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1265 - Im Visier der Schattenhexe

1265 - Im Visier der Schattenhexe

Titel: 1265 - Im Visier der Schattenhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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befreien, obwohl ich alles darangesetzt hatte. Nur ist das Leben kein Kino, sondern eine Achterbahnfahrt, in der man mal oben, aber auch sehr schnell unten ist. In der letzten Zeit war ich leider zu oft unten gewesen, und das wiederum ärgerte mich über alle Maßen. Das Hoffen auf bessere Zeiten änderte daran auch nichts. Ich musste mich eben dem Schicksal fügen.
    An die Vorstellung, Glenda Perkins als Blutsaugerin zu sehen, durfte ich gar nicht denken. Da brach mir schon beim Gedanken daran der kalte Schweiß aus, aber es half nichts, wenn ich mir etwas vormachte. Die Tatsachen sahen anders aus.
    Wieder glitt mein Blick nach oben. Dunkelheit, Wolken, die sich schwach abzeichneten, keine Gestirne. Eine finstere Aprilnacht hatte hier die Herrschaft übernommen.
    Dann zuckte ich zusammen, als hätte man mich aus einem Sekundenschlaf gerissen. Es konnte eine Täuschung sein, aber ich wollte daran nicht glauben.
    Etwas hatte sich über mir bewegt. Kein Vogel, auch kein Licht, das sich verirrt hatte, sondern ein großer Schatten, der aussah, als hätte er sich von einer Wolke gelöst.
    Die Stelle hatte ich mir nicht merken können. Nur war ich sicher, dass ich mich nicht geirrt hatte, und bewegte den Kopf jetzt leicht von rechts nach links.
    Da war es wieder!
    Schwankend. Ein mächtiger Schatten. Breit und zackig zugleich. Mit Schwingen, die wie gezeichnet wirkten, als hätte man sie in die Wolken hineingemalt. Die Schwingen waren dunkler als die Wolken, deshalb hoben sie sich auch davon ab.
    Es war Mallmann, daran gab es für mich keinen Zweifel. Er hielt Glenda noch immer fest. Ich glaubte, sie unter seinem Körper wie eine menschliche Schaukel zu sehen, was allerdings auch eine Täuschung sein konnte. Das rote D schimmerte nicht durch. Dazu waren beide zu weit vom Erdboden entfernt.
    Trotzdem blieb ich bei meiner Meinung und dachte gleichzeitig darüber nach, warum Mallmann mit seiner menschlichen Beute nicht die Flucht ergriffen hatte.
    Es ging sicherlich nicht um Suko oder mich. Es konnte mit Justine Cavallo zusammenhängen. Er und sie waren so etwas wie Partner, und da wollte der eine die andere nicht unbedingt im Stich lassen. Das war eine Möglichkeit. Eine zweite bestand darin, dass Mallmann und Justine versuchen wollten, uns trotz allem noch auszuschalten, um endlich freie Bahn zu haben. Mein Kreuz befand sich schon im Besitz der blonden Bestie. Dass mal so etwas passieren konnte, daran hatte ich zwar gedacht, den Gedanken aber weit weggeschoben.
    Ich beobachtete von meiner Position aus den über den Himmel gleitenden Schatten. Selbst aus dieser Entfernung gesehen, war die Spannweite der Schwingen enorm. Bei Dracula II konnte man wirklich von einer Riesenfledermaus sprechen.
    Suko blieb verschwunden. Er trieb sich irgendwo auf dem Gelände herum, das genügend Möglichkeiten bot, um in Deckung zu gehen. Das Gleiche galt natürlich auch für Justine Cavallo, die eiskalt abwarten konnte, um meinen Freund dann in die Falle laufen zu lassen.
    Die Unruhe in mir nahm zu, je länger ich den fliegenden Körper beobachtete. Mir fiel auf, dass er zwar seine Kreise zog, die allerdings sehr begrenzt waren, sodass er stets um eine bestimmte Stelle herumflog. Von dort aus besaß er zwar einen guten Überblick, nicht aber über das gesamte Gelände.
    Warum tat er das?
    Es gab eigentlich nur einen Grund. Dracula II hatte gesehen, wo sich Justine und Suko aufhielten, und er hielt sich die Chance offen, schnell einzugreifen.
    Dort stand auch ein Kran!
    Ein sehr hohes Ding. Stählern. Eine Masse, die sich selbst gegen einen starken Orkan stemmte. Er ragte sehr hoch, und an seiner Spitze hatte sich der Arm gesenkt wie der Hals einer Giraffe. Ob eine Kugel, ein Greifer oder ein Haken daran hing, war aus meiner Position nicht auszumachen. Es zählte in diesem Augenblick auch nicht. Mich machte nur misstrauisch, dass Mallmann bei seinen kreisenden Bewegungen eigentlich immer in der Nähe des Krans blieb.
    Ich hatte nicht auf die Uhr geschaut und wusste demnach auch nicht, wie lange Suko bereits verschwunden war. Meiner Schätzung nach einfach zu lange, sodass sich auch das Gefühl der Sorge in mir hatte aufbauen können.
    Deshalb gab es für mich nur eines.
    Ich ging los und machte mich auf die Suche nach ihm und der blonden Bestie…
    ***
    Fünf Sekunden Zeit!
    Manchmal lang genug, dann wieder zu kurz, und Suko hatte das Gefühl, dass in seinem speziellen Fall diese Spanne nicht ausreichen würde. Eigentlich war Justine Cavallo

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