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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Jedenfalls hast du mir das erklärt."
    Sie ließ sich auf einen Hocker sinken. „Nein", widersprach sie. „Ich habe einen gesunden Zellverband genommen und seine fortlaufende Teilung bewirkt, so daß unter dem steuernden Einfluß der Gene, in denen alle Informationen über dich gespeichert sind, ein neues Wesen entstanden ist."
    „Ich."
    „Ja."
    „Also bist du doch meine Mutter. Dir verdanke ich meine Existenz."
    Die Mutantin sprang auf und ging nervös im Labor auf und ab. „Eine Mutter ist etwas anderes", erklärte sie. „Deine Mutter lebt wahrscheinlich schon lange nicht mehr. Komm, ich werde versuchen, es dir noch einmal zu erklären.
    Du sollst wissen, unter welchen Umständen ich dich gefunden und was ich getan habe, um dir zu einem neuen, würdigen Dasein zu verhelfen."
    „Gut, Mutter, ich höre zu."
    „Ich bin Irmina, und so sollst du mich auch nennen. Nicht Mutter."
    „Dann bist du mir also doch böse?"
    Irmina Kotschistowa stöhnte auf. Sie hätte Kido beinahe barsch geantwortet, wurde sich dessen jedoch noch rechtzeitig bewußt, daß sie ihm keinen Vorwurf machen durfte. Sie konnte nicht von ihm verlangen, daß er diese Dinge sofort begriff.
    Geduldig setzte sie sich ihm gegenüber und erklärte ihm, weshalb sie nicht seine Mutter war. Sie wußte, daß sie ihm noch sehr viel erklären mußte, und sie nahm sich vor, noch in den nächsten Stunden ein System zu entwickeln, nach dem sie ihn unterrichten wollte. Nur so konnte sie ihn schnell genug zu dem angestrebten Ziel führen. Bisher hatte sie ihm einfach nur gesagt, was ihr in den Sinn kam, aber das war falsch gewesen. Sie mußte nach einem Plan vorgehen, damit sie nicht unnötig Zeit verlor.
    Zwei weitere Tage vergingen. Kido lernte unermüdlich und mit erstaunlicher Konzentrationsfähigkeit. Voller Ungeduld drängte es ihn zu immer neuen Wissensgebieten. Irmina Kotschistowa unterrichtete ihn geduldig und ohne Hast. Sie geriet jedoch einige Male an den Rand der Beherrschung, als das Virenschiff sich in ihre „Erziehung" einmischte und Kido zu kindlichen Verhaltensweisen veranlaßte, denen sich der Heimatlose dann jeweils mit großem Vergnügen hingab.
    Am 15. Mai 429 NGZ bekam die Metabio-Gruppiererin eine Antwort, als sie sich wieder einmal auf der Vironauten-Frequenz meldete. Reginald Bull meldete sich und lotste sie zum Cepor-System. Dabei berichtete er, wie es ihm ergangen war und daß er die LASHAT suchte, die in diesem Sonnensystem verschollen war. „Hier hat sich inzwischen ein großer Teil des Trosses des Kriegers Kalmer versammelt", teilte er mit. „Aber keines der vielen Raumschiffe ist in der Lage, dem Pulsar Cepor näher als über die Umlaufbahn des 3. Planeten zu kommen. Die Hyperstürme des Veränderlichen Sterns bilden eine unüberwindliche Barriere. Da auch die Verständigung über Psikom nicht möglich ist, wissen wir nichts über das Schicksal der LASHAT. Wir müssen warten, bis der Pulsar in die nächste Maximum-Phase tritt."
    „Und wie lange dauert das?" fragte sie. „Noch etwa 30 Tage", erwiderte er.
    Zwei Stunden darauf betrat Irmina Kotschistowa zusammen mit Kido Bullys EXPLORER. Die Freunde begrüßten sie herzlich. Dann stellte die Metabio-Gruppiererin Kido vor, und das heimatlose Wesen rückte in den Mittelpunkt des Interesses. „Ich muß noch viel lernen", erklärte Kido, ohne daß er gefragt worden wäre. „Irmina sagt, daß ich sehr schnell lerne."
    „Das freut mich", erwiderte Bully. Er berichtete Irmina nun, daß auf allen Monden Nagaths, des zweiten Planeten, in einem feierlichen Geleitzug Bomben deponiert worden waren, und daß Ronald Tekener von Volcayr abgeschossen worden war, als er diese „Mondweihe" gestört hatte. „Wann soll diese Mondweihe, ich meine, die Umwandlung der Monde von Nagath in Elysische Ringe durchgeführt werden?" fragte Irmina. „Hast du das heraufinden können?"
    „Leider nicht", erwiderte Bully. „Ich glaube jedoch, aus dem Funkverkehr innerhalb des Trosses herausgehört zu haben, daß man nur noch darauf wartet, daß der Krieger Kalmer erscheint."
    „Dann ist also sicher, daß er hier persönlich auftauchen wird?" fragte sie.
    Reginald Bull zuckte mit den Achseln. „Ich denke nicht, daß sein Erscheinen wirklich gesichert ist", erklärte er. „Tut mir leid. Wir haben zu wenige Informationen, um irgend etwas ausreichend zuverlässig sagen zu können."
    Wenig später trafen Roi Danton und Demeter ein. Sie erschienen ohne den Meisterschüler Edym Varuson. Er hatte Roi

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