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127 - Die Müll-Monster

127 - Die Müll-Monster

Titel: 127 - Die Müll-Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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blauen Himmel.
    »Ich kann das alles einfach nicht
glauben«, meinte der dreiundfünfzigjährige Lader. Er trug eine Brille mit
starken Gläsern. »Um so weniger, wo ich jetzt weiß, daß der Bursche vom
Campingplatz sich gar nicht auf der Polizei gemeldet hat.«
    »Nicht?«
    »Hoffentlich hat er Ihnen kein Märchen erzählt .«
    »Selbst wenn. Das, was geschehen ist,
reicht, um den Einsatz heut zu rechtfertigen. Wer oder was auch immer gestern
hier gelauert hat: zwei Männer aus Ihrem Kommissariat haben es am eigenen Leib
zu spüren bekommen !«
    »Wer aber hat die Leiche Markerts und den
Arm Kuhns weggeschafft ?«
    »Diesen Täter suchen alle. Hoffen wir, daß
wir bald Näheres über ihn wissen .«
     
    *
     
    Larry Brent und Georg Lader waren an
diesem Morgen früher in der Radex als die meisten
Angestellten.
    Sie besichtigten den niedergebrannten
Anbau. Wie ein Gerippe aus schwarzgebrannten Steinen stand er auf dem Gelände.
    Das Gespräch kam zustande mit dem Direktor
und einigen wissenschaftlichen Leitern. Aber es blieb an der Oberfläche, und
grundsätzlich alle schlossen aus, daß überdimensionale Schnürfüßer und Spinnen aus dem Institut stammen könnten.
    »Monster gibt es im Film, im Comic und in
Gruselromanen«, sagte einer der anwesenden Wissenschaftler. »Aber nicht in der
Wirklichkeit.«
    X-RAY-3 hätte ihm leicht das Gegenteil
beweisen können. Er hatte leibhaftigen Bestien und Monstern schon
gegenübergestanden.
    Nur eines kam klar heraus: in der Radex wurden radioaktive Experimente durchgeführt. Das
verriet der Name schon.
    An einem besonderen Experiment -nämlich
mit Spinnen und Schnürfüßern - hatte Dr. Hermann Stetter gearbeitet. Aber der war heute morgen nicht da. Es
hieß, daß er, seitdem sein Labor bis auf die Grundmauern niedergebrannt war,
sich noch nicht wieder hatte sehen lassen.
    Sein Lebenswerk war zerstört. Das hatte er
noch nicht überwunden. Deshalb befand er sich in ärztlicher Behandlung. Er
empfing keine Besuche. Eine Kur sollte sich in Kürze anschließen.
    Larry war unzufrieden, als er die Radex verließ.
    Lader war ziemlich still, als er neben
Larry im Wagen saß. Ganz anders reagierte Larry Brent.
    »Wir fahren mal zu diesem Dr. Stetter «, meinte er. »Vielleicht empfängt er uns,
Kommissar. Einem Kriminalbeamten wird er wohl schwerlich die Tür weisen .«
    Dr. Hermann Stetter lebte in Kahl. Nicht weit vom See entfernt wohnte er in einer neuen Einfamilienhaus-Siedlung.
    Stetter war unverheiratet.
    In dem einstöckigen Haus wohnten erund
seine Schwester, die ihm den Haushalt führte.
    Diese Schwester öffnete auch, als es
klingelte. Zuerst dachte sie, Larry und der Kommissar wären Vertreter, doch
dann zeigte der Beamte kurz seine Marke vor.
    »Können wir bitte Ihren Bruder sprechen ?« fragte Lader. Er hätte zuständigkeitshalber einen
bayerischen Kollegen beauftragen müssen. Eigentlich durfte er hier gar nicht
recherchieren. Doch X-RAY-3 zerstreute seine Bedenken. Für einen PSA-Agent gab
es keine Grenzen, wenn es darum ging. Menschen zu helfen und Licht in das
Dunkel eines Falles zu tragen, der eindeutig in den Arbeitsbereich der PSA
fiel.
    Lader ließ erkennen, daß es wichtig sei.
Und er würde es kurz machen.
    Die Frau führte sie ins Haus und bat sie,
zu warten.
    In einem Zimmer, das nicht mehr als zehn
Quadratmeter maß, standen ein kleiner Tisch und drei kleine Sessel.
    Hier warteten Brent und Lader fünf
Minuten.
    Dann kam die Frau zurück, aber sie war
nicht allein.
    Dr. Hermann Stetter war bei ihr.
    Er war ein stattlicher Mann mit
intelligentem Gesicht, aufmerksamen Augen und aufgeworfenen Lippen.
    Man sah ihm an, daß er mit einer Sache fertigwerden mußte, die nicht so leicht für ihn war.
    »Entschuldigen Sie bitte, wenn ich Sie so
lange warten ließ«, sagte er nach der Begrüßung. »Ich fühle mich nicht gut. Ich
liege oft bis in die Mittagsstunden im Bett .«
    Der Anflug eines Lächelns zeigte sich auf
seinen Lippen.
    Er ging etwas gebeugt, als trüge er eine
unsichtbare Zentnerlast auf seinen Schultern.
    Larry machte sich zum Sprecher.
    »Wir werden Sie nur ganz kurz belästigen.
Zwei, drei Fragen haben wir an Sie.
Ich bin sicher, daß Sie die uns beantworten können. Sie sind der Leiter eines
wissenschaftlichen Experimentes, das in der Radex durchgeführt wird. Womit haben Sie sich in der letzten Zeit befaßt ?«
    Stetter seufzte. In seinen Augen flackerte ein
unruhiges Licht. »Ich war der Leiter eines wissenschaftlichen Experimentes«,
sagte er

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