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1264 - Justines Geisel

1264 - Justines Geisel

Titel: 1264 - Justines Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hektischer Stimme. »Bitte, John, bitte. Du musst mir jetzt genau zuhören. Versprichst du das?«
    »Ja. Aber was…«
    »Keine Fragen, John, keine. Lass mich erst reden.«
    Verdammt, das hörte sich alles andere als gut an. Ich merkte, dass ich leichtes Magendrücken bekam und sah auch, dass Suko eine gespannte Haltung angenommen hatte.
    »Sie hat mich gekidnappt, John. Ich bin in ihrer Gewalt.«
    Trotz der schlechten Nachricht wurde ich sehr ruhig. »Ganz langsam, Glenda. Wer hat dich entführt?«
    »Justine Cavallo!«
    Jetzt war es vorbei mit der Müdigkeit. Ich hatte eher das Gefühl, ein Aufputschmittel erhalten zu haben. Da jagte Adrenalin durch meine Adern. Ausgerechnet die blonde Bestie! Etwas Schlimmeres hätte Glenda nicht passieren können. Ausgerechnet sie, die keine Rücksicht kannte, hatte sich Glenda geholt, um sie als perfektes Druckmittel einzusetzen.
    Ich saß jetzt verdammt angespannt an meinem Schreibtisch.
    »Hast du gehört, John?«
    »Ja.«
    »Ich komm hier nicht weg. Sie hat mich.« Glenda schluchzte auf. »Ich bin wehrlos.«
    Das letzte Wort hatte mich wie ein Nadelstich getroffen.
    Ich wollte mir erst keine Gedanken darüber machen, in welch einer Lage sich Glenda befand, das würde die Sache nur noch verschlimmern, aber meine Stimme bekam wieder einen ruhigen Klang.
    »Ich will sie sprechen.«
    »Wen?«
    »Die Cavallo!«
    Glenda schniefte. Zumindest hörte es sich so an. Ich wartete einige Sekunden und wollte schon etwas sagen, als ich die Stimme meiner besonderen »Freundin« hörte.
    »Hi, Geisterjäger, so spricht man sich wieder.«
    Sie brauchte eigentlich nichts mehr zu sagen. Es gab keinen Zweifel, das war ihre Stimme, die ich so verdammt gut kannte. Leider, musste ich da schon sagen.
    »Was willst du?«
    Ich hörte sie lachen. »Was ich will, ist einfach. Ich möchte dich sehen. Damit du auch wirklich kommst, habe ich mir diese besondere Einladung überlegt, John. Ich habe deine kleine Gespielin in meiner Gewalt. Sie wird nichts tun können, was ich nicht will. Hast du das verstanden?«
    »Klar.«
    »Ich gebe zu, dass es kein besonders kreativer Plan ist, dich so zu zwingen, aber ich will auf Nummer Sicher gehen. Und ich bin davon überzeugt, dass du hier erscheinen wirst. Es sei denn, du möchtest deine kleine Gespielin so wiedersehen, dass sie keine normale Nahrung zu sich nimmt, sondern einfach nur noch Blut.«
    Die Worte hatten mich verdammt tief getroffen. Innerlich kochte ich, und wieder stieg mir das Blut ins Gesicht. Ich hatte Mühe, ein Zittern zu vermeiden, und erst Glendas Stimme riss mich aus diesem Zustand hervor.
    »John, hörst du?«
    »Sicher.«
    »Du musst kommen.«
    »Das werde ich auch. Aber wie geht es dir?«
    »Schlecht. Da bin ich ehrlich. Sie… sie… hat mich an einem Haken hochgezogen. Ich hänge hier…«
    Glenda sagte noch etwas, aber ich hörte nicht mehr so genau hin, denn plötzlich hatte es in meinem Kopf »Klick« gemacht. Mir wurde heiß und kalt zugleich, weil sie von einem Haken gesprochen hatte.
    Mit einer Stimme, die kratzte, unterbrach ich sie. »Glenda, wo genau bist du?«
    »Du kennst den Ort, John.«
    »Bitte, wo?«
    »In der leeren Fabrik. Justine ist davon überzeugt, dass du den Weg finden wirst.«
    »Ja«, flüsterte ich, »den finde ich auch.« Auf einmal rollte der vorletzte Fall wieder vor meinem geistigen Auge ab, aber ich schaffte es, mich auf Glenda zu konzentrieren und nicht an die drei Engel zu denken, die von Justine Cavallo gejagt worden waren.
    »Komm her, John. Komm allein. Sie will es so. Wenn nicht, dann…«
    »… werde ich mit großem Vergnügen ihr Blut trinken, Geisterjäger«, erklärte mir Justine. »Wir warten auf dich. Aber lass dir nicht zu viel Zeit, denn Glenda geht es wirklich nicht gut. Bis bald dann…«
    Mehr sagte sie nicht. Es gab die Verbindung nicht mehr, und ich saß auf meinem Platz wie jemand, der schockgefroren war.
    Suko bewegte sich. Er musste mir den Hörer aus der Hand nehmen und legte ihn dann auf.
    Er sagte nichts, ich schwieg ebenfalls. Dafür schauten wir uns nur an.
    »Das war kein Bluff«, flüsterte ich, mehr zu mir selbst gewandt. »Nein, das war keiner.«
    »Stimmt.«
    Ich hatte einen trockenen Hals bekommen, stand auf und ging in Glendas Vorzimmer, in dem auch ein kleiner Kühlschrank mit Getränken stand. Ich zog die Tür auf und hatte den Eindruck, mich dabei wie in Trance zu bewegen. Ich holte eine kleine Flasche Wasser hervor, öffnete sie und trank sie zu einem Drittel leer. Danach

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