1259 - Der Weg nach Eden
wir müssen es wenigstens versuchen."
„Wir müssen etwas ganz anderes tun", sagte sie bestimmt. „Wir müs sen alle, ohne Ausnahme, mit Hilfe der Paratautropfen Psifähigkeiten erwerben, einen Gruppengeist bilden und uns auf EDEN II konzentrieren. Nur dann können wir uns auf das dimensional übergeordnete Niveau hinauf heben, auf dem die Kunstwelt existiert."
Ihr Mann starrte sie sprachlos an. „Es ist so, Perry", erklärte Gesil eindringlich. „Einen anderen Weg nach EDEN II gibt es nicht für uns."
Ihr Mann fand seine Sprache wie der. „Das klingt so einleuchtend, daß ich mich davor fürchte, dir die Frage zu stellen, woher du dieses Wissen hast", stellte er leise fest. „Es muß mit den vom Paratau hervorgerufenen Psi-Phänomenen zu tun gehabt haben", sagte Gesil nicht ganz vollständig, denn sie scheute davor zurück, ihrem Mann jetzt schon die ganze Wahrheit zu offenbaren. „Ich hatte eine Vision. Dabei sah mein Bewußtsein die psionischen Feldlinien, die das ganze Universum durchziehen - und plötzlich wußte ich, daß nur über sie das gei'stige Zentrum von ES erreicht werden kann. „Der Weg nach EDEN II!" flüsterte ihr Mann aufgewühlt. „Das muß er sein! Ich komme sofort zu dir, Gesil, dann besprechen wh; alles. Es muß gut durchdacht werden. Ich komme mit Gucky."
„Nein!" entfuhr es Gesil, denn sie fürchtete plötzlich, der Ilt könnte telepathisch hinter ihr Geheimnis kommen. „Aber warum nicht?" fragte ihr Mann verwundert. „Doch!" sagte sie schnell. „Bring Gucky mit! Er ist der Fachmann, wenn es um psionische Phänomene geht."
„Erst nein, dann ja", kommentierte ihr Mann - und sein Gesicht kommentierte ihr Verhalten noch stärker. Dann lächelte er verständnisvoll. „Bis gleich!" versprach er.
Gesil lächelte in sich hinein. „Du hast einen wundervollen Vater", flüsterte sie. „Wir werden ihm unser kleines Geheimnis bald verraten können. Aber nicht schon jetzt. Er hat viel zuviel am Hals, als daß er Zeit genug fände, sich so darüber zu freuen, wie es angemessen wäre. Gucky wird uns verstehen - und er wird uns nicht verpetzen, falls er schon jetzt dahinterkommen sollte."
Sie nickte glücklich, als sie eine Welle von Liebe und Zustimmung durch ihr Bewußtsein fluten spür te...
6.
Magus Coyaniscatsi war ungeduldig.
Es hatte ihm viel zu lange gedauert, die Vironauten aller zwanzig Virenschiffe, die er mit List an einem Punkt des intergalaktischen Raumes zusammengeführt hatte, für seinen Plan zu gewinnen.
Jetzt konnte er endlich darange hen, diesen Plan zu realisieren.
Unwillkürlich hob er das Psiklotron mit der rechten Hand auf Augenhöhe, jene apfelgroße grüne Kristallkugel, über die er den Vironauten erzählt hatte, daß sie seine schwachen psionischen Kräfte wie Telepathie, Telekinese, Suggestion und Präkognition verstärkte.
Das war unabdingbar, wenn er sie mental dazu führen wollte, durch äußerste innere Konzentration ihre Bewußtseine zu einer Art Gruppengeist zu verschmelzen, dessen latent vorhandenen psionischen Kräfte schlagartig frei wurden und den Sprung auf das dimensional überge ordnete Niveau ermöglichten, von dem aus der Weg nach EDEN II „beschritten" werden konnte.
Doch es gehörte noch mehr dazu.
Die Vironauten mußten ihm grenzenlos vertrauen, wenn der Sprung gelingen sollte, da seine Führung eher unterschwellig denn offen und straff sein würde. Er durfte nicht zulassen, daß er erkannt wurde. Andernfalls hätte er sich auch ganz allein nach EDEN II begeben können, da ihm der verschlungene und keineswegs nur räumliche Weg dorthin bekannt war. Er hatte ihn ermittelt, als Seth-Apophis im Sterben ihre letzte Waffe, den Todesimpuls für ihren Erbfeind ES, aktivierte und er von einer höheren Warte aus beobachtete, wo die radial ausgestrahlte, vorprogrammierte Impulsserie Wir kung erzielte.
Doch sein Versuch mit den Psikern und Crabbern hatte ihm gezeigt, daß er auf diese Weise zwar in die Nähe von EDEN II kam, aber nicht ganz heran - und das, obwohl er dabei einen ganzen Paratau-Transport der Kartanin für seine Zwecke geopfert hatte.
Nein, er brauchte die Masse der Vironauten vor allem dazu, damit seine geistige Ausstrahlung in ihren geistigen Ausstrahlungen unterging, so daß ES ahnungslos blieb. Außerdem benötigte er auf EDEN II die zwanzig Virenschiffe, da er sie mit seinem Psiklotron in Nega-Psi-Wir bel verwandeln wollte.
Denn die natürlichen Kräfte und Fähigkeiten, die ihm in seiner höherrangigen
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