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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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laufen können. Das schenkte er sich jedoch. Er wollte vorsichtiger vorgehen und kein Ziel bilden. Deshalb bewegte er sich nach rechts und weg von den hohen Steinen. Er ging über den weichen Sand hinweg, wich mit Kalk bedeckten Eimern aus und war nach wenigen Sekunden schon in der Nähe des Krans. Er stand auf einem Fundament aus Eisen, das mit sehr schweren Betonblöcken beschwert worden war, um dem Kran auch bei starkem Wind den nötigen Halt zu geben.
    Er stand einsam neben der Baustelle, aber er beherrschte alles.
    Um sein Ende sehen zu können, musste Suko den Kopf weit zurück in den Nacken legen. Er schaute an dem Gestänge hoch und sah auch das kleine Haus des Kranführers in dieser Schwindel erregenden Höhe. Es gab eine Leiter, die man hochsteigen musste, um das Führerhaus zu erreichen, aber auf den Stufen sah Suko keine Bewegung.
    Er konnte sich auch nicht vorstellen, dass sich die Cavallo den Kran als Fluchtweg ausgesucht hatte.
    Das brachte ihr letztendlich nichts. Was sollte sie auf der Spitze oder in der Kabine des Kranführers?
    Die Logik sprach dagegen, sein Gefühl nicht. Und deshalb blieb er auch, obwohl es ihn drängte, wieder zu seinem Freund John Sinclair zu kommen.
    Suko hatte sich darauf eingestellt, nicht so leicht überrascht zu werden.
    Es passierte trotzdem.
    Erst hörte er das Frauenlachen, und dann die Stimme der Cavallo! »Da bist du ja…«
    ***
    Suko sah die Gegnerin nicht. Und deshalb hielt er sich auch zurück. Er bewegte sich nicht, schaute nur nach vorn und sah jetzt, wo die Blutsaugerin gelauert hatte. Sie verließ mit einem langen Schritt die Stelle hinter einem der Betonklötze, die auf dem Untergestell des Krans standen. Jetzt war auch wieder ihr blondes Haar und darunter das bleiche Gesicht zu sehen.
    Sie blieb in einer günstigen Entfernung zu Suko hin stehen. Er konnte sie mit einer Silberkugel erreichen, aber es war ihm auch möglich, das magische Wort »Topar« zu sagen, um sie bewegungslos zu machen. Dann hätte er ihr das Kreuz abnehmen können, das durch das Wachs geschützt war und vor ihrer Brust hing.
    Er ließ es bleiben, denn da war auch die innere Stimme, die ihn davor warnte. Dieses Kreuz war der große Schutz der blonden Vampirin. Sie hatte sehr viel eingesetzt, um es in ihren Besitz zu bekommen, und sie war nicht dumm. Sie kannte Sukos Möglichkeiten durchaus und musste damit rechnen, dass er sie auch einsetzen würde. Dass sie sich ihm trotzdem so locker zeigte, hatte einen anderen Grund, und der hieß Glenda Perkins. Sie befand sich in der Gewalt des Will Malimann, des Dracula II, und es war nicht sicher, ob er sie bereits zu einer Untoten gemacht hatte. Solange das nicht feststand, wollte auch Suko nichts tun, was Glenda unter Umständen hätte gefährden können.
    Deshalb blieb er ruhig und bewegte sich nicht. Er beobachtete nur die blonde Bestie, die lässig ihre Haare zurückschleuderte und dann die Fäuste in die Hüften stemmte.
    Sie hatte etwas vor, und dieses Vorhaben würde hier auf dem Gelände passieren, sonst hätte sie es schon längst wieder verlassen. Suko sah jetzt ein, dass er gut daran getan hatte, diese Person zu verfolgen. Sie würde hier nichts tun können, ohne dass er es sah, ob es ihr nun passte oder nicht.
    Noch gab es von ihr keine Signale in diese Richtung. Justine senkte nur den Kopf und auch den Blick, bevor sie fragte: »Du willst an das Kreuz heran, nicht wahr?«
    »Es gehört dir nicht.«
    »Jetzt schon. Ich trage es sogar mit Stolz, denn es zu haben, bedeutet für mich einen großen Sieg. Wie viele haben davon geträumt, aber ich habe es geschafft.« Sie schnickte mit den Fingern, um zu zeigen, wie lässig sie die Dinge sah. »Ich weiß, dass du in der Lage bist, es mir abzunehmen. Ich kenne deinen verdammten Zauberstab, aber du traust dich nicht, ihn einzusetzen, da wir einen Trumpf in der Hinterhand halten, eure kleine Glenda, die euch so gern zur Seite steht. Sie ist weg, verschwunden, entführt. Und wenn ich das Kreuz nicht mehr besitze - tja, was wird dann wohl mit ihr geschehen? Man wird nicht nur ihr Blut trinken, man wird ihr auch den Kopf abschlagen und ihn euch schicken, damit ihr ihn als Andenken in das Vorzimmer stellen könnt. Das sind keine guten Aussichten - oder?« Sie lächelte und schüttelte dabei den Kopf.
    Suko war froh, dass er hier stand und nicht sein Freund John Sinclair. Der besaß nicht diese Nerven.
    John hätte vielleicht durchgedreht, das hatte er vor kurzem fast getan. Suko hatte ihn im

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