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1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fragte ich knapp und gespielt militärisch.
    Admiral Sparzer, der mir auch jetzt wie ein treuer Hund gefolgt war, richtete sich auf. „Bemannte Kampfschiffe der Organismus-Gesellschaft von Cloreon", erklärte er. Und das klang abfällig. „Antikörper-Züchtungen mit Waffen aus den Geheimarsenalen. Wir brauchen sie nicht zu fürchten."
    „Natürlich nicht", antwortete ich. „Cloreone ist Cloreone."
    Sparzer sah mich etwas verdutzt an, denn die Augen, die auf mich gerichtet waren, blitzten unruhig in ihren tiefen Höhlen. Ich merkte, daß ich einen Fehler begangen hatte, und bohrte nicht weiter. Aber allmählich wurde das zur Gewißheit, was schon lange in mir als Verdacht gekeimt hatte. Volcayrs Verhalten und sein amüsiertes Lachen und die Unterwürfigkeit dieser Cloreonen, beides paßte in dem rätselhaften Puzzle der Kräfteverhältnisse zusammen.
    Den Beweis für meine Vermutung bekam ich kurz darauf. Als die Antikörper-Einheiten auf Schußweite an den Verband der Kolonialschiffe herangekommen waren, eröffneten diese das Feuer!
    Und dabei gingen die Cloreonen ganz und gar nicht zimperlich zu Werk. Sie hielten mit allem, was ihnen zur Verfügung stand, auf die Verfolger von Eremit.
    Im Vergleich mit Volcayrs Robotern wirkten diese Angriffe rücksichtslos. Sparzer setzte keine Warnungen ab. Er gab direkt den Feuerbefehl und sah mich dabei an, als erwarte er Beifall.
    Da die Antikörper zahlenmäßig und in der Größe ihrer Kampfschiffe deutlich unterlegen waren, konnten sie ihre überlegene Technik kaum ausspielen. Die ersten getroffenen Einheiten fielen zurück. „Ich denke", wandte ich mich an den Admiral, „das genügt. Sie werden den Versuch, mich zu fangen oder zu vernichten, gleich aufgeben."
    „Noch eine Salve", bettelte der Cloreone. „Nein, Admiral!" bellte ich ihn an, denn ich sah aus den Orteranzeigen, daß dies überflüssig war. „Wie du befiehlst, Träger der Faust des Kriegers", beugte sich der Flottenchef demütig.
    Der Rest des Fluges verlief ruhig. Ich verzichtete darauf, noch einmal Kontakt mit der EXPLORER zu bekommen, denn jetzt besaß ich die Chance, mehr über diese Admirale und ihre Ziele - und damit hoffentlich auch über den Sinn oder Unsinn der Letzten Schlacht - in Erfahrung bringen zu können.
    Und wenn die Hanse-Spezialisten auf den Virenschiffen etwas planten, an dem man mich nicht teilhaben lassen wollte, so war es für meine Position günstiger, wenn ich einen Vorsprung an Wissen über die Kolonialflotte besaß.
    Das Schiff des Admirals dockte an der CICLANT an, und Sparzer bat mich, ihm zu folgen. Ich winkte der Manschaft jovial zu und erfüllte dem Cloreonen diesen Wunsch
     
    8.
     
    Vathin stand noch immer fassungslos da. „Du mußt das Positive an der Sache sehen", forderte ihn Jizzi Huzzel auf. „Es ist zu keinem Kampf gekommen. Gewaltsame Auseinandersetzungen bedeuten immer Rückschritt, auch wenn sie von deinem Krieger Kalmer in einer fernen Vergangenheit gefordert sein sollen. Und außerdem steht nun fest, daß wir keine Feinde sind."
    „Sie haben sich kampflos unterworfen", stöhnte der Cloreone. „Ihr versteht nicht, was das für ein Ehrverlust ist. Alles, was ich in den Schulen und in meiner Ausbildungszeit gelernt habe, gilt mit einem Schlag nicht mehr. Es ist zum Verrücktwerden. Ihr könnt das nicht verstehen."
    „Ich verstehe das sehr gut", meinte Rainer Deike. „Alles, was du in den Schulen und den Trainingslagern deiner Blauen Garde erfahren hast, war schlicht und einfach falsch. Ein Ziel, das jede Intelligenz befolgen sollte, ist zum Beispiel, daß man jedes andere Leben achten und schützen soll."
    „Was wißt ihr vom Ehrenkodex des Kriegers!" Vathin versuchte zu retten, was noch zu retten war, aber er spürte, wie immer neue Zweifel in ihm aufkeimten und ihn noch mehr zu verwirren drohten. „Eine Irrlehre, wie sie im Buche steht", wiegelte der Terraner ab. „Sie hat vielleicht einen wahren Kern, aber den haben eure Militärmachthaber ganz schön ausgebaut, damit sie am Ruder bleiben konnten."
    Vathin schwieg. „Wir müssen uns jetzt um die verschwundene Comanzatara kümmern", lenkte die Siganesin vom Thema ab. „Sollen wir dich zuvor zur LEFLAHT oder zur CICLANT bringen?"
    „Das ist mir egal."
    Der Cloreone war wieder völlig niedergeschlagen. Jizi nickte Deike aufmunternd zu. „Heh, Käpten!" rief der Terraner. „Kannst du eine Funkverbindung zum Flaggschiff der Kolonial-Cloreonen schalten?"
    „Ich kann es zumindest versuchen",

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