Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1263 - Die Freibeuter von Erendyra

Titel: 1263 - Die Freibeuter von Erendyra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
eines Verbunds, also in einem Labor, in einem Raumschiff - odu wundervolle CANTLERY! - oder sonst irgendwo in den Weiten des Seins endet. Dann spricht die Positronik nur mit sich selbst. Es ist die erste Phase, der erste Monolog."
    „Weiter!" drängte Longasc. Er war mit seinen Gedanken noch immer bei seinem defekten Kampfanzug, der nebenan in der Werkstatt auf die Reparatur wartete.
    „Gescheiter Leiter", quakte Plump ziemlich unpassend.
    „Die Bilddaten sind parallel, oHerr", erklärte Kokon bereitwillig. „Das ist wahre Harmonie. Es bedeutet, daß die Ortungszeichnungen weitgehend identisch sind mit dem, was diese hirnrissige Positronik, die sich nicht einmal an ihren Namen erinnern kann, gedacht hat, als sie den zweiten Monolog führte."
    „Den zweiten Monolog?" fragte der Shabare irritiert und erregt.
    „Er meint eine zweite lange Phase der Ruhe, also die Zeit nach der Zerstörung des Raumschiffs, in dem er einmal tätig gewesen war. Irgendwann hat vielleicht deine Urgroßmutter dieses Produkt gefunden und auf die CANTLERY geschleppt und aktiviert.
    Da endete die Zeit des zweiten Monologs."
    Es klang alles ein bißchen kompliziert, aber der Raumnomade hatte verstanden. Die Ortungsbilder glichen denen, die Krächz nach der Zerstörung seines früheren Raumschiffs aufgenommen hatte.
    „Beim Barte des Ewigen Kriegers!" Longasc klatschte sich mit beiden Händen auf das dicke Fell seiner Oberschenkel.
    „Kriege haben Barte", rief der Distelfrosch blubbernd dazwischen.
    „Ein Schlachtfeld des Kriegers! So nur kann es gemeint sein. Krächz hatte eine solche Schlacht überlebt. Er hat damals die Trümmer gesehen. Und jetzt sieht er eine ähnliche Formation, also ein anderes Schlachtfeld, das die Getreuen Kalmers zu meinem Wohl hinterlassen haben."
    Seine braunen Hundeaugen leuchteten gierig aus dem dicht behaarten Gesicht. Die hellgelben Augenhaare stellten sich steil in die Höhe. Was er erfahren hatte, bedeutete reiche Beute!
    „Wenn mir nicht ein anderer Fledderer", murmelte er so leise, daß Plump keine Möglichkeit hatte, seine Freude wieder mit dämlichen Sprüchen zu verderben, „dazwischenkommt. Oder einer von diesen shabarischen Freibeutern, die sich mit ihren Kaperbriefen völlig unberechtigte Vorteile erkämpfen."
    „Krämpfe", schmatzte der Distelfrosch, weil er fast nichts verstanden hatte.
    Longasc beachtete ihn auch jetzt nicht. Er nahm die Programmierung für eine Enerpsi-Etappe vor, die ihn mit einem Schlag zu dem entdeckten Schlachtfeld des Kriegers Kalmer führen sollte. Die fette Beute winkte, aber das ließ ihn nicht leichtfertig werden.
    Als die Systeme der CANTLERY Klarmeldungen gaben, überließ er das Schiff sich selbst. Ohne Kampfanzug würde er keine Beute machen können, und doch war dieses wichtige Instrument nicht einsatzbereit.
    Er eilte in die Bastelwerkstatt und wäre dabei fast über den Schlauch gestolpert, den er versehentlich nach Plump geschleudert hatte. Wieder kam ein schriller Fluch über seine Lippen, und die Zunge schoß noch weiter nach draußen als sonst. Mit allem Eifer machte er sich über die Reparatur her.
    Die meisten Sorgen machte ihm das äußerst anfällige Recyclingsystem. Schon mehrmals hatte es ihn an den Rand des Todes gebracht, weil die Stoffe, die es verarbeitete und neu produzierte, leicht zu unverträglichen Giften werden konnten.
    Sorgfältig baute er alle Teile des selbstgefertigten Anzugs zusammen. Die Bezeichnung „Kampfanzug" wagte er nur gegenüber dem Distelfrosch zu benutzen, denn mehr als ein waffenloser Schutz war dieser Verhau aus allen möglichen technischen Bestandteilen nicht. Das Ding glich eher einer Ritterrüstung, die nach den Ideen eines Jugendlichen konstruiert worden war. (Aber den Begriff „Konstruktion" durfte man für dieses Instrument schon gar nicht verwenden, denn es war - wie die ganze CANTLERY - ein zusammengeschustertes Etwas.) Plump schlich knurrend um ihn herum, als er die gelenklosen Metallhülsen über die Beine streifte, die Arme in die ziehharmonikaartigen Schläuche steckte und den eiförmigen Rückentornister über die dicken Metallkugeln an den Schultern nach hinten schwang.
    „Du hast Hunger, mein Kleiner." Er streichelte liebevoll seinen kleinen Gefährten, der sich in solchen Momenten duckte und alle Stacheln eng an den Kugelkörper zog. „Da draußen wartet Beute, Plump. Und ich bin mir sicher, daß auch für dich etwas dabei ist."
    Der Distelfrosch sagte diesmal nichts.
    Longasc führte die letzten

Weitere Kostenlose Bücher