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127 - Corona, die Rebellin der Hölle

127 - Corona, die Rebellin der Hölle

Titel: 127 - Corona, die Rebellin der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Gor blieb wach, denn die Erfahrung hatte ihn gelehrt, daß man in der Hölle dem Frieden niemals trauen darf.
    Immer dann, wenn die Stille am perfektesten ist, ist die Gefahr am nächsten, und wer zu vertrauensselig ist, geht daran zugrunde.
    Wie gut der Silberdämon daran tat, wach zu bleiben, stellte sich schon kurze Zeit später heraus.
    Es geschah ganz langsam…
    Gor fiel zunächst nichts auf. Das Rascheln im Röhricht und das Plätschern im See waren für ihn inzwischen zu vertrauten Geräuschen geworden, die er kaum noch wahrnahm.
    Das erste, was dem Silberdämon auffiel, war die Feuchtigkeit des Bodens, die in den letzten Augenblicken erheblich zugenommen hatte. Sie begann den Boden aufzuweichen, so daß er seine Tragfähigkeit verlor.
    Gor begriff, was auf sie zukam. Das Seeufer würde zum alles verschlingenden Morast werden!
    Gor weckte die Mädchen. »Wacht auf!« schrie er. »Wir müssen von hier weg! Sonst ersticken wir im Sumpf!«
    ***
    In Yetan kochte die Wut. Noch nie war er geflohen. Er wußte, wie sehr er sich mit dieser Kurzschlußhandlung selbst geschadet hatte. Wenn er sein beflecktes Ansehen wieder zum Strahlen bringen wollte, mußte er umkehren und den Kampf mit Gor und Corona suchen. Er hatte jetzt einen Sieg bitter nötig.
    Keiner seiner Männer wagte ihm vorzuwerfen, er hätte sie im Stich gelassen -aber genau das hatte er getan, und alle wußten es. Einige von ihnen würden sich in Zukunft nicht mehr bedingungslos für ihn einsetzen, sondern nur noch das geben, was unbedingt sein mußte.
    Die Schlagkraft der gefürchteten Horde würde schwinden, und schuld daran war Yetan selbst, deshalb brauchte er schnellstens einen Sieg. Noch bevor Asmodis zu Ohren kam, was für eine beschämende Schlappe er hinnehmen mußte.
    Vor seinen Männern stellte der Statthalter des Bösen den überstürzten Rückzug als eine taktische Maßnahme dar, doch wer glaubte ihm das schon? Er brachte es nicht überzeugend genug vor.
    »Sie denken, es geschafft zu haben!« knurrte Yetan. »Und eine Weile werden wir sie in diesem Glauben lassen, aber dann fallen wir wie ein Blitz aus heiterem Himmel über sie her und vernichten sie.«
    »Wir wissen nicht, wohin sie geritten sind«, sagte einer der Männer.
    Yetan tat sehr zuversichtlich. »Wir haben sie schon einmal aufgestöbert. Wir werden sie wieder finden.«
    »Daß Gor ein Silberdämon ist, war eine unangenehme Überraschung.«
    »Er scheint das selbst nicht gewußt zu haben«, sagte Yetan. »Auch Silberdämonen kann man vernichten. Ich werde es euch beweisen.«
    Cyrus’ Tod kam zur Sprache, und Yetan wies auf einen kräftigen Mann mit spitzen Ohren und struppigem Bart. Sein Name war Erasmo, und er hatte sich in vielen Kämpfen durch Mut, Tapferkeit und besondere Grausamkeit ausgezeichnet.
    Der Statthalter des Bösen befahl ihm, an seine Seite zu treten, und dann verkündete er, daß Erasmo sein neuer Stellvertreter sei. Nicht alle waren mit dieser Entscheidung einverstanden, denn Erasmo war noch jung, doch niemand äußerte sich dagegen, denn Yetan duldete keinen Widerspruch.
    Er war zwar vor dem Silberdämon davongelaufen und hatte damit Schwäche gezeigt, aber gerade deshalb war Yetan jetzt besonders gefährlich, denn er mußte seine Führungsposition wieder festigen.
    Erasmo machte dem Statthalter des Bösen ein großartiges Einstandsgeschenk. Er berichtete, er habe gehört, wie Corona zu Cyrus gesagt hatte, sie wäre auf dem Weg zum Speer des Hasses gewesen.
    »Dann kennen wir ihr Ziel!« rief Yetan begeistert aus. »Und wir können es vor der Rebellin erreichen, wenn wir den kürzesten Weg nehmen. Corona wird nicht wagen, ihn ebenfalls einzuschlagen. Sie wird sieh für den ungefährlicheren Umweg entscheiden.«
    Alle kannten Yetans Vorliebe für Abkürzungen. Die Schlucht der donnernden Steine war eine solche gewesen -und diesmal würde es der Feuertunnel sein, der durch eine karstige Bergkette führte.
    Viele Höllenwesen waren schon im Feuertunnel umgekommen, und es war so gut wie sicher, daß die Horde nicht mehr vollzählig sein würde, wenn sie den Tunnel verließ.
    Die Männer schauten sich an und fragten sich wohl, wer von ihnen es nicht schaffen würde.
    Doch Yetans Entscheidung galt, und er drängte sofort zum Aufbruch.
    ***
    Ladusa schreckte aus tiefem Schlaf hoch.
    »Nicht aufstehen!« rief Gor, doch die Dienerin hatte sich bereits erhoben.
    Corona blieb liegen. Obwohl sie auch fest geschlafen hatte, konnte sie sofort wieder klar denken und tat das

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