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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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mit schwerer Stimme und betonte das Wörtchen »war«. »Das Experiment
ist geplatzt - ein Feuer hat alles zunichte gemacht .«
    »Eben wegen dieses Feuers sind wir hier«,
fuhr Larry unbeirrt fort. »Könnte es sein, daß von den Versuchstieren einige
die Katastrophe überstanden hätten ?«
    »Ja, das ist durchaus möglich .«
    »Was hatte es besonderes mit diesen Tieren
auf sich, Herr Dr. Stetter ?«
    »Sie waren radioaktiv behandelt .«
    »Was hat das zu bedeuten ?«
    »Daß sie Mutationen waren .«
    »Das heißt: sie unterschieden sich von
ihren Artgenossen. Sie waren anders in Form, Größe, Farbe ?«
    »Ja, gewissermaßen.« Stetters Stimme klang monoton.
    »Wie groß waren die bestrahlten Tiere?
»Acht Zentimeter, mehr nicht.«
    »Könnte es sein, daß - auch nur ein
einziges von ihnen - sich größer entwickelt? Und zwar bedeutend größer als alle
anderen?«
    »Möglich, aber unwahrscheinlich.«
    »Ich denke dabei an ein Tier, das einen
halben Meter ist - oder ganz und gar einen Meter und einen Durchmesser von
zwanzig bis fünfundzwanzig Zentimeter erreicht .«
    Stetter verzog die Lippen. »Da muß ich lachen«,
sagte er, und es klang spöttisch.
    Larry hob kaum merklich die Augenbrauen.
»Und könnte es sein, daß Ihre Arten die Freßgewohnheiten geändert haben ?«
    Stetter schien einen Augenblick lang in sich
hineinzuhören. Er war sekundenlang gar nicht da. »Nein«, sagte er dann hart.
»Warum sollten sie auch ?«
    »Weil die Tiere, mit denen Sie
experimentierten, Mutationen waren, Herr Dr. Stetter . Vielleicht wurden aus Pflanzenfressern - Fleischfresser ?«
    »Nun, so etwas kann natürlich vorkommen,
irgendwann mal. Wer weiß! Die Natur ist der größte Experimentator. Alte, nicht
mehr lebensfähige Arten vergehen - andere entstehen neu. Diese Arten müssen
sich der augenblicklichen Situation anpassen. In der Vergangenheit der Erde war
das ebenso. Als die riesigen Wälder untergingen, waren die Saurier nicht mehr
lebensfähig. Kolosse, die eigentlich nicht hätten untergehen dürfen, gab es mit
einem Mal nicht mehr. Und eine scheinbar schwächere Form übernahm die
Herrschaft: Die Rasse der Säugetiere. Möglich, daß in ferner Zukunft mal eine
ganz andere Art von Schnürfüßer existiert. Oder auch,
daß es ihn vielleicht gar nicht mehr gibt, auch das müssen Sie in Betracht
ziehen, Herr Kommissar .«
    Er redete Larry mit »Herr Kommissar« an.
X-RAY-3 legte keinen Wert darauf, diesen Irrtum aufzuklären. »Ich rede nicht
von der Vergangenheit und nicht von der Zukunft. Ich rede von der Gegenwart!
Wir haben allen Grund anzunehmen, daß einer oder mehrere überdimensionale Schnürfüßer existieren! Bei dieser Art muß es sich um eine
Spezies handeln, die Menschen anfällt .«
    Larry beobachtete die Reaktion seiner
Worte genau.
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Herr
Kommissar«, lautete Stetters Erwiderung Larry
gegenüber.
    Larry hatte vergebens gehofft, die Mauer
der Rätsel, die diesen Fall umgab, ein bißchen zum Einsturz zu bringen. Er
baute auf die Experimente in der Radex , aber ständig
stieß er auf hartes Gestein.
    Sie gingen schließlich. Dr. Stetter hatte seine Hilfe angeboten, und das ließ er auch
bei der Verabschiedung noch mal anklingen.
    »Ich bin Wissenschaftler, meine Herren.
Ich stehe Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn irgend etwas sein sollte, das Sie erklärt haben möchten. Wenn Sie den ersten Riesenschnürfüßer aufgestöbert haben - bitte informieren
Sie mich sofort! Egal, wie ich mich auch fühle: ich komme auf der Stelle, denn
dann ist etwas
geschehen, was mich als Forscher vor ein Problem stellt...«
     
    *
     
    Als sie abfuhren, stand Dr. Hermann Stetter hinter dem Fenster und blickte dem Dienstfahrzeug
des Kriminalkommissars nach.
    Stetter schien kaum zu atmen.
    Er wischte sich mit einer fahrigen Geste
übers Gesicht und preßte die Augen fest zusammen.
    Seine Hände zitterten, und seine Schwester
sah es. Sie legte die Hand auf seine Schulter.
    »Es geht dir wieder nicht gut«, sagte sie
sorgenvoll. »Der Besuch war zuviel für dich .«
    »Es war anstrengend, ja. Ich werde mich
noch etwas hinlegen. Ich fühle mich schwach .«
     
    *
     
    Sie waren auf dem Weg zur Müllhalde.
    Larry war nachdenklich. » Stetter weiß etwas«, sagte er unvermittelt. »Mir kommt es
so vor, als wäre da noch mehr als bloß das radioaktive Experiment .«
    Er hatte kaum zu Ende gesprochen, als das
eingebaute Telefon anschlug.
    Georg Lader griff danach und meldete sich.
    Larry, der dicht

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