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126 - Luziferas Horror-Maske

126 - Luziferas Horror-Maske

Titel: 126 - Luziferas Horror-Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hatte. Also war
der Anschluss in Ordnung gewesen. Rickert war verwirrt und beunruhigt. Er rief
mehrere Male nach Pedro und Juanita, erhielt jedoch keine Antwort.
    Da eilte er in den Hof und sah einen
auffälligen Schatten neben der Neonlampe unter dem aufgebockten Auto. Der
Schatten verschwand unter dem Wagen. Martin Rickert schluckte hart, ging in die
Hocke, und im Schein der Lampe sah er - eine fette Ratte, die unter dem offenen
Motor des roten Ford kauerte und ihn aus dunkel glänzenden Augen beobachtete.
    „Hau ab!“, zischte Rickert, griff nach einem
Stein und schleuderte ihn nach dem Vieh. Der Stein traf den Nager. Die Ratte
quiekte wie ein abgestochenes Schwein und machte einen Satz zur Seite. Der
fette Schädling jagte mit schnellen Sprüngen quer über den Hof und verschwand
in einem Schuppen oder einem offenen Kellerfenster. Eine zweite Ratte, die
Rickert jedoch nicht sah, kauerte hinter dem Vorderrad des Wagens seines
verschollenen Freundes. Heimtückisch funkelten ihre Augen, und es schien, als
würde sie jede seiner Bewegungen verfolgen.
    Ich muss weg hier, hämmerte es hinter Martin
Rickerts Schläfen, ich muss unter Menschen...
    Er stürzte seinem Mercedes entgegen, riss die
Tür auf, klemmte sich hinters Steuer und startete. Wollte starten! Der Motor
gab keinen Mucks von sich. Fluchend verließ Rickert wieder den Platz am Lenkrad
und klappte die Motorhaube auf. Er musste an Hans Mendelers Schicksal denken.
Dessen Fahrzeug war auch manipuliert worden. Rickert stöhnte, als er unter die
Haube blickte, sein Blut schien zu gefrieren. Alle Kabel - waren zerstört! Sie
waren nicht mit Mutwillen herausgerissen - sie waren schlicht und einfach
durchgefressen, von Nagezähnen.
    Mit einem Schrei schlug Rickert die
Motorhaube zu und lief los. War hier denn alles verhext? Die seltsamen
Andeutungen, die ihm sein Freund Hans und schließlich das Geschwisterpaar
gemacht hatten ... sein eigenes furchtbares Erlebnis auf der Finca ... das
alles schien mit einem Mal bedeutsam und schicksalhaft für sein Leben zu
werden. Der Deutsche lief über Stock und Stein. Am liebsten hätte er sich
irgendwo ausgeruht und etwas Kühles getrunken, denn er fühlte sich
ausgetrocknet und ausgepumpt. Aber keine zehn Pferde mehr hielten ihn hier in
dieser einsamen Gegend. Er musste unter Menschen. Und die gab’s schließlich im
Dorf.
    Mehr als einmal stolperte er auf dem Weg nach
unten, raffte sich aber immer wieder auf. Zwischen den Feldern tauchten die
schmale, holprige Straße und die Umrisse der ersten Häuser auf. Das Licht
hinter den Fenstern erschien ihm wie ein Fanal. Bald hatte er es geschafft. Am
Ortsende lag eine Bodega, die hatte er gesehen, als er nach Elmusio kam. Dort
würden sich um diese Zeit die meisten Einwohner - zumindest die männlichen, wie
in südlichen Ländern üblich - aufhalten, sich Neuigkeiten erzählen, Dorfpolitik
machen und Alltagsprobleme bereden.
    Martin Rickert warf sich gegen die Tür und
taumelte in die Wirtsstube. Schweratmend, die Schultern nach vorn gebeugt, mit
über das Gesicht rinnendem Schweiß, blieb er drei Schritte weiter stehen. Kein
Mensch war zu sehen! Die Deckenleuchten brannten, die Türen zu den
Hinterzimmern standen offen, Teller und Gläser auf den klobigen Holztischen
zeigten an, dass bis vor wenigen Minuten noch Gäste hier waren. Die Gläser
standen zum Teil noch gefüllt. Auf Holzbrettchen lagen Speisereste. Brot, Käse,
Oliven, große Fleischstücke. Speisereste zierten auch den Boden. Es konnte
passieren, dass jemand bei Tisch mal was herunterfiel. Aber in der Menge, wie
Rickert das antraf, ließ dies eher den Schluss zu, als - wäre es absichtlich
auf dem Boden verteilt. Hier stimmte etwas nicht! In ganz Elmusio schien der
Teufel los zu sein ...
    Wo waren die Wirtsleute, wo die Gäste? Warum
zeigte alles - Aufbruch-Stimmung? Waren die Menschen geflohen? Hatten sie etwas
von den Vorfällen auf der Finca bemerkt? Aber das war fast unmöglich. Es sei
denn, die Einwohner dieses winzigen Bergdorfes verfügten über den sechsten
Sinn. Wenn alles auf der Flucht war, gab es für ihn erst recht keinen Grund,
sich auch nur eine Sekunde länger als nötig hier aufzuhalten.
    Telefonieren musste er aber noch. Hinter dem
Tresen hing der Apparat, ein vorsintflutliches Gerät, wie es in Deutschland
längst Museumswert besaß. Rickert lief um die Theke herum, goss sich im
Vorbeigehen ein Glas mit weißem Rum voll und kippte ihn gierig in den Schlund.
Das scharfe Brennen und die Wärme, die

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