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1259 - Der Weg nach Eden

Titel: 1259 - Der Weg nach Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Visite erschienen war.
    Herth ten Var lächelte beruhigend und fühlte Gesils Puls. Es war eine Tätigkeit, zu der seit Jahrtausenden in modernen Kliniken keine medizinische Notwendigkeit mehr bestand.
    Sensoren und positronische Analysatoren erledigten alle Messungen und Kontrollen perfekt.
    Aber ein guter Arzt wußte, daß seine Patienten menschliche Zuwendung mindestens ebenso brauchten wie medotechnische Perfektion. „Ein paar Tage vielleicht noch", antwortete ten Var. „Nicht, weil ich eine medizinische Behandlung weiter für nötig hielte, sondern, weil ich der Meinung bin, daß wir alles versuchen sollten, um doch noch die Ursache deiner Bewußtlosigkeit herauszufinden."
    „Ist das denn so wichtig?" wollte Gesil wissen. „Ich weiß es nicht", erklärte der Ära in seiner herzlichen Offenheit, für die er bekannt war. „Auch wir Mediziner sind nicht allwissend. Traue nie einem Arzt, der diesen Eindruck zu erwecken versucht, Mädchen! Es könnte sich als wichtig erweisen - für den Fall, daß es zu einer Wiederholung kommt oder wenn jemand anderes davon betroffen wird. Wenn du darauf bestehst, verfüge ich natürlich deine Entlassung. Aber du würdest mir einen persönlichen Gefallen tun, wenn du noch ein paar Tage hierbleiben könntest."
    „Ich bleibe", entschied sich Gesil nach kurzem Nachdenken.
    Herth ten Var bedankte sich bei ihr, wechselte noch ein paar Worte mit seinen Assistentinnen und Assistenten und verabschiedete sich dann von ihr.
    Gesil lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    Sie fühlte sich rundum wohl und konnte sich immer noch nicht erklären, wie es zu ihrer Ohnmacht ge kommen war. Natürlich war sie weiterhin von einer gewissen inneren Unruhe erfüllt und glaubte manchmal, Halluzinationen zu haben. Aber nachdem ihr Mann ihr gesagt hatte, daß das ganz normal für Schwangere wäre, nahm sie das nicht mehr so ernst. Sie hatte deshalb auch den Ärzten nichts davon gesagt, denn ihnen gegenüber hätte sie sich ge schämt.
    Sie mußte wohl eingenickt sein, denn plötzlich träumte sie - und sie wußte, daß es ein Traum war. Sie sah sich in einem Zimmer, das mit bunten großen Würfeln und Bällen angefüllt war - und mitten dazwischen saß ein Baby.
    Ihr Baby!
    Es sah sie aus unwahrscheinlich ausdrucksstark glänzenden Augen an und bewegte die Lippen, als wollte es sprechen.
    In überströmender Liebe streckte Gesil die Hände nach ihm aus.
    Im nächsten Moment verwackelte das Bild. Alles flog durcheinander, dann wischten Schlieren es aus.
    Erschrocken wachte Gesil auf, setzte sich und preßte die Hände an ihren Leib, als wollte sie das Leben ihres Kindes beschützen. „Du bist erschrocken und aufgeregt", sagte die positronische Krankenschwester aus unsichtbar schwebenden Feldlautsprechern. „Physische Ursachen sind aber nicht erkennbar.
    Soll ich den diensthabenden Arzt rufen? Oder brauchst du sonst irgend etwas?"
    „Nein!" erwiderte Gesil heftig und schüttelte den Kopf. „Ich hatte nur schlecht geträumt."
    „Geträumt?" echote die Krankenschwester echt menschlich. „Das muß ein Irrtum sein. Die Aufzeichnung der Hirnstromkurven beweist, daß du die ganze Zeit über wach warst. Aber vielleicht hattest du Halluzinationen. Soll ich nicht doch einen Arzt rufen?"
    „Nein", erklärte Gesil. „Es ist nichts weiter. Laß mich in Ruhe!" Sie lehnte sich wieder zurück. Halluzinationen! überlegte sie. So plastisch waren sie noch nie. Warum habe ich überhaupt Halluzinationen, in denen das Kind die Hauptrolle spielt? Sie seufzte. Aber Perry hat es mir ja erklärt. Es ist, weil ich zum er. stenmal Mutter werde. Ich bin aufgeregt und stellte mir in meiner Phantasie vor, tuie es sein wird, wenn das Baby auf der Welt ist. Sie lächelte beruhigt. Nach einer Weile entschloß sie sich dazu, sich mehr um das zu kümmern, was auf der Basis und mit der BASIS passierte. Sie hoffte, daß ihr das helfen würde, aus dem Gedankenkreis auszubrechen, der sich allzusehr um das Kind drehte. „Bord-Info einschalten!" sagte sie und berührte gleichzeitig mit den Fingerspitzen die Sensorleiste an der rechten Bettkante.
    Das Kopf teil ihres Bettes richtete sich langsam auf, bis sie die Finger wieder von der Sensorleiste na hm.
    Unterdessen hatte der unsichtbar ständig vorhandene und dienstbereite Servo ihre Anordnung ausgeführt. Auf der gegenüberliegenden Wand war der Bildschirm hell ge worden. Er zeigte allerdings nichts weiter als das scheinbar unendliche Grau des Hyperraums, durch das hin und wieder

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