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1254 - Der Satans-Kutscher

1254 - Der Satans-Kutscher

Titel: 1254 - Der Satans-Kutscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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offenen Tür auch nicht aufgeben, und sie klammerte sich mit beiden Händen an den Seiten fest. Ihre Augen standen weit offen, sie wollte jedes Detail sehen, und sie holte immer wieder keuchend Luft.
    »Hören Sie auf, Urban! Hören Sie mit dem verdammten Morden auf! Verdammt noch mal, ich…« Ihre Stimme brach ab, aber es trat etwas ein, womit sie nicht gerechnet hatte.
    Russell Urban blieb stehen. Er drehte sich um.
    Die Knochenfratze glotzte sie an. Ja, es war etwas in den Augen. Sie glaubte, winzige Flämmchen dort tanzen zu sehen, und plötzlich bekam sie Angst…
    Es vergingen Sekunden, in denen nichts geschah. Jane wusste nicht, ob sie richtig oder falsch reagiert hatte, aber sie hatte einfach nicht anders gekonnt.
    Russell Urban bewegte seinen Oberkörper so gut wie nicht. Nur die rechte Hand, in der er den Griff der Peitsche hielt. Sie zitterte hin und wieder, und dieses Zittern übertrug sich auch auf die schwarze fettige Schnur, die auf dem Boden lag wie eine Schlange.
    Dann erschreckte sich Jane noch einmal. Denn Russell Urban begann zu sprechen. Es war für sie kaum nachzuvollziehen, aber er war tatsächlich in der Lage zu reden, auch wenn seine Worte tief aus der Kehle drangen und sich anhörten, als wären sie von einem Röhren begleitet. Er sprach recht laut, trotzdem musste sich Jane schon sehr konzentrieren, um ihn zu verstehen.
    »Nein, ich höre nicht auf. Niemals. Es ist meine Pflicht, denn ich muss ihm das zurückzahlen, was er mir gegeben hat.«
    »Ihm?«, rief Jane. »Wer ist er denn?«
    »Der wahre Herrscher.«
    »Der Teufel, nicht?«
    »Es ist mir egal, wie du ihn nennst. Du kannst ihn auch als den großen Engel betrachten, den wahren Engel, aber er steht an meiner Seite. Er hat mir geholfen, als ich es nicht mehr aushielt in dieser verdammten Burg. Die Menschen haben mich gehasst. Sie haben mich nicht gemocht, sie verachteten mich, den Kutscher, den Lakaien. Sie waren so arrogant, und mein Hass auf sie wurde mit jedem Tag größer. Ich wünschte ihnen alles schlechte. Ich wünschte ihnen den Tod, und ich bekam meine Chance. Ich habe mir Zugang zum Teufel verschafft. Es hat lange gedauert, aber ich schaffte es, und er gab mir den Rat, alles zu verbrennen, bis auf den Schuppen mit den Kutschen. Ich habe es dann getan, und er hat mir geholfen. Ich stellte mich zwischen die Verhassten, und der Teufel schickte sein Feuer. Sie alle verbrannten darin und mit ihnen verbrannte auch der gesamte Bau.«
    »Aber du nicht, wie?«
    »Doch - auch ich verbrannte. Ich stand ja bei ihnen. Ich habe gelacht, als ich sah, wie sie starben. Wie sie sich gequält haben. Wie sie versuchten, die Flammen zu löschen und wie sie es nicht schafften. Sie verbrannten zu Asche, aber ich blieb.«
    »Als Mensch?«
    »Nein, auch mir fraß das Feuer die Haut von den Knochen. Zurück blieb ein Skelett. Und es gab noch einen großen Unterschied. Die Macht des Teufels erlaubte es mir, auch wieder die menschliche Gestalt anzunehmen. Ich konnte mich völlig normal den Menschen zeigen, aber auch ein Skelett sein. Wenn ich die Kutsche fahre, dann dringt die Kraft des Teufels in mir hoch, dann werde ich das Skelett, dann handle ich in seinem Auftrag und bin unterwegs, um ihm Seelen zu beschaffen. Er ist gierig. Er kann nicht genug bekommen, und das ist auch gut so. Sein Reich soll verstärkt werden, es kann gar nicht groß genug sein, und dafür trage ich Sorge. Zwei dieser Typen sind hier erschienen, um mich zu berauben. Ich weiß nicht genau, was sie hierher geführt hat; aber sie wussten nicht, wer ich bin. Für mich war es leicht, sie gefangen zu nehmen und ihnen klar zu machen, dass sie schon so gut wie tot waren. Ich wollte mit ihnen wegfahren, aber da bist du gekommen. Schlecht für dich. Den einen habe ich laufen lassen, noch. Aber um dich werde ich mich kümmern. Deshalb bin ich auch wieder hoch zur Ruine gefahren, wo ich mich schon seit langer Zeit aufhalte. Hier habe ich gelebt, und hier werde ich auch weiterhin existieren. Die wenigen Menschen in der Umgebung kennen mich, aber sie trauen sich nicht, etwas zu sagen. Sie nehmen es hin und bleiben in ihren Häusern, wenn ich mit der Kutsche wieder unterwegs bin. Die Straßen sind in bestimmten Nächten leer, denn jeden Monat bin ich einmal unterwegs mit der Höllenkutsche. Dann zahle ich dem Teufel zurück, was er mir gegeben hat.«
    Jane konnte es kaum fassen. Trotzdem sagte ihr die Erfahrung, dass Russell Urban nicht gelogen hatte. Sie war schon oft genug in Situationen

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