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1255 - Unternehmen Quarantäneschirm

Titel: 1255 - Unternehmen Quarantäneschirm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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anerkennen?"
    „Ja", sagte Ge Droonenen, und gleichzeitig meldete sich das Gesamtbewußtsein der drei talepathisch bei ihm. „Wie willst du etwas schaffen, was wir Cloreonen in fünftausend Jahren nicht geschafft haben?" erkundigte es sich.
    Bully wußte es selbst nicht, aber er hoffte, daß der Fehdehandschuh ihm dabei half und somit doch noch zu etwas nütze war. Wenn der Handschuh schon ein wichtiges Kriegszeichen war, ein Bestandteil der letzten Schlacht, dann besaß er eine Kodefunktion, und Bully würde herausfinden müssen, worin die Macht dieses angeblichen Passierscheins bestand.
    Die Schalensänfte verließ die Kuppel und gelangte in den Schienenbereich und bis zum Turm. Der Auf zug brachte sie hinauf an die Oberfläche, und Bully setzte sich mit Stronker Keen in Verbindung.
    In einem Atemzug berichtete er alles, was er wußte, und trug Stronker auf, das Wissen an alle Vironauten weiterzugeben und eine Sendung für die Schiffe draußen im Raum vorzubereiten. „Wie sieht es inzwischen bei euch aus?" fragte er dann.
    Keen schilderte die Lage nicht gerade rosig. Inzwischen wurden die dreißig Virenschiffe von Zehntausenden von Antikörpern belagert. „Es ist mir unklar, worauf sie warten", sagte Stronker. „Sie könnten längst mit einem Angriff beginnen."
    „Sie warten auf das Zeichen Kalmers", sagte Bully. Ganz sicher war er sich allerdings nicht. Die Zeit war abgelaufen, die fünftausend Jahre vorbei. Eine Stunde oder ein Tag zählte nicht mehr viel. Für die Organismus-Gesellschaft war klar, daß der Gegner gelandet war und sich zum Kampf aufgestellt hatte. Er sprach mit Keen und den beiden Hanse-Spezialisten darüber. Diese plädierten für einen Befreiungsschlag und ein Ausweichen auf die Inseln der Südhalbkugel.
    Bully war dagegen. Es brachte nichts ein, die Cloreonen würden ihnen dorthin folgen. Der Schauplatz wurde nur verlagert, und die eigentlichen Zivilisationszentren befanden sich eindeutig auf der Nordhalbkugel. „Etwas ist faul", hörte er den Mentor sagen. „Ich spüre es richtig. Bully, wie steht es bei dir? Ist wirklich alles in Ordnung?"
    „Alles, Stronker", bestätigte der Terraner. „Es gibt nichts, was auffällig wäre. Die drei Bewußtseinsträger verhalten sich nicht anders als bisher. Ich werde in Kürze bei euch eintreffen. Ich glaube, ich habe das Bewußtsein so ziemlich von unserer Harmlosigkeit überzeugt!"
    „Das ist wenigstens etwas. Bis gleich!"
    Stronker Keen schaltete ab, und Bully tat es ihm gleich. Er wandte sich zu dem Bewußtsein um. Es reagierte nicht, aber die drei Körper bebten und wurden von regelrechten Wellen der Erschütterung durchlaufen. „Hilfe!" vernahm er den Gedankenimpuls. „Wir verlieren die Kontrolle."
    Bully begriff, daß etwas nicht mehr stimmte.
     
    *
     
    Die Organzellen-Träger waren erstarrt. Sie rührten sich nicht, und der Vironaut vernahm laute Rufe, die von Gehirnzellen ausgestoßen wurden. Die Begleiter des Bewußtseins gerieten durcheinander, und die Unruhe in ihren Reihen steigerte sich immer mehr. Dazu kam noch, daß aus dem Turm plötzlich die Scharen jener Antikörper quollen, die bisher tief in der Anlage das Archiv bewacht hatten. „Zurückrufen!" vernahm der Terraner den intensiven Gedanken des Bewußtseins. Im Gewimmel unterhalb der Schalensänfte war nicht festzustellen, ob jemand der telepathischen Anweisung des Bewußtseins nachkam. „Ich helfe euch", schrie Bully in dem aufkommenden Lärm. „Was kann ich tun?"
    „Nichts!" dröhnte der Rüssel Ge Droonenens. „Du mußt warten! Was sich ereignet, geht dich nichts an!"
    „Doch!" widersprach Ge Hardinin.
    Dann sprachen die drei Gehirnzellen kein Wort mehr, aber manchmal empfing Bully ihre intensiven Gedanken. Was geschehen war oder geschah, das konnte er nicht daraus entnehmen.
    Zwischen zwei Bergformationen tauchten Luftfahrzeuge auf. Sie wurden von Gehirnzellen gesteuert und waren mit Antikörpern bemannt. Die Antikörper waren reine Kämpfer und bildeten die Polizei der Organismus-Gesellschaft. Antikörper waren extrem stark, schnell und mit einer zweckgerichteten Intelligenz versehen. Sie unterlagen nicht der Kontrolle durch die Gehirnzellen und wurden auch nicht in MUTTER erzeugt. Sie allein hatten Zugang zu den verborgenen Waffenarsenalen. Die Tatsache, daß sie sich zusammen mit Gehirnzellen in Fahrzeugen aufhielten, zeigte schon, daß etwas nicht in Ordnung war.
    Das Bewußtsein drohte die Kontrolle zu verlieren, und damit meinte es offensichtlich die

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