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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geraten, die mehr als unglaublich waren. Es gab nichts, was es nicht gab, die Erfahrung hatte sie in den Jahren sammeln können. Genau vor diesem Problem stand sie auch jetzt.
    Immer wieder kam es zwischen ihr und dem Teufel zu indirekten Begegnungen, und sie musste wieder daran denken, dass sie als Hexe mal auf seiner Seite gestanden hatte.
    »Du willst den zweiten jungen Mann auch töten?«
    »Ja!«
    »Und dann?«
    »Bist du an der Reihe.«
    »Ich soll auch tot hier auf dem alten Burghof liegen bleiben? Oder wie hast du dir das gedacht?« Jane hatte ihrer Stimme einen festen Klang gegeben. Die Angst, die sie verspürte, drang nicht nach draußen.
    »Nein, nicht hier. Ich bin unsicher geworden, was dich angeht. Ich habe gespürt, dass du anders bist als die beiden. Etwas steckt in dir, über das ich mich wundere, das ich aber nicht erklären kann. Das greift mich irgendwie an, verstehst du? Und deshalb habe ich den Eindruck, dass du etwas Besonderes bist. Ich will mich mit dir noch beschäftigen.«
    Jane atmete nicht auf, weil sie eine Galgenfrist bekommen hatte. Sie konnte sich denken, was Urban gestört hatte. Es war nicht offen zu sehen, es steckte in ihrem Innern, und sie hatte es als Erbe einer verdammten Zeit mitgebracht.
    Man konnte von einer geringen, aber latenten Hexenkraft sprechen, die sich nicht vertreiben ließ. In gewissen Situationen kam sie zum Vorschein, dann half sie ihr, aber sie war nicht so stark, dass sie Jane auf die andere Seite gezogen hätte. Auch jetzt spürte sie nichts davon. Ganz im Gegensatz zu diesem Wesen, das sich mal als Mensch und dann wieder als Skelett zeigen konnte.
    »Wie anders sollte ich denn sein?«, fragte Jane.
    »Ich werde es noch herausfinden.«
    »Und wann?«
    »Sehr bald, wenn ich mit dem anderen hier fertig bin.«
    Jane Collins war enttäuscht. Sie hatte gedacht, Urban von einem weiteren Mord abhalten zu können.
    Das aber würde wohl nicht gelingen. Wer einmal auf dem Highway der Hölle fuhr, der konnte ihn nicht so einfach verlassen.
    Einen Mord mit anzusehen, das hatte ihr gereicht. Sie machte sich Vorwürfe, obwohl sie sich verdammt schlecht gefühlt hatte und sich die Schuld keinesfalls zu geben brauchte.
    Jetzt aber fühlte sie sich besser. Was in ihren Kräften stand, wollte sie einsetzen, um den Mord zu verhindern. Es gab für sie nur dieses eine Ziel.
    Sie kniete in der offenen Tür, und bevor sich Russell Urban Tim Allen zuwenden konnte, drückte sie ihren Oberkörper nach, streckte auch das rechte Bein aus, um sich abzustützen, denn sie wollte nicht zu Boden fallen.
    Urban tat nichts. Er war wohl zu sehr überrascht. Mit Widerstand hatte er nicht gerechnet, und deshalb nutzte Jane ihre Chance perfekt aus. Auch wenn ihr schwindlig war, sie schaffte es trotzdem, sich aufzurichten und stand nun außerhalb der Kutsche vor ihm.
    In ihrem Kopf tuckerte es. Es gelang ihr auch nur unvollständig, den normalen Überblick zu behalten.
    Irgendwie hatte sie immer das Gefühl, sich bald im Kreis zu drehen, wobei sich auch noch der Boden unter ihr bewegte.
    Jane war eine Frau, die vieles hinter sich hatte. Sie war es gewohnt, in das kalte Wasser zu springen, und auch jetzt riss sie sich zusammen und biss die Zähne zusammen.
    Inzwischen strömte die Hitze in Wellen durch ihren Körper. Es blieb nicht ohne Folgen, denn der Schweiß strömte aus den Poren und nässte ihren Körper.
    Wieder schwankte die Skelettgestalt vor ihren Augen, und es wäre für sie am besten gewesen, sich einfach fallen zu lassen und hinzulegen. Nur das konnte man mit einer Jane Collins nicht machen, die sich einmal entschlossen hatte, einen bestimmten Weg zu gehen. Da wollte sie ein Ziel erreichen. Sie ärgerte sich wahnsinnig darüber, dass die Welt vor ihr wieder ins Schwanken geriet, doch sie hielt sich auf den Beinen und ging Schritt für Schritt auf die Gestalt zu.
    Das Sprechen strengte sie ebenfalls an. Trotzdem tat sie es. »Ich, Urban, ich bin wichtiger als der junge Mann. Ich bin viel wichtiger für dich, denn in mir steckt tatsächlich etwas, das uns beide verbindet. Das kannst du mir glauben.«
    Jetzt hoffte sie, Urban verunsichert zu haben. Das schien tatsächlich zuzutreffen, denn er griff nicht an, sondern wartete ab, ob sie ihm noch etwas erklärte.
    Das verbiss sich Jane. Stattdessen ging sie weiter, und es klappte jetzt auch besser. Sie hatte sich und ihren Atem unter Kontrolle und das Ziel vor Augen.
    Urban bewegte sich nicht. Tim Allen hatte er vergessen. Er war ihm sicher.

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