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1262 - Schule der Helden

Titel: 1262 - Schule der Helden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bunte Muster, explodierten Schwarze Löcher und entstanden Supernova. Aber durch dieses Lichterspiel hindurch erschien ihr eine rasende Bestie, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Stalker hatte. Nur war der Schädel der eines Raubtiers mit zwei Reihen mörderischer Zähne, und die Hände der seltsam abgewinkelten Arme waren zu Klauen gewachsen.
    „Gib auf, du bist am Ende!" Das klang wie Stalkers Stimme, jedoch auf unerklärliche Weise verzerrt. „Ergib dich. Ich habe den Auftrag, dich lebend zu fangen. Zwinge mich nicht, dich zu töten."
    „Du wirst sterben, Stalker!"
    Wieder erfolgte eine Explosion, ein Lichtblitz verschlang Stalker. Sheela ging in Deckung. Sie hörte trampelnde Schritte an sich vorbeihasten. Wieder kam es zu einer Explosion. Danach waren die Schritte verhallt. Als Sheela vorsichtig aufblickte, sah sie einen verschwommenen Schemen an sich vorbeirasen. Stalker?
    Endlich kehrte die Stille zurück. Die Zuhörer kamen allmählich aus ihren Verstecken.
    Sheela sah, daß sich in der rückwärtigen Wand ein gewaltiges Loch befand. Die Bühne war völlig deformiert, und die schlackeartigen Überreste dampften. Es war stickig heiß...
    Nur der Panish Yag Veda saß noch immer unbewegt im Fakirsitz da, als ginge ihn das alles nichts an. Und er war völlig unverletzt.
     
    *
     
    „Es ist weiter nichts passiert", versuchte Stalker die aufgeregten Ehrengäste im Festsaal zu beruhigen. „Der Zwischenfall wurde von einem harmlosen Irren ausgelöst, der geglaubt hat, daß wir in Tschomolungma Kampf spiele austragen. In seiner Enttäuschung ist er Amok gelaufen. Aber es wurde niemand verletzt. Der entstandene Sachschaden wird bald behoben sein."
    Stalker untertrieb maßlos. Aber vermutlich tat er es nur, um die Gäste nicht unnötig zu beunruhigen. Sheela verstand immer noch nicht, was eigentlich vorgefallen war und vor allem, warum Gamrin auf einmal durchgedreht hatte. Dagegen war ihr nun klar, was sein Hantieren während Stalkers Vortrag zu bedeuten gehabt hatte: Er hatte seine furchtbare Waffe zusammengebaut.
    Sie fröstelte bei der Erinnerung an den folgenden Angriff, den Gamrin wie ein Besessener vorgetragen hatte. Was mochte der Grund für diesen mörderischen Haß gegen Stalker sein? War Gamrin etwa ein Rebell aus ESTARTU, der die herrschende Macht, als deren Vertreter er Stalker ansah, stürzen wollte?
    Sheela wandte sich an Deighton, um die Hintergründe zu erfahren. Der behauptete jedoch, daß es keinen ersichtlichen Grund für den Amoklauf des Krimalders gäbe. Das war eine Lüge, Sheela wußte es. Aber ihr war auch klar, daß sie die Wahrheit an diesem Tag ohnehin nicht erfahren würde, darum beschloß sie, die Upanishad-Schule zu verlassen.
    Deighton bat sie jedoch, noch ein ganz bestimmtes Ereignis abzuwarten. Es dauerte nichtlange, bis Stalker vor die versammelten Gäste trat und eine kleine Rede hielt, an deren Ende er verkündete: „Hiermit erkläre ich Tschomolungma, die erste Upanishad-Schule in der Milchstraße, der noch viele folgen sollen, für eröffnet. Und es ist mir eine Ehre, einen der prominentesten Politiker dieser Galaxis als ersten Shad der Upanishad-Lehre aufnehmen zu dürfen. Es ist kein geringerer als der Erste Terraner und Terras Galaktischer Rat im Galaktikum - Julian Tifflor!"
    „Das ist ein Ding!" entfuhr es Sheela. Sie sah mit offenem Mund zu, wie Tifflor und Stalker unter dem frenetischen Applaus der Gäste aufeinander zugingen und das Ereignis mit Handschlag besiegelten.
    „Warum ausgerechnet Julian Tifflor?" wunderte sich Sheela.
    „Nun", sagte Deighton leicht betreten, „Tiff hat sich nicht aus innerer Überzeugung als erster Shad gemeldet. Das ist mehr oder weniger eine politische Geste... ein diplomatischer Schachzug. Tiff wird wohl kaum noch einmal seinen Fuß in dieses Gebäude setzen, und schon gar nicht als Shad."
    „Gehen wir, bitte."
    Auf dem Weg zum Transmitter, fragte Sheela: „Konsul Dr. Esperanto ist wohl nicht aufgetaucht?"
    Deighton warf ihr einen seltsamen Blick zu und sagte: „Nein, als Konsul ist er nicht in Erscheinung getreten..."
    Sheela verstand damals nicht, wie der terranische Sicherheitschef das gemeint haben könnte, und sie bedrängte ihn auch nicht weiter mit Fragen.
    Erst sechs Wochen später erfuhr sie die ganze Wahrheit.
     
     
    ZWISCHENSPIEL
     
    Ich konnte dich damals nicht einweihen, weil die Möglichkeit bestand, daß sich der Herr der Elemente noch einmal mit dir in Verbindung setzen würde. Du warst unsere einzige

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