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1267 - Flucht aus Elysium

Titel: 1267 - Flucht aus Elysium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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optische Darstellung der Umgebung geboten.
    Es ist immerhin möglich, daß Volcayr unseren Plan durchschaut. Für diesen Fall habe ich Drayaddah angewiesen, nach eigenem Gutdünken zu handeln. Wichtig ist allein eure Sicherheit."
    „Ich danke dir", sagte Irmina. Vor dem Einstieg des seltsamen Fahrzeugs blieb sie noch einmal stehen. „Dies ist nicht das letztemal, daß wir uns sehen, nicht wahr, Yaddah?" fragte sie. „Du wirst zurückkehren, um dein Boot zu holen."
    Irmina war dessen keineswegs sicher, aber es hatte im Augenblick wenig Sinn, über die Eventualitäten der Zukunft zu spekulieren. Sie schloß den Helm. Dann stieg sie durch die Öffnung.
    Sie gelangte an einen unregelmäßig geformten Hohlraum mit einigermaßen ebenem Boden. Ihre Vermutung, daß das Fahrzeug aus Yaddahs Körpersubstanz gefertigt sei, erhielt zusätzliche Nahrung durch das Gefühl federnder, elastischer Härte, das sich ihren Füßen mitteilte.
    Auch das milchige Licht, das von den Wänden ausging, wirkte vertraut. Im Hintergrund schwebte ein umfangreiches Hologramm, das die unmittelbare Umgebung des Fahrzeugs zeigte. Ein paar Augenblicke lang geriet Irmina ins Sinnieren. Was war das für ein Wesen, das im Vakuum des Alls existieren konnte, sich vom Licht der Sonnen ernährte, in seinem Körperinnern mit sauerstoffhaltiger Luft gefüllte Hohlräume zu bilden verstand, sich mit körpereigenen Antriebssystemen durch den Raum bewegte und Hologramme zu erzeugen vermochte, die an Qualität den von modernstem technischem Gerät produzierten in nichts nachstanden?
    Viele Geheimnisse waren es noch, die das Volk der Kker umgaben. Hier wäre ein erregendes Betätigungsfeld für die Ontologen gewesen, die das Prinzip des Lebens selbst zu ergründen und zu verstehen versuchten. Es mochte sein, wie Yaddah sagte: daß die Natur mit der Erschaffung der Kker einen Fehlgriff getan hatte. Immerhin hatte dieser Fehlgriff ein überaus komplexes, intelligentes und sensibles Wesen erzeugt, eine Spezies, die der Technik nicht bedurfte, weil sie sie mit Hilfe der Funktionen des eigenen Körpers zu simulieren vermochte - eine Art, die die Geheimnisse der Natur allein mit Hilfe der Kontemplation erkannte und verstand.
    Irmina schrak aus ihren Gedanken auf, als sie hörte, wie sich hinter ihr der Eingang schloß. Es sah aus, als legten sich zwei Hautlappen übereinander. Dabei entstand ein schmatzendes Geräusch.
    Ein leichter Ruck fuhr durch den Körper des kleinen Fahrzeugs. Auf dem Bild war zu sehen, wie das Beiboot der ÄSKULAP zurückblieb und in der Außenhülle des Schiffes eine Öffnung entstand.
    Draußen gähnte die Schwärze des Alls, durchsetzt von den Lichtpunkten der Sterne und den bunten Flekken der Vergnügungsstätten des Jahrmarkts. Als Drayaddah den Schatten des Mutterschiffs verließ, kam die Sonne Cepor in Sicht. Die Schiffe des dichtgedrängten Pulks, in dessen Zentrum Yaddah sich aufhielt, erschienen als graue Schemen. Immer rascher huschten sie rechts und links, oben und unten vorbei. Das kleine Fahrzeug beschleunigte mit erstaunlichen Werten.
    Besorgt hielt Irmina nach Volcayrs Raumschiff Ausschau. Es war ein nutzloses Unterfangen, das wußte sie selbst. Unter Hunderten von grauen Schatten und Tausenden von glitzernden Lichtpunkten ließ sich ein einzelnes Fahrzeug nicht ausmachen.
    Auf einmal begann Drayaddah zu sprechen. Er hatte eine freundliche, helle Stimme, die jung und frisch klang, als sei er tatsächlich Yaddahs Sohn. Was er zu sagen hatte, war dafür um so weniger erfreulich. „Ich fürchte, wir haben den Verfolger nicht täuschen können."
    Noch bevor Irmina etwas erwidern konnte, veränderte sich das Holobild. Die Lichtpunkte gerieten in Bewegung und schienen auf den Betrachter zuzurasen. Der Ausschnitt verringerte sich in demselben Maß, wie Drayaddah mit einer Art Zoom-Mechanismus auf extreme Teleskopwirkung schaltete.
    Schließlich blieb nur noch ein einziger Lichtfleck übrig. Er war länglich geformt und wies deutlich mehrere Einschnürungen auf. Acht zählte die Mutantin insgesamt. Aus neun aneinandergereihten Kugeln bestand das Raumschiff des Elfahders. Neun Kugeln, rechnete Irmina, macht acht Einschnürungen. „Abstand einhundertfünfzig Millisekunden Licht", sagte Drayaddah, „stetig abnehmend. Volcayr ist hinter uns her.
     
    3.
     
    Tosender, brüllender Lärm und eine dicke, stickige Luft, die nach fremden Körperausdünstungen stank - das waren die ersten Eindrücke, die Reginald Bull erhielt, als die Plattform

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