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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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er drängte sich in die offene Scheune hinein. Sein Gefühl sagte ihm, dass er Ben Cork hier finden würde.
    Er konnte bis zur anderen Wand über die Rücken der Tiere hinwegschauen und entdeckte dort tatsächlich eine Gestalt.
    Zuerst sah er den Hut. Er ragte recht spitz vom Kopf her in die Höhe. Er bestand aus einem dunklen Filz, besaß zudem einen recht breiten Rand, der das Gesicht des Mannes verdeckte.
    Der Reporter drängte sich weiter am Rand der Herde entlang, denn dort gab es weniger Widerstand.
    Ben Cork musste ihn längst gesehen haben, doch er tat nichts. Er blieb weiterhin auf seinem Stuhl oder Schemel bewegungslos sitzen.
    Als Bill sich nur noch gut eine Körperlänge von ihm entfernt befand, blieb er stehen.
    Der Schäfer war nicht eingeschlafen. Er hockte auf dem Schemel, und in seinem langen Mantel sah er aus wie ein Mönch, der seine Kutte übergestreift hatte. Den Kopf hielt er gesenkt, und er stützte sich auf seinen Stab, als wäre dieser für ihn der letzte Halt in seinem Leben geworden.
    »Ben, he, Ben Cork…«
    Jeder Mensch reagiert, wenn er so scharf angesprochen wird. Damit rechnete Bill auch bei dem Schäfer, und er hatte sich nicht getäuscht, denn der Mann hob den Kopf so weit an, dass Bill zum ersten Mal sein Gesicht sah.
    Viel war nicht zu erkennen, weil ein dunkler Bart die untere Hälfte überwucherte.
    »Was wollen Sie?«
    Bill ging noch etwas näher heran. »Ich möchte mit Ihnen sprechen, Ben. Ich heiße übrigen Bill Conolly.«
    »Na und? Kenne ich nicht.«
    »Ich wollte nur, dass Sie wissen, mit wem Sie es hier zu tun haben.«
    Er hob den Kopf weiter an, sodass jetzt seine Nase zu erkennen war, die recht spitz aus dem Gesicht hervorstach. »Du bist fremd hier, Bill, und ich sage dir, dass wir hier keine Fremden dulden. Keine Neugierigen, keine Glotzer. Also hau ab, ich habe die Nase voll davon. Es waren in der letzten Zeit schon mal welche da.«
    »Ich bin… nun ja, sagen wir mal so. Bei mir verhält es sich anders, auch wenn ich fremd bin.«
    »Das sagen viele.«
    »Sagen die auch, dass sie ein Freund von Cathy Tucker sind und ihr helfen wollen?«
    Mit diesem Satz hatte Bill den richtigen Ton getroffen. Zuerst sagte der Schäfer nichts, aber seine Haltung spannte sich. Dann fragte er: »Du kennst Cathy?«
    »Ich komme von ihr.«
    »Hast du in dem Wagen gesessen?«
    »Habe ich.«
    »Und wo bist du mit Cathy gewesen?«
    Bill sah keinen Grund, die Wahrheit zu verschweigen. »Ich habe sie auf den Friedhof begleitet. Wir haben uns das Grab des Pfarrers Alec Potter angeschaut.«
    »Es war kein guter Weg«, sagte Ben Cork.
    »Warum nicht?«
    »Weil der Pfarrer kein guter Mensch gewesen ist. Er mag sich bemüht haben, aber er hat es nicht geschafft. Er wurde schließlich zu einem Opfer, unter dem wir alle hier zu leiden haben. Auch ich bin davon nicht verschont geblieben.«
    Das waren völlig neue Töne für Bill, und so horchte er auf. Er wunderte sich zudem über die Gesprächigkeit des Schäfers. »Kannst du mir das näher erklären?«
    Ben Cork räusperte sich. »Sie sind schon da. Der Fluch hat sich erfüllt. Sie haben ihn nicht stoppen können. Sie hätten sich nicht gegen den Teufel stellen sollen.«
    »Von wem sprichst du?«
    »Von allen hier. Von ihren Vorfahren. Von dem ganzen Pack, das so verbohrt ist. Jetzt haben sie die Quittung bekommen, und sie kennen wieder nur den einen Weg. Damals ist es nicht anders gewesen.«
    »Du denkst an das Kind?«
    Der Schäfer schaute hoch. Plötzlich war Bill für ihn interessant geworden. Er musterte ihn. »Mein lieber Freund, du weißt eine Menge. Vielleicht zu viel für einen Fremden.«
    »Das sehe ich anders. Ich bin hierher gekommen, um zu helfen. Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Helfen?«
    »Ja, der Frau und ihrem Sohn.«
    »Die beiden sind schon tot«, erklärte Ben Cork düster. »Sie werden die Sonne nicht mehr aufgehen sehen, das kann ich dir sagen. Das Grauen hat Irfon nicht verlassen. Es war immer vorhanden. Es hat nur in seinem Versteck gelauert.«
    »Ich glaube dir, Ben. Es ist also da. Deshalb bin ich der Meinung, dass es, wenn es da ist, auch gesehen werden kann. Oder siehst du das anders?«
    »Nein.«
    »Dann wärst du möglicherweise in der Lage, mir dieses Grauen zu zeigen?«
    Ben Cork sagte zunächst nichts. Wieder legte sich das Schweigen zwischen die beiden Männer.
    Aber die Augen des Schäfers blieben in Bewegung. Er musterte Bill intensiv, bis er schließlich seinen Stock noch fester umschloss und sich daran wie

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