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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wo ich gewesen bin. Wir fliegen dorthin."
    Das Virenschiff reagierte kommentarlos. Der Antrieb lief an, und wenig später erhob sich der silbrig schimmernde Kegel aus Thaema-Thahar, wobei er wiederum eine große Lücke in das Dach riß.
    Abermals strömten Kälte und Tauwasser durch die Öffnung herein, und dieses Mal schirmte niemand das Loch mit einem energetischen Prallfeld ab.
    Irmina Kotschistpwa legte den SERUM ab und eilte in das Meta-Forming-Labor, um hier einige Vorbe- ,reitungen zu treffen. Als das Virenschiff etwa hundert Meter von dem Wrack entfernt auf einem kleinen Vorsprung landete, war alles bereit. Die Metabio-Gruppiererin setzte die Outdoor-Einrichtung ein, um Kido zu untersuchen. Mit Hilfe dieses auch OUD genannten Scanner-Teils konnte sie das offenbar bis zur Unkenntlichkeit mutierte und veränderte Wesen exakt erfassen.
    Zunächst bestätigte sich, was ihr das eigene Para-Empfinden bereits angezeigt hatte. Das Wesen in dem Raumschiff war tatsächlich die Quelle der psionischen Strahlung. Sie war ausschließlich nach Süden gerichtet und breitete sich dorthin kegelförmig aus.
    Kido hatte ähnliche Fähigkeiten wie sie selbst - er war eine Art Metabio-Gruppierer. Seine Fähigkeiten waren jedoch entartet. Er empfing die negativen Gefühlsschwingungen der Maghalaer und reagierte darauf. Irmina fand nach mehrstündiger Arbeit den eindeutigen Beweis dafür, daß diese negativen Gefühlsschwingungen in ihm für krankhafte Zellumgruppierungen sorgten. Gleichzeitig übertrug Kido die Zellwucherungen aber auch mit Hilfe der psionischen Strahlung auf die Maghalaer, so daß es bei diesen zu spontanen Mutationen kam. Damit war zur Gewißheit geworden, was sie bisher nur vermutet hatte. Sie kannte nun die Ursache für das schreckliche Geschehen auf diesem Planeten, bei dem eine ständig wachsende Zahl von Männern, Frauen und Kindern krank wurde, aber sie konnte diese noch nicht so ohne weiteres beseitigen.
    Sie wollte Kido nicht töten.
    Was wußte sie denn schon von ihm? Im Grunde genommen nur, daß er sich in dem Wrack befand, psionische Strahlung aussandte und negative Gefühlsschwingungen empfing, und daß er selbst unter einer ausufernden Zellwucherung litt. Diese hatte offenbar dafür gesorgt, daß sich seine äußere Gestalt bis zur Unkenntlichkeit verändert hatte.
    Kido war ein Pathogenet!
    Er verursachte durch seine entarteten Fähigkeiten Krankheiten.
    Die weitere Untersuchung ergab, daß Kido sich in einem Kälteschlaf befand. Handelte er also unbewußt? Oder gab es eine Möglichkeit, Zugang zu ihm zu finden, ohne ihn aus dem Tief schlaf zu wecken?
    Es muß eine geben, sagte sie sich. Der Kidowhtar-Darhan hat eine gefunden. Er hat Kido in einer Art geistigem Gespräch direkt angesprochen und ihn veranlaßt, die psionische Strahlung auf bestimmte Personen zu richten, auf Personen, die Ksoundoksä vernichten wollte.
    Die Maghalaer hielten Kido für einen Gott!
    Irmina Kotschistowa stöhnte bei diesem Gedanken. Kido war alles andere als ein Gott. Er war eine auf diesem Planeten gestrandete Kreatur, die offenbar keinerlei Kontrolle über sich selbst mehr hatte und die mit ihren Para-Fähigkeiten das Grauen über diese Welt gebracht hatte.
    Sie wagte nicht, Kido zu wecken, weil sie fürchtete, daß sich die psionische Strahlung danach noch verstärken würde und daß es dann zu wahren Wucherungs-Epidemien kommen würde.
    Sie entschloß sich, das OUD-Scanner-Teil konsequent einzusetzen. Damit begann eine Arbeit, die viele Tage in Anspruch nahm. Sie war sich dessen bewußt, daß Ksoundoksä mittlerweile Thaema-Thahar erreicht hatte und dort aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem gefährlichen Intrigenspiel gegen sie begann. Sie wollte nicht ausschließen, daß er sogar eine ganze Armee mobilisierte, um sie hier am Berg Kidos zu bekämpfen. Doch sie fühlte sich in dem Virenschiff absolut sicher. Mit den Waffen dieser Welt waren die Schutzschirme nicht zu durchbrechen. So konnte sie sich voll und ganz auf ihre Arbeit konzentrieren.
    Immer wieder zeigte der Scanner an, daß sich die psionische Tätigkeit steigerte. Kido wurde unruhig, und es schien, als werde er aus dem Tief schlaf erwachen.
    Irmina begriff.
    Der Kidowhtar-Darhan tat alles, um Kido zu mobilisieren. Er wollte seinen mächtigsten Verbündeten für den Kampf gegen sie wachrütteln. Tatsächlich spürte sie einige Male, daß psionische Wellenfronten über sie hereinbrachen, aber sie konnte sie mühelos abwehren. Kido war ein Pathogenet, aber

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