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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gingen wir auf das Dorf zu. Suko sagte jetzt nichts mehr. Diesmal lag es an mir, die Richtung vorzugeben, aber ich sah kein Haus, das entsprechend abseits stand.
    Dafür erschien plötzlich ein Mann. Wir waren verdammt wachsam gewesen, trotzdem hatten wir nicht gesehen, woher er so schnell gekommen war. Wahrscheinlich aus einem der Büsche am Straßenrand. Er stand vor uns wie eine Statue. Breitbeinig, mit einem Schlapphut auf dem Kopf. Er trug dunkle Kleidung und schob dann die Krempe des Huts in die Höhe, um uns besser sehen zu können.
    »Halt!« sagte er nur.
    Wir blieben stehen, als wir auf Sprechweite an ihn herangekommen waren. »Machen Sie das immer so?« fragte ich und deutete mit dem rechten Daumen über die Schulter.
    »Was?«
    »Dass Sie eine Straße absperren?«
    »Nein, nicht immer.«
    »Aber immer öfter, wie?«
    Für diesen Humor hatte er nichts übrig. »Die Straße ist nicht grundlos gesperrt worden, merken Sie sich das. Wir wollen keine Fremden hier in Irfon haben, verstehen Sie?«
    »Ja, Sie haben laut genug gesprochen.« Ich gab mich locker und lächelte. »Aber wenn mich nicht alles täuscht, dann lebt diese Gegend hier vom Tourismus, oder nicht?«
    »Später.«
    »Gut, Mister. Wir sind auch keine Touristen und möchten nur eine Bekannte besuchen, die hier im Ort wohnt. Das ist doch wohl nicht verboten.«
    Der breite Mund des Einheimischen wurde noch breiter, als er so etwas wie ein Grinsen zeigte.
    »Doch, heute ist alles verboten. Verschwinden Sie wieder.«
    »Cathy Tucker erwartet uns.«
    Er lachte uns ins Gesicht. »Euch erwartet sie bestimmt nicht.«
    »Super. Woher wissen Sie das?«
    Wir wurden noch einmal böse angeschaut, dann drehte sich der Mann auf der Stelle herum, um zu gehen.
    Er hatte uns einiges erklärt, uns aber auch im Unklaren über bestimmte Dinge gelassen. Ich ging ihm sofort nach, sprach ihn auch an und streckte meine Hand aus, um ihn festzuhalten.
    Da hörte ich das Pfeifen!
    Es war nicht der normale Pfiff, der von einer Flöte stammte, sondern ein völlig anderes Geräusch, das in mir eine Warnung auslöste. Ich fuhr herum - und hörte den Stöhnlaut, den Suko ausgestoßen hatte. Er war dabei, zusammenzubrechen. Noch hielt er sich auf den Beinen, aber er taumelte schon herum wie benommen. Ich sah auf der Straße einen Stein liegen und dachte daran, dass sich jemand hinter meinem Rücken befand.
    Ich wollte die Waffe ziehen und herumkreiseln.
    Diesmal hörte ich nicht das Pfeifen. Der neue Laut gefiel mir auch nicht. Ein leises Rauschen, das entsteht, wenn ein Gegenstand durch die Luft wischt.
    Ich zog den Kopf ein und drehte ihn auch zur Seite, um dem Treffer die Wucht zu nehmen, aber es war zu spät. Vielleicht wurde ich nicht voll getroffen, aber was mich da erwischte, reichte schon aus.
    Im Kopf schien etwas zu explodieren. Die Bewegung in meiner Nähe wurde zu einem Standbild mit Suko in der Hauptrolle, der bereits am Boden lag. Ich nahm den gleichen Weg, ohne den Aufprall zu spüren, denn da war ich bereits bewusstlos…
    ***
    Das Gespräch mit seinem Freund John Sinclair hatte Bill Conolly etwas beruhigt. Es konnte nicht mehr lange dauern, dann erhielten sie Verstärkung, und er war schon jetzt sicher, dass die Bewohner ihre Pläne nicht in die Tat umsetzen würden.
    Blieben die verdammten Spinnen!
    Der Reporter hatte Cathy versprochen, die obere Etage nach ihnen abzusuchen. An dieses Versprechen hielt er sich und machte sich an die Arbeit.
    Auch bei Helligkeit war es verdammt nicht einfach, die kleinen Tiere zu sehen. Sie waren noch kleiner als normale Fliegen, und überall gab es genügend Spalten und Ritzen, in die sie verschwinden konnten. So konzentrierte sich Bill Conolly mehr auf die Suche nach den Spinnenknäueln, denn eines davon war ja an der Außenseite eines Fensters in die Höhe geklettert. Bill konnte sich vorstellen, dass diese Spinnen das Innere des Hauses bereits erreicht hatten und sich noch versteckt hielten.
    Bill durchsuchte auch das kleine Bad, aber auch hier fand er nichts. Im Flur ebenfalls nicht, und von unten her hörte er Cathys Stimme, die ihrem Sohn ein Schlaflied sang.
    Neben den Wänden leuchtete Bill auch die Decke ab, und hier wurde er ebenfalls enttäuscht.
    Es hatte keinen Sinn, noch länger hier zu bleiben. Wichtig war, Cathy nicht aus den Augen zu lassen. Bevor er nach unten ging, warf er noch einen Blick durch das Fenster ins Freie.
    Es hatte sich von der Umgebung her nichts verändert. Da war weder etwas hinzugekommen oder

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