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1254 - Welt ohne Hoffnung

Titel: 1254 - Welt ohne Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schlacht stellen. Blieben sie siegreich, so wurde ihnen die Freiheit gewährt. Verloren sie dagegen -nun, für diesen Fall machte die Legende keine klare Aussage. Man hörte aber, daß die fünf äußeren Planeten des Systems seinerzeit von dem Krieger zur Demonstration seiner Macht zerstört worden seien.
    Seit jener Zeit besaß das System außer dem einen Planeten Cloreon fünf Elysische Ringe. So, wie Or Mendin die Sage deutete, ließ sie wenig Zweifel daran, daß im Fall eines Sieges des Kriegers hinfort sechs anstatt fünf Ringe das Zentralgehirn umkreisen würden.
    Sein ganz privates Problem war, daß er der Legende nicht allzu viel Wahrheitsgehalt beimaß. Da mochte wohl, meinte er, vor rund fünftausend Jahren irgendeine Auseinandersetzung mit einer fremden Sternenmacht gewesen sein. Aber daran, daß der Krieger zurückkehren und den Cloreonen eine letzte Schlacht aufzwingen würde, glaubte er nicht. Sobald er sich intensiver mit der Sache zu befassen begann, stellte er allerdings fest, daß er mit seiner Ansicht weit und breit allein dastand. Als Informationstechniker war es ihm jederzeit möglich, die Kommunikation, die sich innerhalb seines Sektors abspielte, abzuhören. Von dieser Möglichkeit machte er ausgiebig Gebrauch und stellte dabei zu seinem Entsetzen fest, daß auf Cloreon die Vorbereitungen zur Letzten Schlacht in vollem Gang waren. Die drei Gehirn-Typen, die das Bewußtsein der cloreonischen Gesellschaft bildeten - Ge Droonenen, Ge Hardinin und Ge Vullnenen -, hatten die Propagandamühle auf volle Touren gedreht und ließen über alle Kanäle verlauten, daß die nächsten Wochen über Sein oder Nichtsein des cloreonischen Volkes entscheiden würden.
    Als dann die Fremden über Cloreon erschienen, war Or Mendin zunächst wankend geworden: Er selbst hatte das Bild des Zweiäugigen gesehen, der an seiner linken Hand das trug, was die Sage die Faust des Kriegers nannte. Er hatte aber auch die Worte des Fremden auf sich einwirken lassen, und obwohl er sie nicht verstand, waren sie ihm freundlich und friedfertig erschienen. Für das Bewußtsein indes war der Anblick der Kriegerfaust Bestätigung dessen, was die Legende überlieferte. „Ihr habt ihn gesehen, den Krieger", dröhnten ihre Stimmen durch den.Äther. „Ihr wißt, daß die Stunde der Entscheidung unmittelbar bevorsteht. Rüstet euch zur Letzten Schlacht."
    Dem Fremden war eine ähnliche Nachricht zuteil geworden, nachdem er mit einigen seiner Schiffe den planetenumspannenden Prallschirm 'durchstoßen hatte und auf Cloreon gelandet war. Die Welt rüstete sich zum Krieg. Unter den Bergen des Nordpolargebiets erwachte eine neue Fabrik zum Leben, die Antikörper in Massen ausstieß: Soldaten für die Letzte Schlacht.
    Eine Zeitlang hatte Or Mendin nicht gewußt, wem er nun Glauben schenken sollte: seinen eigenen Gedanken oder den Tiraden der drei Bewußtseinsträger. Es schien ihm immer noch möglich, daß das Auftauchen der Fremden gerade zum Ende der Frist, die der Krieger angeblich gesetzt hatte, ein Zufall sein könne. Auch die Faust des Kriegers ließ sich womöglich mit einer Laune des Schicksals erklären, wenn auch von dem, der diese Deutung akzeptieren wollte, ein gewisses Maß an Leichtgläubigkeit verlangt wurde. Wie gesagt: Or Mendin war seiner Sache nicht mehr so recht sicher gewesen. Aber dann hatte der Fremde eine neue Botschaft an die Cloreonen gerichtet, dieses Mal in ihrer eigenen Sprache, so daß sie ihn mühelos verstehen konnten. Or Mendin hatte die Sendung aufgezeichnet, und von Zeit zu Zeit spielte er sie sich vor. „Hört, ihr Bewohner von Cloreon", begann sie. „Wir, die wir in freundlicher und friedlicher Absicht auf eurem Planeten gelandet sind, kommen von einer fernen Galaxis. Wir kennen den Krieger nicht, und das, was ihr sein Symbol nennt, ist durch Zufall in unseren Besitz geraten. Uns steht nicht der Sinn nach Kampf. Wenn ihr uns nicht anders als kämpfenderweise begegnen könnt, dann bitten wir euch, den Schirm zu lüften, der diese Welt umgibt. Wir werden uns entfernen und euch nicht fürderhin belästigen. Wir lieben den Frieden. Der Kampf ist für Narren ..."
    Diesmal hatte das Zweiauge die Faust des Kriegers nicht getragen. Es war womöglich mehr dieser Umstand als der Wortlaut der Ansprache, wodurch Or Mendin sich in seiner ursprünglichen Überzeugung bestärkt fühlte. Was immer auch die Legende behaupten mochte, wie dicht die Zufälle sich auch häuften: Diese Fremden hatten mit dem Krieger nichts zu

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