1262 - Schule der Helden
Lage sein, andere nach seinem Willen zu beeinflussen. Dies ohne irgendwelche übernatürlichen Fähigkeiten, sondern allein mittels der ihm innewohnenden Kräfte, die Upanishad geweckt hat!
Sh' ant schließlich bedeutet nicht mehr und nicht weniger als ‚Kampf’. Aber dieser Begriff schließt alle denkbaren und bislang für unmöglich gehaltenen Arten der waffenlosen Selbstverteidigung ein, ebenso wie die verschiedensten Überlebenstechniken - alle Disziplinen dieser Art, die nur vorstellbar sind.
Und nach diesem Schritt erhält der Shad die Dashid-Weihe und seine Sh'ant-Kombination - zum Zeichen dafür, daß er die Grundbegriffe der Upanishad-Lehre beherrscht und geeignet ist, auch die nächsten sieben Schritte zum Meisterschüler zu schaffen ... Nach oben hin sind kaum Grenzen gesetzt. Ein Meisterschüler kann selbst Panish werden und anderen sein Wissen als Lehrer vermitteln, er kann es aber sogar zum Panish Panisha bringen, zum Lehrer der Lehrer!"
Stalker verstummte. Er hatte mit seiner Vortragsweise beeindruckt, das bewies das folgende atemlose Schweigen. Und selbst Sheela mußte sich eingestehen, daß sie sich einer gewissen Faszination nicht hatte entziehen können, obwohl sie auch danach nicht die Absicht hatte, sich in die Upanishad-Lehre unterweisen zu lassen.
Nur einer aus dem Auditorium schien nie ganz bei der Sache gewesen zu sein. Aus den Augenwinkeln hatte Sheela gesehen, daß der Hüne mit der auffälligen Haarpracht sich die ganze Zeit über unruhig bewegte.
Jetzt saß er aber still, als wolle er sich voll auf das Kommende konzentrieren.
„Ich möchte es nicht bei schönen Worten bewenden lassen", sagte Stalker mit einnehmendem Lächeln. Er deutete auf den im Fakirsitz dahockenden Artgenossen und fuhr fort: „Der Panish Yag Veda ist bereit, sich für eine kleine Demonstration zur Verfügung zu stellen. Selbstverständlich wird er nicht sein ganzes Können einsetzen, aber eine kleine Kostprobe seiner Möglichkeiten sollte genügen, um aufzuzeigen, was Upanishad zu geben hat. Vor seiner Ausbildung war Yag Veda nicht stärker, nicht reaktionsschneller und nicht widerstandsfähiger als irgendeiner der anwesenden Galaktiker. Jetzt ist er jedem von euch haushoch überlegen. Wer es nicht glaubt, den bitte ich zu mir herauf, um sich mit Yag Veda zu messen." Stalker reckte den Kopf und rief: „Gibt es einen mutigen Galaktiker, der es mit einem Panish aufnimmt?"
Gemurmel erhob sich, die Zuschauer steckten die Köpfe zusammen. Sheela starrte auf die Rückenansicht des einzigen Haluters, und sie fragte sich, warum er zögerte, die Herausforderung anzunehmen. Aber während sie das noch dachte, sah sie, wie ein Ruck durch den Haluter ging und er sich zu seiner vollen Größe von über drei Metern aufrichtete.
Gleichzeitig mit ihm sprang aber noch ein anderer auf die Beine. Es war der Hüne mit der helmartigen Frisur aus der Reihe vor Sheela.
„Gamrin, der Krimalder, nimmt die Herausforderung an!" rief er mit seiner rauen, kehligen Stimme. Der Haluter stand zwischen ihm und Stalker, so daß er letzterem die Sicht verstellte. Der Haluter drehte sich um und begann beim Anblick des Krimalders dröhnend zu lachen.
„Ich bin für den Kampf bereit, Stalker!" rief Gamrin und setzte sich durch den Seitengang in Richtung Bühne in Bewegung.
Sheela sah, daß er ein etwa ein Meter langes Rohr in beiden Händen hielt. Es hatte vorne eine trichterförmige Verdickung und an den Seiten eine Reihe nippelartiger Auswüchse und schlitzartiger Vertiefungen. Und es war am hinteren Ende durch dünne Schläuche und ein Gewirr von Drähten mit seinem lederartigen Gewand verbunden. Um seine Gestalt herum war ein irrlichterndes Flimmern.
Gamrin hatte zu laufen begonnen, und auf halbem Weg zur Bühne löste sich aus dem Trichter des Rohres ein grün zuckendes Energiebündel. Im Nu ging die Bühne in eine gleißende Feuerlohe auf. Es sah aus, als würde eine Miniatursonne explodieren.
„Das ist für deinen Verrat, Stalker!" schrie Gamrin. Er feuerte ununterbrochen, stand breitbeinig da und deckte die gesamte Bühne mit dem zuckenden Strahl grüner Energie ein.
Die Zuschauer hatten sich längst zu Boden geworfen, und selbst der Haluter hatte Deckung gesucht. Sheela hatte zu spät reagiert und zu spät die Augen vor der blendenden Grelle geschlossen. Als sie sie jetzt öffnete, tanzten Lichtreflexe vor ihren Augen.
Nun meinte sie, aus der Flammenhölle eine Gestalt auftauchen zu sehen. Vor ihren Augen tanzten immer noch
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