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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kannst."
    Sie beschleunigte und flog hinter dem Flugzeug her. Der Kidowhtar-Darhan blickte sich suchend um, entdeckte sie jedoch nicht. Erst als sie das Heckruder berührte, begriff er und fuhr erschrocken herum. Er schützte sich mit dicken Pelzen und einer Brille vor der Kälte. Die gläserne Kuppel hatte er geöffnet, um auf sie schießen zu können. Jetzt richtete er eine Handfeuerwaffe auf sie.
    Die Terranerin schob sich am Heck der Maschine entlang, ohne auf die Geschosse zu achten, die den Schutzschirm ohnehin nicht durchschlagen konnten.
    Wütend schrie der Hohepriester auf, und jetzt führte er einige gefährliche Manöver durch, wohl in der Hoffnung, sie abschütteln zu können. Doch sie war ihm in ihrem SERUN in jeder Hinsicht weit überlegen. Schließlich schwebte sie zu ihm hin, packte ihn von hinten an der Schultern und hob ihn aus der Kabine heraus. Er schlug wild um sich und schrie in panischem Entsetzen, als sie sich von der Maschine lösten. Diese flog ohne sie noch etwa zweihundert Meter weiter, kippte dann zur Seite und stürzte in die Tiefe. Sie explodierte unmittelbar nach dem Aufprall.
    Irmina Kotschistowa und der Hohepriester schwebten etwa hundert Meter über dem Boden. „Ich sollte dich fallen lassen", sagte sie zu ihm. „Einen Sturz aus dieser Höhe würdest du kaum überleben."
    „Nein, nein, tu das nicht", brüllte er. „Das wäre Mord und deiner unwürdig."
    „Mord?" entgegnete sie. „Hast du vergessen, daß du versucht hast, mich zu töten? Wenn ich dich loslasse, ist das nur die gerechte Strafe für das, was du getan hast."
    „Oh, Kido, hilf mir", jammerte er.
    Irmina Kotschistowa dachte nicht daran, Ksoundoksä umzubringen, wollte jedoch auch nicht, daß er ungestraft davonkam. Sie ließ sich mit ihm sinken und setzte ihn auf dem Boden ab. „Nun entscheide selbst", sagte sie. „Du kannst zu Kido gehen. Vielleicht nimmt er dich als seinen Gast auf. Oder du machst dich auf den Weg nach Thaema-Thahar. Du kannst die Stadt in sicherlich zwei oder drei Wochen erreichen."
    „Du bist grausam und unmenschlich", klagte er. „Du weißt genau, daß ich niemals bis Thaema-Thahar durchkomme. Die Kälte wird mich töten, und wenn es nicht die Kälte ist, dann sind es die wilden Tiere. Ich habe keine Waffen, mit denen ich mich wehren könnte."
    „Vielleicht findest du in den Trummern deines Flugzeugs noch eine Bombe", entgegnete sie ungerührt.
    Dann stieg sie auf und flog zum Berg weiter. Ksoundoksä schrie noch eine Weile hinter ihr her.
    Erst flehte er sie an, ihn nicht allein zu lassen und ihm zu helfen, dann verfluchte er sie und bat Kido, sie mit den scheußlichsten Krankheiten zu bestrafen, die überhaupt denkbar waren.
    Als Irmina sich nach einiger Zeit umdrehte, sah sie, daß er aufgegeben hatte. Er hatte sich umgedreht und ging nun in Richtung Süden. Ihm war offenbar klargeworden, daß ihm niemand helfen würde und daß seine Chancen um so besser waren, je früher er sich auf den Weg machte.
    Sie erreichte den Berg und umflog ihn in geringer Höhe. Auf seiner westlichen Flanke entdeckte sie einen breiten Riß, der sich vom Fuß des Berges bis hinauf zu seinem Gipfel zog. In diesem Riß lag das in drei Teile zerbrochene Wrack eines stabförmigen Raumschiffs.
    Das Wrack war die Quelle der psionischen Strahlung.
    Irmina Kotschistowa atmete auf. Sie hatte nicht erwartet, daß ihre Suche einen so schnellen Erfolg haben würde. „Damit sieht die Sache schon ein wenig einfacher aus", sagte sie. „In dem Wrack muß sich ein Wesen befinden, das den Absturz überlebt hat. Vielleicht versucht es mit der psionischen Strahlung nur auf sich aufmerksam zu machen. Vielleicht ist die Strahlung nicht mehr als ein Hilferuf, und dieses Wesen ahnt gar nicht, was es damit anrichtet."
    Langsam ließ sie sich zu dem Wrack hinuntersinken. Es hatte an der Außenseite zahlreiche Ausbuchtungen, Vorsprünge und tiefe Kerben, deren Funktion nicht so ohne weiteres erkennbar war.
    Im Heckteil war ein großer Bereich des Raumschiffs unter dem Einfluß großer Hitze geschmolzen - entweder hatte der Raumer einen Treffer erhalten, oder irgend etwas in seinem Innern war außer Kontrolle geraten, so daß die verhängnisvoll hohen Temperaturen entstanden waren.
    Befand sich wirklich noch ein lebendes Wesen in dem Wrack? „Vielleicht ist es auch eine künstliche psionische Strahlenquelle", sagte die Terranerin nachdenklich. „Es kann alles mögliche sein", erwiderte die Positronik des SERUNS. „Was wissen wir

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