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1265 - Die heilende Gottin

Titel: 1265 - Die heilende Gottin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ob die Ähnlichkeit mit Skorsh zufällig war, oder ob sie vom Virenschiff durch eine heimliche Manipulation herbeigeführt worden war.
    Oder hatte Kido gar selbst Einfluß genommen?
    Sie spürte, daß es ein Geheimnis um ihn gab. Wie war er nach Maghala gekommen? Warum war er hier abgestürzt? Wodurch war der Zellumwandlungsprozeß in Gang gekommen? Hatte er irgend etwas mit den Ewigen Kriegern zu tun?
    Irmina konnte nur hoffen, daß sie irgendwann einmal mehr erfahren würde
     
    6.
     
    Abgerissen und total erschöpft erreichte Ksoundoksä Thaema-Thahar. Er eilte sofort zu seinem Tempel, kam jedoch nur bis zur Brücke, die zur Insel hinüberführte. Hier hatten sieh zahlreiche Arbeiter versammelt. Unter ihnen Bhou-Bou. „Der Priester kommt", rief einer der Männer, und einige Frauen lachten.
    Die Menge teilte sich, und Ghrou-Thar trat ihm entgegen. „Was willst du hier?" fragte er Ksoundoksä. „Laß mich durch", forderte der Hohepriester. „Ich muß zum Tempel."
    „Damit ist es vorbei", erklärte Ghrou-Thar. „Während deiner Abwesenheit haben wir uns deinen Tempel angesehen."
    Der Kidowhtar-Darhan erschrak. „Ihr habt es gewagt, diese heilige Stätte Kidos zu entweihen?"
    Ghrou-Thar lachte verächtlich. „Um es ganz deutlich zu sagen, Ksoundoksä: Wir haben den Tempel untersucht und" dabei Berge von Gold, Bargeld und von Wertpapieren gefunden. Wir haben entdeckt, daß du dein Amt mißbraucht hast, um zu wirtschaftlicher Macht zu kommen und Reichtümer anzuhäufen."
    „Niemand auf dem ganzen Planeten hat sich derart an uns bereichert wie du", brüllte Bhou-Bou, der Minenarbeiter„ empört. „Du hast nichts getan, um uns zu retten. Du hast nur Reichtümer zusammengerafft, während wir hungern mußten. Zum Teufel mit dir."
    „Ihr wagt es, euch gegen mich zu erheben?" schrie der Hohepriester. „Kido wird dafür schreckliche Rache an euch nehmen."
    „Nein, das wird er nicht", erklärte jemand mit heller Stimme. Hinter Ghrou-Thar trat Ghrou hervor.
    Sie hielt ihren Sohn auf den Armen. „Kido existiert nicht mehr. Die Göttin, die mit dem silbernen Kegel zu uns gekommen ist, hat es mir gesagt. Sie hat Kido ausgelöscht Sie hat das Böse von uns genommen. Sie hat uns erlöst Sie wird von nun an unsere Göttin sein. Sie hat mir gesagt, daß sie keine Göttin ist, aber das glaube ich nicht. Sie ist eine, und ich werde sie immer verehren, solange ich lebe."
    „Sieh dich um", forderte Bhou-Bou ihn auf. „Ein Wunder geschieht. Viele von uns werden gesund. Die Wucherungen gehen zurück. Kidos Macht ist gebrochen."
    „Und deine auch", fügte Ghrou-Thar hinzu. „Schere dich zum Teufel."
    Er packte den Hohenpriester am Kragen, wirbelte ihn herum und versetzte ihm einen wuchtigen Tritt ins Hinterteil. Ksoundoksä flog mehrere Meter weit und stürzte dann in den Straßenschmutz. Einige Männer und Frauen warfen sich auf ihn, rissen ihn hoch und trieben ihn mit Faustschlägen und Fußtritten bis zum Fahrstuhl.
    Jammernd und fluchend flüchtete der Kidowhtar-Darhan in die Liftkabine. Er mußte sich gefallen lassen, daß die Menge ihn mit allerlei Gegenständen bewarf, als er darin nach oben stieg.
    Er wußte, daß er verloren hatte. Jetzt besaß er nichts mehr. Die Verbindung zu Kido war abgerissen. Er hatte das Kido-Gefühl nicht mehr. Das Vermögen hatte man ihm geraubt. Seine Sekte war aufgelöst worden. Jetzt hatte er nur noch das, was er auf dem Leibe trug.
    Schimpf und Schande war über ihn gekommen. Klagend und voller Selbstmitleid verließ er die Liftkabine, trat auf das Dach hinaus und erduldete die höhnischen Worte, mit denen ihn die Männer bedachten, die ihm sonst das Flugzeug hingeschoben hatten.
    Zu Fuß machte er sich auf den Weg nach Süden. Er wollte irgendwohin gehen, wo man ihn nicht kannte.
     
    *
     
    „Kido, wo bist du?" fragte Irmina Kotschistowa, als sie ihre Ruhepause beendet hatte. Sie wandte sich an das Schiff. „Kannst du mir sagen, wo er ist?"
    „In der Kinderstube", antwortete das Raumschiff.
    Die Mutantin glaubte, sich verhört zu haben. „Hast du Kinderstube gesagt?" erwiderte sie. Sie befand sich auf derrt untersten Deck der ÄSKULAP, in dem das Virenschiff - ganz gegen ihren Willen - drei Kabinen eingerichtet hatte, obwohl eine durchaus genügt hätte. „Ich muß ihn sehen", erklärte sie beunruhigt.
    Sie hatte den Planeten Maghala vor zwei Tagen verlassen und hatte nun nach einem nicht besonders schnellen Flug die Peripherie von Erendyra erreicht. Sie wollte sich über die

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