auf. Er trat aus dem Schatten des Gebüschs hervor und wurde von beiden Männern bemerkt. „Was war das?" fragte er wißbegierig. „Ich versuche, dem Mann beizubringen, daß er seinen Sauhaufen ausräumen muß", begann Meinster voller Eifer. „Nein, ich meine das mit dem Ofenrohr."
    „Oh, das..."
    „Grosznik, erzähl du mir's", bat Bull.
    Grosznik berichtete, was auf dem Innenhof des Ruinengeländes vorgefallen war. Er stellte sein Licht nicht unter den Scheffel, aber er brüstete sich auch nicht. Immerhin, registrierte Bull, war es schon so etwas wie eine Heldentat gewesen, daß er sich ohne Waffe an Cruhl herangewagt hatte. „Mich interessiert das Rohr", sagte Bull, nachdem Grosznik geendet hatte. „Wie sah es aus."
    „Ich hab's mitgebracht", antwortete der Sammler. „Willst du's sehen?"
    „Ja, bitte."
    Die Treppe geriet in Bewegung. Grosznik verschwand über den Rand der Plattform. Man hörte ihn kramen. Kurze Zeit später kam er wieder zum Vorschein. Er glitt die Treppe herab und reichte Bull den mysteriösen Fundgegenstand. Bull drehte ihn in den Händen, musterte ihn von allen Seiten und stellte fest, daß er bis aufs Haar jenem Rohrstück ähnelte, das er auf seinem Arbeitstisch liegen hatte.
    Die Ähnlichkeit war zweifellos rein zufällig, und bei näherem Hinsehen hätte der Elfahder wohl festgestellt, daß er es nicht mit dem wahren Symbol, sondern einem Faksimile zu tun hatte. Diese Mühe hatte er sich jedoch nicht gemacht. „Wie hast du das Rohr getragen? Zeig's mir", sagte Bull.
    Grosznik stülpte sich den Hohlzylinder über den linken Unterarm, so daß der untere Rand bis zur Mitte des Handrückens reichte. „So", sagte er.
    Reginald Bull nickte. „Stalkers Permit",

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