Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1256 - Die Faust des Kriegers

Titel: 1256 - Die Faust des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Farbe, auf der zahlreiche Orden blitzten. Die Schulterklappen wiesen aus, daß es sich um einen höheren Truppenführer handelte.
    Das Fahrzeug hielt in gut zwanzig Metern Entfernung von mir, und der Uniformierte stieg allein aus.
    Die noch anwesenden Cloreonen bildeten ein Spalier, das sich in Richtung zu mir öffnete. Mit gesenktem Haupt kam der Schwarze auf mich zu.
    Er verneigte sich noch tiefer, als er wenige Schritte vor mir stehenblieb. „Träger der Faust des Kriegers", ertönte es aus dem Translator, „gestattest du, daß ich dich und den Fehdehandschuh ansehe, von dem unsere tapferen Garden berichtet haben?"
    „Guck nur her", entgegnete ich jovial. „Und nenne mich Reginald Bull."
    Er blickte langsam auf. „Ich bin Admiral Sparzer", stellte sich der Uniformierte vor. „Flottenchef der Schwarzen Garden von Vilyandoc, einer der sechs Kolonialwelten, die bereit sind, die Letzte Schlacht zu Ehren des Ewigen Kriegers Kalmer zu schlagen."
    „Über diese Schlacht wird noch ein Wort zu sprechen .sein", entgegnete ich vorsichtig. „Natürlich, Träger der Faust. Wie du es wünschst. Darf ich dir eine Bitte der Admiralität unseres Flottenverbunds vortragen?"
    „Sprich, Sparzer!" forderte ich. „Das Gesamtkommando hat im Augenblick Admiral Tarcicar der Blauen Garden von Ciclaun", erklärte Sparzer devot. „Wir wechseln uns darin ab. Admiral Tarcicar wurde darüber informiert, daß wir dich hier getroffen haben, Träger der Faust. Er hat mich beauftragt, dich auf seine CICLANT einzuladen. Wir garantieren für deine Sicherheit."
    „Um die mache ich mir weniger Sorgen als ihr", behauptete ich selbstbewußt, wobei ich mich nicht schämte, die Situation für meine Vorteile auszunutzen. Militärs verstanden nun einmal keine andere Sprache. Diese Erfahrung hatte ich in meinem langen Leben oft genug gemacht. „Ich möchte aber wissen, was ich auf der CICLANT soll? Was will dieser Tarzan von mir?"
    „Tarcicar." Sparzer wand sich wie ein Aal. „Wenn mir diese kleine Verbesserung gestattet ist. Es war meine Schuld, daß ich mich so undeutlich ausgedrückt habe."
    „Von mir aus Tarcicar." Ich blieb bewußt schroff. „Es gebührt nicht mir", erklärte der Schwarze, „dir dies zu erklären. Ich bin nur gekommen, um die Einladung zu überbringen."
    Das klang alles so echt, daß ich den aufblitzenden Gedanken, es könne sich um eine Falle handeln, schnell wieder vergaß. Wenn die Kolonial-Cloreonen mir übel gesinnt gewesen wären, hätten sie ihre Absichten hier verwirklichen können.
    Mein Entschluß stand schnell fest. Er wurde durch das Verhalten dieser Mirandola Cainz untermauert, die verhindern wollte, daß ich mit Stronker Keen oder den Vironauten auf der EXPLORER sprechen konnte. Wahrscheinlich versuchten Mirandola und ihre Konsorten wieder einmal, die Macht zu übernehmen. „Ich werde dich begleiten, Admiral Sparzer", erklärte ich mit gespielter Würde. Meine wahren Beweggründe behielt ich natürlich für mich.
    In diesem Moment, in dem sich der schwarze Cloreone dankbar verneigte, hätte ich mich nicht einmal darüber gewundert, wenn man mir noch einen roten Teppich ausgerollt hätte. Schweigend kletterte ich in das Beiboot, wo mir Sparzer einen breiten Sessel anbot.
    Wenig später befand ich mich im größten der anwesenden Raumschiffe. Ich studierte unauffällig die Einrichtungen im zentralen Kommandoraum und das Verhalten der Besatzung.
    Als das Schiff mit deutlichem Rütteln abhob, besaß ich Klarheit.
    Die Kolonial-Cloreonen stellten kein gewaltiges Kampf potential dar. Ihre Raumschifftechnik war etwa mit der Terras des 21. bis 24. Jahrhunderts vergleichbar. „Bestehen Bedenken", fragte ich den Admiral, „daß ich mir die Einrichtungen näher besehe?"
    Sparzer tat nicht nur erstaunt. Er war es. „Betrachte das Schiff als dein Eigentum", lautete die Antwort, „und uns als deine Gefolgschaft."
    Unschwer erkannte ich, wo die Orterschirme zu finden waren. Ich stellte mich hinter die drei Bediener, die wie alle Cloreonen, die ich bislang gesehen hatte, eindeutig männlich waren.
    Die Fernortung zeichnete ein plastisches Bild der Raumschiffe im Virgo-Tor-System. Ich entdeckte meine Virenschiffe und in gebührender Entfernung die 3000 Raumer der Kolonial-Cloreonen, aber nichts deutete auf Kampf händlungen hin.
    Dann widmete ich meine Aufmerksamkeit der Nahortung, wo eine Vielzahl von für mich nicht identifizierbaren Signalen schnell dem Mittelpunkt des Bildschirms näher kamen. „Was ist das?"

Weitere Kostenlose Bücher