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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber auch das tat sie nicht normal, sondern überschlug sich bei jedem Sprung in der Luft, als wäre sie die Hauptperson eines Action-Films.
    Nach drei Sprüngen stand sie wieder auf den Beinen.
    Wäre Suko bei normalen Kräften gewesen, hätte er mit seinen Waffen zum Angriff übergehen können, aber seine Glieder waren zu schwer. Zugleich zitterte er und musste das dumpfe Gefühl aus seinem Kopf wegbekommen.
    Das Lachen der blonden Bestie peitschte ihn wieder hoch. Sie gab nicht auf, und Suko, der zur rechten Seite wegglitt, stieß mit der Fußspitze gegen eine Holzlatte, die er vor sich hertrieb. Er sah sie noch als Chance an, bückte sich und bekam noch die Zeit, nach ihr zu greifen und in der Linksdrehung damit zuzuschlagen.
    Suko hatte Glück. Die Latte erwischte Justine im Sprung, aber das war auch alles. Sie konnte sie nicht stoppen, denn die Latte zerbrach während des Aufpralls am Körper.
    Suko hielt nur noch ein kurzes Stück Holz in der Hand.
    Er warf sich der Angreiferin entgegen und rammte das Stück Holz wuchtig nach vorn.
    Justine Cavallo riss nur den linken Arm hoch und fegte den Rest der Holzlatte zur Seite. Zugleich sah Suko das heftige Nicken, und das galt ihm.
    Justines Stirn prallte auf seine.
    Suko konnte einiges einstecken, aber der Schädel der Blutsaugerin war härter. Suko taumelte zurück. Plötzlich hatte er das Gefühl, wegzuschwimmen. Er ruderte noch mit den Armen, aber es gab keinen Halt für ihn.
    Suko fiel wieder auf den Rücken. Er wusste selbst, in welch einer Gefahr er steckte. Und während er sich zur Seite drehte, bekam er endlich die Gelegenheit, seine Waffe zu ziehen. Er wollte die angreifende Justine mit einer Kugel stoppen und dann wieder seinen Stab einsetzen, um an das Kreuz heranzukommen.
    Sie war nicht mehr da!
    Suko hatte zudem einige Sekunden gebraucht, um sich wieder zurechtzufinden. Genau diese kurze Zeitspanne hatte die Unperson genutzt, um zu verschwinden.
    Er sah die blonde Bestie nicht mehr, aber er hörte plötzlich etwas. Ein bestimmtes Echo erreichte seine Ohren. Es wiederholte sich innerhalb sehr kurzer Zeit, aber es war auch dabei, zu verklingen.
    Mit einer schwungvollen Bewegung kam Suko wieder auf die Beine. Er schaute sich um, aber die blonde Bestie war nicht zu sehen.
    Nur die Echos blieben.
    Einen Moment später wusste der Inspektor, woher sie kamen. Ob Justine Cavallo die Flucht ergriffen hatte oder ob etwas anderes dahinter steckte, war ihm nicht klar. Eine Flucht konnte er sich bei ihr nicht vorstellen, und trotzdem sah es danach aus, denn Justine Cavallo benutzte die Leiter des Kranführers, um in die Höhe zu klettern.
    Auch wenn Suko angeschlagen war, an Aufgabe dachte er nicht. Er musste die blonde Bestie stoppen, und deshalb nahm er die Verfolgung auf…
    ***
    Ich kannte das Baugelände zwar, aber ich kannte es nicht ganz. Es gab zu viele Stellen, die für mich Neuland waren, das merkte ich sehr schnell. Zum Glück gab es den Kran für mich als Orientierungspunkt, und der war auch in der Dunkelheit nicht zu übersehen.
    Voll fit war ich auch jetzt noch nicht. Der Niederschlag zeigte seine Nachwirkungen. Ich konnte nicht normal laufen, und ich hatte oft genug das Gefühl, leicht zu schweben, wenn ich gerade über irgendwelche Hindernisse sprang.
    Das alles war kein Grund, aufzugeben. Die Zähne zusammenbeißen und weiter.
    Aber ich vergaß auch nicht, hin und wieder einen Blick zum Himmel zu werfen. Ein paar Mal sah ich nur Düsternis und Wolken, dann aber segelte wieder der Schatten oberhalb des Krans hinweg, und das war für mich der Orientierungspunkt.
    Der leere Fabrikbau lag längst hinter mir. Von Suko war noch immer keine Spur zu sehen. Allmählich festigte sich der Gedanke, dass ich ihn in der Umgebung des Baukrans fand, ebenso wie Justine Cavallo.
    Der Gedanke trieb mich an. Ich versuchte, noch schneller zu laufen. Ich biss die Zähne zusammen, wenn der Schmerz wieder durch meinen Kopf stach und sich dabei sternförmig ausbreitete.
    Ich lief weiter. Die Anstrengung trieb mir den Schweiß nicht nur auf die Stirn, auch die Unterwäsche klebte am Körper.
    Ich erreichte die Nähe des Krans. Von Suko war trotzdem nichts zu sehen, und auch Justine Cavallo blieb vorläufig verschwunden.
    Zunächst suchte ich den unteren Teil des Krans ab. Er stand auf einem Stahlgebilde, das von großen Betonblöcken gehalten wurde.
    In der Nähe fiel der Schatten des stählernen Skeletts nach unten. Ich blickte mich weiterhin in der näheren Umgebung um. Es

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