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1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK

Titel: 1264 - Der Flug der LOVELY BOSCYK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verkündete er. „Ich weiß es. Meine Konzentrationsfähigkeit ist angestachelt. Ich nehme dich wahr. Du steckst irgendwo neben oder über mir!"
    Die Wyngerin hielt den Atem an und wartete gebannt. Die Beine schliefen ihr ein. Leicht angewinkelt standen sie auf der Konsole, und sie hatte den Körper leicht vorgebeugt, um in die Nische zu passen. Sie wollte den Meisterschüler zwischen sich und den Androiden bringen und ihn so in seiner Kampfposition schwächen. Ein Zweifrontenkampf war immer schwieriger zu führen als eine Auseinandersetzung mit nur einem Gegner.
    Aber womit wollte Demeter kämpfen? Sie besaß lediglich das Permit, dessen Wirkung nicht sicher war.
    Sie wartete zwei Minuten, dann löste sie sich aus der Nische und trat in den Stollen hinaus. Von Varuson war weit und breit nichts zu sehen, aber dafür drang aus einer tiefer gelegenen Etage ein Poltern und Fluchen an ihre Ohren. Das war Jo, und kurz darauf erreichte Demeter die Behelfstreppe, die hinabführte. Und sie glaubte, einen Schatten auszumachen, der auf der rechten Seite der Treppe durch das Führungsgestänge nach unten rutschte. Das konnte nur der Meisterschüler sein.
    Wieder wartete die Wyngerin, ehe sie sich abwärts tastete. Sie legte einen Höhenunterschied von etwa zwanzig Metern zurück, bis sie die nächste Sohle erreicht hatte. Vier Gänge zweigten ab, und im trüben Licht düsterer Notlampen suchte sie nach Spuren. Sie fand welche, aber es waren nicht die des Androiden. Jo hatte die seinen verwischt. Demeter fand etliche Dutzend kleine, kreisrunde Eindrücke. Sie stammten von Varusons Tentakeln, und der Meisterschüler hatte sich in zwei Richtungen fortbewegt. Oder war unterwegs wieder umgekehrt.
    Demeter wandte sich nach rechts in einen kleinen Stollen hinein. Feuchtigkeit schlug ihr entgegen.
    An den Wänden lief Wasser herab, der Geruch von Moder und Fäulnis drang ihr in die Nase. Sie tastete mit den Füßen und Händen. Voraus war keine Lampe mehr zu erkennen, und die zackigen Felsen links und rechts warfen unnatürliche Schatten.
    Demeter stellte fest, daß dieser Stollen keine Magnetspur besaß und ein Blindstollen war. Sie wandte sich um, aber da bewegte sich ein Teil der Felswand und verwandelte sich in ein lebendes Wesen. Ein dunkler Schatten schnellte auf sie zu, und sie erhielt einen Schlag, der sie zu Boden warf. Sie stieß einen unterdrückten Schrei aus. Ein Tentakel schlang sich um ihre Brust und quetschte den Brustkorb zusammen. Ein zweiter Schlag gegen den rechten Arm, und das Päckchen mit dem Permit flog in hohem Bogen davon und hinaus aus dem Blindstollen.
    Etwas zischte. Der Meisterschüler zog sich lautlos zurück, und der vordere Teil des Stollens stürzte ein. Demeter war endgültig von Finsternis umschlossen, und sie richtete sich ächzend auf und betastete ihren Körper. Varuson hatte ihr nichts gebrochen, aber ein paar blaue Flecke würde sie davontragen.
    Und das Permit war verloren. Wahrscheinlich beachtete der Meisterschüler es gar nicht, weil er es für eine bedeutungslose Waffe hielt.
    Demeter schleppte sich an der Wand entlang zum Einsturz. Varuson mußte genau gewußt haben, wo sie sich aufhielt. Zu jedem Zeitpunkt. Er hatte nur nicht gewußt, um welche Person es sich handelte.
    Jetzt wußte er es. Er hatte die Helferin isoliert und stand Jo Polyrtaise Mann gegen Mann gegenüber.
    Demeter begann, das kleinere Geröll wegzuräumen, aber von der Dekke brach neues Material nach.
    Sie mußte zurückweichen, weil schwere Brocken herabstürzten. Sie war eingeschlossen und würde sich aus eigener Kraft kaum befreien können. Und die stickige Luft des Blindstollens war kaum dazu angetan, ihr Überleben länger als eine Viertelstunde zu sichern.
    Sie begann leise zu schluchzen. Sie hatte versagt. Sie hatte die Chance vertan, Jo und den Vironauten mit dem Permit zu helfen. Nun konnte sie nur noch hoffen.
    Demeter tat das einzige, was ihr in dieser Situation noch blieb. Sie legte sich auf den nassen Boden und atmete so flach wie möglich.
    „Ihr habt nun völlig den Verstand verloren!" schrillte Chip Tantal. Er kam sich vor wie gerädert.
    Durch die ständigen Bewegungen des Androiden wurde er in seinem Gefängnis hin und her geschüttelt, und er zählte die Körperstellen gar nicht mehr, die sich wundgescheuert hatten. „Ich will endlich ein Kissen. Vielleicht macht ihr mal irgendeine Luke auf und gebt mir so ein Ding herauf. Wie war das mit dem Himmelbett? Eine Daunendecke würde mir auch

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