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1264 - Justines Geisel

1264 - Justines Geisel

Titel: 1264 - Justines Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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damit!«
    »Nein!«
    »Bist du etwa kugelfest?«
    Sie legte den Kopf zurück und lachte. »Sinclair, lass deine Arroganz. Ich weiß auch weiterhin, was in deinem Kopf vorgeht, aber ich denke, dass du falsch liegst. Wenn du versuchst, das Kreuz zu aktivieren, wird mit mir vielleicht etwas geschehen, aber es geschieht bestimmt etwas mit einer anderen Person.«
    »Mit welcher denn?«
    »Mit deiner Freundin Glenda natürlich…«
    ***
    Endlich weg! Endlich fort aus dieser leeren Fabrik, die für Glenda zu einer Hölle geworden war. Sie stolperte durch den offenen Eingang und konnte noch immer nicht fassen, dass sie es überhaupt geschafft hatte. Es war der Wahnsinn an sich, aber sie merkte es sehr deutlich, als sie die andere, die frischere Nachtluft einsaugte und dann spürte, wie es ihr besser ging.
    Der verfluchte Albtraum lag hinter ihr. Auch wenn sie nicht hinein in den hellen Tag oder das Licht gelaufen war, fühlte sie sich gut, frei, und sie vergaß auch ihre Schmerzen.
    Noch immer hatte sie den Eindruck, dass in ihren Schulterenden kleine Flammen tanzten. Es würde auch noch dauern, bis sie sich wieder normal bewegen konnte und dieses Abenteuer für sie Vergangenheit war. Erst mal war sie dem Grauen entkommen, und sie fand es auch gut, dass sie weggeschickt worden war.
    Man hatte ihr gesagt, sie sollte nach draußen laufen. Aber man hatte ihr nicht erklärt, wo genau sie warten sollte. So groß diese Baustelle auch sein mochte, sie besaß ein Ende, einen Zaun, und dort gab es auch ein Tor, das nicht geschlossen war. Wie sie ihre Freunde kannte, hatten sie ihr Fahrzeug außerhalb geparkt, aber so weit wollte Glenda nicht laufen. Sie suchte nach einem Platz, an dem sie warten konnte und der auch nicht zu weit von der alten Halle entfernt war.
    Trotz der Dunkelheit brauchte sie nicht lange zu suchen, um ihn schnell zu finden. Es gab genügend niedrige Trümmer, die auch als Sitzplatz dienen konnten, und auf einer dieser kantigen Steinbänke nahm sie Platz, um auf ihre Freunde zu warten.
    Sie ließen sich Zeit, was Glenda verstehen konnte. Schließlich hatten sie es geschafft, die blonde Bestie zu überlisten, aber hatten sie Justine auch besiegt?
    Genau das war die große Frage, auf die Glenda keine Antwort fand. Die Cavallo hatte sich praktisch ergeben, und auch das passte nicht zu ihrem Naturell. Irgendetwas, so glaubte Glenda zumindest, war da nicht in Ordnung.
    Und immer wieder musste sie daran denken, dass die blonde Bestie Johns Kreuz getragen hatte. Das wollte ihr auch jetzt nicht in den Kopf. Ließ es sich wirklich durch den verdammten Wachs so einfach manipulieren? Zumindest war dem Kreuz ein Teil seiner Kraft genommen worden. Anders sah es aus, wenn man es aktivierte. Da ärgerte sich Glenda, dass sie es nicht schon früher versucht hatte.
    Sie versuchte, die eigenen Gedanken zurückzudrängen, um sich mit ihrer Umgebung zu beschäftigen. Die Baustelle lag einsam, sie war auch einsam, und Glenda saß ebenfalls an einer einsamen Stelle. Der Abend war weiter fortgeschritten, und er hatte seinen Partner, die Dunkelheit, mitgebracht. Sie war in der Lage, der Welt ein anderes Gesicht zu geben, und das hatte sie auch hier getan.
    Glenda glaubte nicht, dass die große Baustelle unbedingt zum Fürchten war, wenn sie im Tageslicht lag. Nun zeigte sie sich verändert. Da waren die Reste der zusammengeschlagenen Häuser zu unheimlichen Blöcken geworden, in denen sich ein unheilvolles Leben zu verstecken schien.
    Glenda saß allein auf dieser »Bank«, aber sie fühlte sich nicht allein. Irgendwo im Hintergrund hockte irgendwer und ließ sie dabei nicht aus den Augen.
    Sie dachte an die beiden Blutsauger mit den hellen Haaren. Sie gab es nicht mehr, was allerdings nicht hieß, dass nicht noch andere unterwegs waren oder sich in der Nähe versteckt hielten, weil sie von Justine den Auftrag erhalten hatten.
    Je mehr sich Glenda in den Gedanken hineinsteigerte, um so unwohler fühlte sie sich. Sie blieb auch nicht mehr ruhig sitzen, rutschte zunächst auf der rauen Oberfläche hin und her, schaute in die düstere Gegend hinein, um Anzeichen zu entdecken, die ihren Verdacht erhärteten.
    Da war nichts zu sehen.
    Es blieb still auf dem Grundstück, und es gab auch keine Bewegung. Glenda glaubte es trotzdem nicht. Sie stand auf, weil sie den Platz wechseln wollte. Wenn sie näher an ihre Freunde herankam, fühlte sie sich einfach sicherer.
    Normal konnte sie nicht gehen. Nach jedem Schritt schwankte sie. Sie fühlte sich

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