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126 - Hinter der Grenze

126 - Hinter der Grenze

Titel: 126 - Hinter der Grenze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Seidel
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auf Cummings' Kurskorrektur zu warten, lenkte er den EWAT dem Rauch entgegen.
    »Irgendwer scheint tatsächlich hier zu leben«, sagte Lansdale.
    Oder irgendwas, fügte Matt in Gedanken hinzu.
    ***
    Jed gab es nicht gern zu, aber er war enttäuscht, als er durch die Glaskuppel des EWATs auf das Seeufer blickte. Es war ein langgezogener See mit grau wirkendem Wasser, der von hügeligem Grasland umgeben war. Eine kleine Insel ragte in der Mitte empor. Die Felsnadel darauf sah aus, als sei sie natürlich entstanden. Am östlichen Ufer lag eine kleine Ansiedlung. Ihre breiten flachen Steinhütten boten vielleicht fünfzig Personen Platz. Rauch stieg aus Löchern in den Wänden nach oben, Schornsteine schien man nicht zu kennen.
    Jeds betrachtete die hohen Palisaden, die das Dorf umgaben.
    Sie waren zugespitzt und mit Feuer gehärtet worden. Selbst die Seeseite hatte man befestigt. Vier Türme ragten über die Palisaden hinweg. Darauf standen Krieger, die Speere und Bögen trugen. Zwei von ihnen zeigten auf den EWAT und schrien etwas, ein dritter kletterte bereits die Leiter hinunter.
    Eisenzeit, dachte Jed nach einem weiteren Blick auf Gebäude und Waffen. Abgesehen von den hohen Palisaden wirkte diese Ansiedlung genauso wie die anderen kleinen Dörfer, die sie auf dem Weg nach Norden gesehen hatten.
    »Da hinten am anderen Ufer ist ein zweites Dorf«, sagte Matt.
    Jed hob den Kopf und entdeckte eine Bucht auf der anderen Seite. Die Siedlung, die an ihrem Ufer lag, war hinter den hohen Palisaden nicht zu sehen.
    Aruula trat neben ihn. Der Tee in ihrer Tasse roch süßlich und nach Kirschen. »Sie haben aus ihren Dörfern Festungen gemacht. Diese Menschen müssen große Angst haben. Wir werden hier nichts Gutes finden.«
    Aus den Augen winkeln bemerkte Jed, wie Lansdale die Augen verdrehte. Der Corporal hatte keinen Respekt vor den Menschen, die an der Oberfläche lebten.
    »Darf ich daran erinnern«, sagte Matt, »dass wir Wahnsinn, Tod und ewige Verdammnis erwartet haben. Wenn man sich dagegen mit ein paar Holzpfählen schützen kann, wird es wohl nicht so schlimm sein.«
    Aruulas Blick war skeptisch, während Lansdale gegen die Waffenkonsole klopfte, als wüsste er ganz genau, dass man damit jedes vorstellbare Problem lösen konnte.
    Jed wandte sich von ihm ab. »Wir sollten uns, äh, den Einwohnern zeigen. Der EWAT, hm, er macht sie nervös.«
    Matt nickte. »Am Rand des Sees stehen ein paar Männer. Da werde ich landen.«
    Langsam sank der EWAT nach unten. Die Männer, die vor dem hohen Schilf an seinem Ufer standen, trugen Schaufeln und Äxte mit langen Stielen. Sie hatten den Boden aufgewühlt und Baumwurzeln freigelegt. Jed fragte sich, ob sie die Wurzeln als Brennmaterial oder Nahrung benötigten.
    Er betrachtete ihre Gesichter. Sie waren jung, bärtig und kräftig. Ihre Werkzeuge streckten sie dem EWAT wie Waffen entgegen, aber zu Jeds Überraschung blieben sie ruhig stehen.
    »Das ist – hm – merkwürdig«, sagte er. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ein solches Fahrzeug schon mal, äh, gesehen haben. Zeigen sie ihre Angst einfach nur nicht, oder haben sie tatsächlich keine?«
    »Vielleicht sind sie zu blöd, um Angst zu haben.« Lansdale hatte die Zielerfassung der Laserkanone bereits auf die Männer gerichtet.
    Jed öffnete den Mund, aber Matt kam ihm zuvor. »Es wird nur auf meinen Befehl geschossen, Corporal. Wir sind nicht hier, um einen Krieg anzufangen.«
    »Ja, Sir.« Lansdale klang enttäuscht.
    Sanft setzte der EWAT auf. Cummings löste ihren Sicherheitsgurt, blieb jedoch abwartend sitzen. Matt stand auf.
    »Ich habe die Flugkontrolle auf Ihre Station übertragen«, sagte er. »Nur zur Sicherheit.«
    Dann nickte er Jed zu und trat an die Ausstiegsluke. »Wir beide gehen als erste raus. Lansdale, Sie geben uns Deckung. Schießen Sie nur, wenn ich Ihnen ein Zeichen gebe, okay?«
    »Ja, Sir.«
    Aruula stellte mit einer Hand die Teetasse ab. Mit der anderen griff sie nach ihrem Schwert. »Die Männer sehen gefährlich aus. Wir sollten uns nicht trennen.«
    »Das werden wir auch nicht.« Matt drehte sich zu ihr um.
    »Aber es sollten nur die rausgehen, die unbedingt nötig sind. Sollte es Probleme geben, sind zwei Leute schneller wieder im EWAT als drei.«
    Wenn man die schmalen Einstiegsluken bedachte, war das ein logisches Argument. Jed sah in Aruulas Gesicht, dass sie das zwar verstand, sich aber trotzdem dagegen sträubte.
    Obwohl Matt bereits seit vier Jahren in ihrer Welt lebte, schien

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