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1260 - Wahnsinn in Wales

1260 - Wahnsinn in Wales

Titel: 1260 - Wahnsinn in Wales Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weggenommen worden, und trotzdem sah die Welt nicht mehr so aus wie noch vor einer Stunde, denn der Himmel hatte inzwischen die graue Farbe der Dämmerung angenommen.
    Der Tag war vorbei. Es begann der Abend, dem die Nacht folgen würde, und Bill konnte nur hoffen, dass der verdammte Spinnenfluch zerstört werden konnte.
    Er ging die Treppe hinab und schaute zu, wie Cathy den schlafenden Kevin wieder zurück in die Wiege legte. Sie hatte die Schritte gehört und drehte sich um.
    »Wir haben Glück, Cathy, ich habe keine Spinnen entdeckt.«
    »Ja, toll.«
    Bill ließ auch die letzten Stufen hinter sich. »Glauben Sie nicht daran? Es hörte sich so an.«
    »Das stimmt schon, Bill. Ich kann daran einfach nicht glauben.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, aber ich muss immer an die Spinne denken, die ich aus der Wiege gepflückt habe. Sie war im Haus, und deshalb können auch andere hier sein. Verstecke gibt es genug. Ich habe auch die Wiege durchsucht, zum Glück ist sie sauber. Und Kevin ist so müde, dass er gut schlafen wird.« Sie nagte für einen Moment auf der Unterlippe.
    »Am liebsten würde ich ihn ja wegbringen.«
    »Und warum tun Sie es nicht?«
    »Wohin denn, Bill? Wohin soll ich Kevin schaffen? Ich weiß es nicht. Wir sind Gefangene.«
    »Noch geht es uns gut. Wir brauchen auch den Kopf nicht hängen zu lassen.«
    Cathy schaute den Reporter aus traurigen Augen an. »Sie sind und bleiben ein unverbesserlicher Optimist.«
    »Erstens ja und zweitens auch«, erwiderte Bill und lächelte dabei.
    Sie schüttelte den Kopf. »Was soll das denn bedeuten? Das hat sich ja komisch angehört.«
    »Die Sache ist ganz einfach. Ich habe oben nicht nur nach Spinnen gesucht, sondern auch mit meinen Freunden telefoniert. Es sieht gut aus. Sie haben den Ort schon fast erreicht. Ich denke, dass sie in ein paar Minuten hier sein werden.«
    »Aha«, sagte Cathy nur.
    »Freuen Sie sich nicht?«
    Sie holte tief Luft. »Ich kann mich nicht freuen, Bill, ich kann es einfach nicht.« Sie schaute zu Boden und bewegte dabei ihren rechten Fuß auf den Bohlen hin und her. »Es ist mir unmöglich, wenn Sie verstehen, Bill.«
    »Leider nicht. Warum ist es…«
    »Weil Sie die Menschen hier nicht kennen, Bill. Was die sich in den Kopf gesetzt haben, das führen sie auch durch. Sie tun es, glauben Sie mir, und sie werden sich, so fürchte ich, auch abgesichert haben.«
    »Was bedeutet das?«
    »Wie ich es Ihnen sagte, Bill. Sie kennen sich aus und sind mit allen Wassern gewaschen. Sie lassen keinen Fremden hier nach Irfon hinein.«
    Bills Lockerheit verschwand. »Das würde bedeuten, dass sie Straßensperren errichten?«
    »Exakt.«
    Er wollte milde lächeln, aber der Blick in Cathys Gesicht ließ die Reaktion gar nicht erst aufkommen. Er las aus ihrem Blick ab, dass sie die Wahrheit gesagt hatte.
    »Ich kann es nicht beweisen«, sagte Bill. »Aber wie ich meine Freunde kenne, werden sie schon einen Weg finden, um sich durchzuschlagen, das weiß ich.«
    Vor ihrer Antwort verengte Cathy die Augen. »Sie kennen die Leute hier nicht, Bill. Ich will sie nicht schlechter machen, als sie sind. Aber sie sind heimtückisch, und sie gehen dabei über Leichen, um ihr Ziel zu erreichen. Das heißt, sie werden alles tun, um den Fluch zu löschen. Ich habe vielleicht den Fehler gemacht, Irfon nicht zu verlassen, als ich dazu noch die Gelegenheit hatte, aber diese Zeit habe ich leider verpasst, und jetzt sind Kevin und ich der Mittelpunkt. Ich werde die Suppe auslöffeln müssen.«
    Der Verlauf der Unterhaltung gefiel Bill überhaupt nicht. »Ich verspreche Ihnen, dass sie Kevin nicht bekommen werden.«
    »Lassen Sie das lieber.«
    »Wir sind bald zu viert.«
    Ihr Blick wurde starr. »Glauben Sie wirklich daran, Bill? Ich nicht. Wenn alles so stimmen würde, wie Sie es gesagt haben, dann hätten Ihre Freunde schon längst hier sein müssen, aber das ist nicht der Fall.«
    Trotz ihrer Angst war sie in der Lage, logisch zu denken. Mittlerweile dachte Bill ähnlich, obwohl er es sich nicht eingestehen wollte. »Ich habe ihnen noch den Rat gegeben, den Friedhof zu besuchen und sich das Grab des Pfarrers anzusehen. Deshalb diese Verspätung.«
    »Wir werden ja sehen, wer Recht behält.« Mit einer müden Bewegung drehte sich Cathy zur Seite und setzte sich auf den schmalen Stuhl, der neben der Wiege stand. Sie schaute hinein, sie sah das Gesicht ihres friedlich schlafenden Sohns und die entspannten Züge. Er war noch so klein. Er ahnte von alldem

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