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126 - Hinter der Grenze

126 - Hinter der Grenze

Titel: 126 - Hinter der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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Sieg.« Teggar grinste. »Die Waffen, die du und deine Freunde besitzt, werden uns den Sieg über Ruuk bringen. Wir glauben, dass wir erst dann den Fluch gebrochen haben und den See verlassen können. Dafür leben wir auch durch tausend Tode hinweg.«
    Er blieb stehen, als sie eine kleine Plattform erreichten.
    Einige Stufen führten hinauf. »Gepriesen sei der Hüter!«, rief er laut.
    Die Krieger drückten Aruula auf die Knie. Sie wehrte sich nicht. Schweigend und frierend kniete sie am Boden, während der Regen über ihren Rücken lief und der Wind durch ihre Haare pfiff.
    Dann war er plötzlich da. Seine schwarzen Schwingen schienen dem Sturm zu spotten, so sicher bewegte er sich trotz der heftigen Böen.
    Von einem Moment zum nächsten glitt er über Aruula hinweg. Sie hörte ein Geräusch, das beinahe wie ein Kinderglucksen klang, dann setzte der Hüter auf der Plattform auf.
    »Gepriesen sei der Hüter!«, rief Teggar. Aruula schüttelte den Griff der Krieger ab, als die sie hochziehen wollten.
    Allein stand sie auf, hob den Kopf und blickte dem fremden Wesen in die Augen.
    Er war groß, fast doppelt so groß wie sie. Seine Arme hingen fast bis auf den Boden. Seine Beine waren krumm und schienen das Gewicht des Körpers kaum tragen zu können. Er hatte den Kopf schräg gelegt und blickte Aruula aus großen braunen Augen an.
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu. Die Krieger wollten nach ihr greifen, aber Teggar hielt sie mit einer Geste zurück.
    »Lasst sie«, sagte er. Aruula trat einen weiteren Schritt näher.
    Sie hatte ihre Entscheidung längst getroffen. Maddrax würde nicht zusehen müssen, wie sie vor seinen Augen alt wurde und verfiel.
    Langsam streckte sie den Arm aus. »Was muss ich tun«, fragte sie, »um eins deiner Kinder zu werden?«
    Der Hüter nahm ihren Arm in seine Hand. Sie fühlte sich hart und ledrig an. Seine sanften braunen Augen schienen zu lächeln.
    Dann riss er das Maul auf und biss zu.
    ***
    Durch das Dröhnen in seinem Kopf sah Jed die Welt verschwommen. Der Kampf der verfeindeten Stämme hatte sich von dem Dorf zum Wasser verlagert. Die Hütten standen nicht mehr, jetzt schien es nur noch darum zu gehen, sich gegenseitig zu vernichten.
    Er bemerkte, dass einige Boote bereits auf dem Wasser waren und der Insel entgegen fuhren.
    Sie wissen, dass Teggar dort ist, dachte Jed. Sie wollen den Chiiftan töten.
    Er bahnte sich seinen Weg durch ein Dorf, dessen Boden von Blut und Regen aufgeweicht war. Der direkte Weg zum See wurde durch die Kämpfe blockiert, also musste er einen Umweg nehmen und darauf hoffen, ein Boot zu finden.
    Er ging zwischen zwei Hütten hindurch, betrat den Dorfplatz und blinzelte überrascht.
    Keine zehn Meter von ihm entfernt stand der EWAT!
    Jed sah sich um. Kein Krieger schien ihn zu bemerken, aber von Matt und den anderen war auch nichts zu sehen. Wenn sie ihn gesehen hätten, wäre doch sicher der Einstieg geöffnet worden. Unsicher blieb er davor stehen. Vielleicht sind sie im hinteren Segment, dachte er, oder verletzt.
    Noch einen Augenblick zögerte er, dann legte er die Hand auf das Erkennungsfeld. Seine Fingerabdrücke wurden gelesen, der Einstieg öffnete sich zischend.
    Jed stieg ein. Er schüttelte den Regen aus seiner Kleidung und musste sich an der Wand festhalten, als seine Umgebung verschwamm.
    »Shiit«, sagte er leise. Der EWAT war dunkel und still. Er lauschte einen Moment, dann rief er: »Hallo?!«
    »Er ist nicht hier.« Jed zuckte zusammen und drehte sich um. Lieutenant Cummings stand so plötzlich vor ihm, dass er sich fragte, woher sie kam. Sie musste hinter einem Sitz gekauert haben.
    Es fiel ihm auf, wie blass sie war.
    »Was, äh, machen Sie hier?«, fragte er.
    Cummings atmete tief durch. Ihre Hände zitterten. »Ich verstecke mich vor dem Kampf. Und Sie?«
    »Ich bin, äh, auf der Suche nach dem Kampf.«
    Sie sahen sich an.
    »Sie können mich melden, wenn Sie wollen«, sagte sie.
    »Feigheit vor dem Feind.«
    Jed spürte, wie seine Knie weich wurden, und setzte sich in den Pilotensitz. »Sie sind nicht feige, Fiona, Sie haben nur einen, hm, kleinen Umweg auf dem Weg zum Feind gemacht. Das werden wir jetzt ändern. Wir müssen zum, äh, Felsenturm.« Seine Hände schlöossen sich um den Steuerknüppel.
    »Hat man Ihnen den Verstand aus dem Kopf geschlagen? Sie können den EWAT doch überhaupt nicht fliegen!«
    Cummings begann im Cockpit auf und ab zu gehen.
    »Ich weiß.« Jed wünschte, sie würde aufhören sich zu bewegen. Sie

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