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1258 - Sternenfieber

Titel: 1258 - Sternenfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von diesem rätselhaften Medium reflektiert würde, was zu unserer Vernichtung führen müßte."
    „Das wäre mir unangenehm", stellte Deshi Caramel fest. „Aber warum baust du nicht den Enerpsi-Schild auf?"
    „Ich habe es versucht", antwortete die NAGELIA. „Es geht nicht. Die Energie fließt einfach weg."
    „Bedauerlich", meinte Tango. „Was können wir also tun?"
    Ihr könntet Vertreter der hochentwickelten Zivilisation simulieren, die die Ertruser hier vorzufinden hofften", erklärte das Schiff. „Dazu müßtet ihr mich allerdings verlassen."
    „Aber dann würden wir doch auch in dem seltsamen Medium stecken bleiben", wandte Tasnight ein.
    „Aller Voraussicht nach nicht", sagte das Schiff. „Ich habe festgestellt, daß Objekte unter einer bestimmten Masse nicht behindert werden, und ihr liegt noch unter diesem Limit."
    „Dann laßt es uns angehen!" sagte Tango Cavarett. „Bei Danger, auf die verdutzten Gesichter unserer Nachbarn bin ich gespannt!"
     
    *
     
    „Wir teilen uns in zwei Gruppen", sagte Shastru Drummon und deutete mit dem Lichtweiser auf die dreidimensionale Projektion der Oberfläche Cymas. „Mital, Nakosh und Konzel lassen sich auf der größten Inselgruppe absetzen, die der Hegemonialmacht Gowandar gehört - und zwar auf der Insel Munoai, die von der gleichnamigen Hauptstadt Gowandars bedeckt wird. Kumin, Quirin und ich dagegen landen am Rande von Letrunia, der Hauptstadt des Landes Letrun, das die Hegemonialmacht des Kontinentalblocks darstellt."
    Er brauchte nicht weiter ins Detail zu gehen und nichts zu begründen. Das alles war den Sternenkämpfern entweder durch die Hypnoschulung vermittelt worden oder ergab sich aus ihr.
    Die sechs Männer stiegen in ihre VIRUNS und überprüften ihre Ausrüstung. Ihre hundertzwanzig Schüler konnten die beinahe zeremonielle Aktivität im Gemeinschaftsraum der BLOODY MARY auf Bildschirmen bewundern.
    Es wurde nur noch das Notwendigste gesprochen. Shastru wunderte sich, daß das Virenschiff sich nicht mehr einmischte und weder Ratschläge noch Warnungen hören ließ.
    Das verunsicherte ihn etwas, aber er verdrängte seine Befürchtungen und Ängste, indem er sich in Erinnerung rief, daß sie schließlich ins All geflogen waren, um sich nicht länger von fürsorglichen Institutionen und von Computern gängeln zu lassen, sondern um ihr Leben in die eigenen Hände zu nehmen.
    Eine Viertelstunde später startete das Beiboot, fegte an der ORCHIDEE vorbei und senkte sich lautlos und unsichtbar in die Atmosphäre des Planeten.
    Es war eine schöne Welt - und aus großer Höhe sah sie heil und gesund aus. Aber die Hypnoschulung hatte den sechs Männern aufgezeigt, was auf Cyma alles faul war.
    Atmosphäre und Gewässer waren größtenteils verseucht, die großen Land- und Meeressäuger ausgerottet und die Wälder starben. Sogar das Klima war aus dem Gleichgewicht geraten. Vor allem der ständig steigende Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre trug zu einem allmählichen Umkippen bei. In zirka fünfzig Jahren würden die Eismassen der Pole durch eine kontinuierliche Erwärmung der Atmosphäre abgeschmolzen sein. Viele Inseln und ein Drittel des Großkontinents würden dann in den Fluten versinken; der Rest würde in einer Treibhausatmosphäre von stürmischem Pflanzenwuchs überwuchert und von mutierten tierischen Schädlingen und Pilzen verunstaltet werden.
    Falls die beiden rivalisierenden Machtblöcke die Oberfläche ihrer Welt nicht vorher durch Atomwaffen sterilisierten.
    Rettung konnte es nur dann geben, wenn alle Völker Cymas ihre Maßlosigkeit und Dummheit überwanden und sich endlich zu einem lebenswichtigen Miteinander entschlossen. Die Frauen der ORCHIDEE hatten sie anscheinend dazu bekehren wollen, und sie hatten es völlig verkehrt angefangen.
    „Hier hilft nur das Kehren mit eisernem Besen!" murmelte Shastru grimmig. „Wenn man nur lange genug draufschlägt, kommen sie schon zur Besinnung."
    Das Beiboot tauchte in die dichteren Luftschichten ein. Auf den Bildschirmen der automatischen Ortung war das Meer zu sehen, eine blaue Fläche, auf der hier und da grüne, braune und graue Inseln verstreut waren.
    Große Containerschiffe pflügten durch die Wellen. Aber hin und wieder zeigte die Ortung auch Dinge, die nur mit den Mitteln einer hochstehenden Technik sichtbar gemacht werden konnten: in großen Tiefen fahrende oder liegende U-Boote, in denen Raketen mit Nuklearsprengsätzen nur darauf warteten, den Abschußbefehl zu erhalten und mit dem

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