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127 - Das Aruula-Projekt

127 - Das Aruula-Projekt

Titel: 127 - Das Aruula-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Eine neue Ordnung der Welt, sozusagen.«
    »Es – kommt mir bekannt vor.« Doch in welchem Zusammenhang sie schon einmal auf ein solches Licht getroffen war, wollte ihr nicht einfallen. Angestrengt dachte sie nach. Plötzlich erinnerte sie sich an etwas.
    Als der Nosfera sie angriff, hatte sie da nicht gerade an ein solches grüne Leuchten gedacht? Waren sie und Maddrax nicht schon mehrfach darauf gestoßen?
    Maddrax?
    Wer war Maddrax?
    Der tote Nosfera zu ihren Füßen? »Auch ich kenne diese Erscheinung«, riss sie der Reisende aus ihren Gedanken. »Ich komme weit herum, doch das sagte ich ja bereits.«
    »Und was hat es damit auf sich?« Erst als der Fremde einige Sekunden schwieg, merkte Aruula, dass er sie anstarrte. Sein Blick richtete sich auf ihren nackten Oberkörper. Dann ging ein spürbarer Ruck durch seine Gestalt, als rufe er sich selbst zur Ordnung. »Niemand weiß es, doch es bewirkt eigenartige und wundersame Dinge.«
    »Niemand?«, erwiderte sie. »Ich glaube, dass es jemanden geben muss, der…«
    »Was ist Glaube?«, fiel ihr der Fremde ins Wort. »Sollten wir an das grüne Licht glauben und nicht etwa an unsere althergebrachten Götter?«
    »Du redest Unsinn«, sagte Aruula verärgert.
    Er strich seine Haarmähne glatt. »Ich glaube nicht, dass ich…«
    »Du glaubst?« , warf Aruula ironisch ein.
    »… dass ich deine Gesellschaft angenehm finde.« Er drehte sich ohne Verabschiedung um und eilte davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    Aruula sah ihm in Gedanken versunken nach, während er wieder dorthin verschwand, woher er gekommen war.
    ***
    Während sich der Reisende mit raschen Schritten entfernte, nahm Aruula auch das zweite Messer des toten Nosfera an sich.
    Es war zwar ein unzureichender Ersatz für ihr Schwert, aber immerhin besser als nichts.
    Richtig: das Schwert! Wo war es abgeblieben? Sie musste es finden!
    Sie war froh, dass es mittlerweile aufgehört hatte zu regnen.
    Nur von einigen Zweigen fielen weiterhin Tropfen herab; sie schrak zusammen, als einer ihren Nacken traf, und fuhr sich unwillkürlich mit den Fingern durch das Haar. Erstaunt sah sie, dass einige der langen Haare zwischen ihren Fingern hängen blieben. Seltsam… Es war, als werde ihr Körper ebenso müde wie ihr Geist.
    »Nun denn«, murmelte sie leise vor sich hin, »suchen wir das Schwert.«
    Erst nach einer Minute wurde ihr bewusst, was sie gerade getan hatte. Sie führte sonst nie Selbstgespräche; im Gegenteil wunderte es sie sehr, wenn sie diese Eigenart bei anderen beobachtete.
    Ein leichtes Frösteln überlief sie, doch es hatte nichts mit der herrschenden Temperatur zu tun oder der Tatsache, dass sie nach wie vor nass war. »Das Schwert«, sagte sie, lauter als zuvor und voller innerem Trotz gegen sich selbst, und sie spürte, wie es ihr guttat, »ich werde es finden, und dann sehen wir weiter.« Das Reden half ihr, ihre Gedanken zu sammeln und bei sich zu halten. Und es half, die aufkeimende Angst und das Gefühl der unendlichen Leere um ihr Herz herum zu unterdrücken.
    Ein leichtes Zittern durchlief ihren kompletten Körper.
    Entschlossen setzte sie einen Fuß vor den anderen. Ihre ganze Konzentration richtete sie auf den mechanischen Bewegungsablauf.
    Damit zwang sie ihre Gedanken, zur Ruhe zu kommen. Sie würde finden, was sie suchte! Nichts konnte sie von ihrem Ziel abhalten, weder angreifende Nosfera, noch mysteriöse Reisende, noch die Angst um ihren Verstand! Das Geräusch eines brechenden Astes ließ sie herumwirbeln. Da musste jemand in der Nähe sein!
    Nein! Es kann nicht sein, dachte sie. Ihr Lauschsinn blieb stumm. Doch dann wurde ihr bewusst, dass sie auch die Gegenwart des Reisenden nicht gespürt hatte…
    Sie sah nichts und niemanden, doch sie war sicher, sich nicht getäuscht zu haben. Das Geräusch hallte immer noch in ihren Ohren nach. Es musste sich um ein Tier handeln, ja, das war eine Erklärung, irgendein größeres Tier wie –Eine struppige Taratze sprang mit einem schrillen Fauchen auf sie zu.
    ***
    Die Bestie landete etwa zwei Meter von ihr auf dem Boden.
    Der Kopf ruckte nach vorn, die Schnauze öffnete sich leicht, und Aruula sah, wie sie Witterung aufnahm. Aber warum?, fragte sie sich unwillkürlich. Denn weder für die Taratze noch für sie selbst konnte der geringste Zweifel bestehen, wo sich der Gegner befand.
    Tückische schwarze Augen blickten sie an.
    Langsam, ganz langsam ging Aruula in die Knie und näherte ihre rechte Hand dem Stiefel, wo sie den Dolch des Nosfera

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