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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schützen, aber ich mußte erst einmal versuchen, meine Freunde zu erreichen.
    Ich setzte einen Ruf auf mehreren Kanälen ab.
    Zunächst antwortete der Elfahder, und er bewies damit, daß er meine Aktivitäten trotz seines Absetzens genau verfolgte. „Ja, ja", sang er. „Kümmere dich um deine Kämpfer, während meine Roboter die chaotischen Cloreonen in Schach halten."
    Da von den Kampfmaschinen aus der subplanetarischen Anlage weit und breit nichts zu sehen war, folgerte ich aus Volcayrs Worten, daß dieser die Neuankömmlinge nicht für „chaotische Cloreonen" hielt, obwohl diese zweifellos dem gleichen Volk entstammten. Es mußte also einen noch grundlegenderen Unterschied zwischen den Typen der Organismus-Gesellschaft und den Kolonial-Cloreonen geben als ihr zwar ähnliches, aber nicht gleiches Aussehen.
    Dann meldete sich eine weibliche Stimme, die aufgeregt wirkte. „Bully! Hier spricht Mirandola Cainz. Stronker Keen, wir und die anderen Vironauten aus den dreißig Schiffen, die auf Eremit gelandet waren, haben uns abgesetzt. Wir schließen uns in diesen Minuten wieder dem Gesamtpulk an. Hier ereignen sich durchgreifende Dinge. Colophon Bytargeau und ich unterstützen Stronker, damit alles seinen richtigen Weg geht. Wir kümmern uns später um dich, denn unserer Meinung nach besteht für dich keine Gefahr. Die Antikörper befinden sich nicht in der Region, aus der deine Signale kommen."
    „Darf ich vielleicht auch etwas sagen?" unterbrach ich die Frau barsch. „Während ihr da oben herumkrebst, herrscht hier die Hölle. Dieser Elfahder hat mich..."
    „Keine Zeit, Bully!" Diesmal wurde ich unterbrochen. „Wir hatten Probleme genug, uns gegen die Antikörper durchzuschlagen, aber es ist gelungen."
    Ich nutzte eine Sprechpause, um erneut einzuhaken. „Ich möchte Stronker Keen sprechen!"
    „Keine Zeit!" Das klang so, als wollte man mich regelrecht abwimmeln. Hilfloser Zorn keimte in mir auf, aber ich konnte nichts unternehmen.
    Die Kolonial-Cloreonen tauchten neben mir auf.
    Der vorderste von ihnen rief etwas, das ich nicht verstehen konnte. Dann ließ er seine Waffe sinken und blieb starr wie eine Statue stehen. Bei den 36 Augen war es für mich problematisch zu erkennen, was der Grund für diese überraschende Reaktion war. Aber immerhin schien mir hier keine Gefahr zu drohen.
    Einige der Cloreonen rannten schreiend davon, um die Raumschiffe und Beiboote zu erreichen.
    Andere sanken auf die Knie oder verhüllten ihren Augenring mit den Händen. Die Waffen purzelten reihenweise zu Boden.
    Von einer soldatischen Ordnung war nichts mehr festzustellen. Ich fühlte mich belustigt. Mit leichten Schritten trat ich auf den nächsten Cloreonen zu. Der trug eine prächtige purpurfarbene Kampfkombination, die in krassem Widerspruch zu seinem devoten Verhalten stand.
    Ich nutzte meine unerklärliche Überlegenheit aus und packte den Mann mit einer Hand - es war zufällig meine Linke! - und zerrte ihn hoch.
    Mit einem Seufzer der Ergebenheit riß der Cloreone seinen Kopf nach unten, um ja nicht das zu sehen, was er nicht sehen wollte.
    Die Faust des Kriegers!
    Auch auf die Kolonial-Cloreonen wirkte dieses wundersame Ding, das Stalker mir übergeben hatte!
    Es veranlaßte diese Wesen, zu katzbuckeln und sich derart unterwürfig zu verhalten, daß mir fast schlecht davon wurde. „Steh auf und sieh mich an!" herrschte ich den Cloreonen an. „Lieber nicht, Träger der Faust", jammerte der Mann. „Bitte warte, bis einer der Führer kommt, der würdig ist, mit dir zu sprechen."
    Ehe ich mich's versah, riß er sich los und rannte davon. Weitere Cloreonen, die wohl eine ähnliche Bahandlung durch mich befürchteten, schlössen sich ihm an. Die wenigen, die verblieben, hielten eine sichere Distanz zu mir.
    Ich nutzte die Pause, um erneut Stronker Keen oder die EXPLORER zu rufen, aber auf allen Kanälen erklang der Signalton für „Belegt". Das konnte es einfach nicht geben! Mir war klar, daß sich dort bei den Virenschiffen etwas abspielte, was man vor mir verbergen wollte. Schon das Verhalten der Mirandola Cainz hatte meinen Verdacht geweckt. Aber wie so oft in den letzten Tagen und Stunden, auch hier fehlte mir der Überblick. Ich sah und erlebte immer nur Teile, die kein logisches Gesamtbild ergaben.
    Endlich näherte sich eins der zigarrenförmigen Kleinboote. Es war oben offen. Die Cloreonen hatten den vorderen Teil des Verdecks zurückgeklappt.
    Ich erkannte eine pechschwarze Gestalt und eine Uniform der gleichen

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