127 - Rosemaries Alpträume
wollte.
„Warum hast du das getan, Dorian?" fragte Coco verzweifelt. „Das bringt uns überhaupt nichts ein." „Der Psycho von Rose hat auf eigene Faust gehandelt", erklärte Dorian.
„Ich wurde ebenfalls überrumpelt."
Die Todesschreie der Janus-Kretins hallten durch den Talkessel, brachen sich an den Hängen und kamen als schauriges Echo zurück.
Die Seferen, die als Blitzableiter gedient hatten, erwachten aus ihrer Trance und rannten davon. Nun entluden sich auch die magischen Blitze und schlugen in die flüchtenden Mißgestalteten ein.
Die zwei Dutzend Janus-Kretins, die sich um Lillom und Rose geschart hatten, gebärdeten sich wie verrückt. Lillom hatte alle Mühe, sie zu bändigen. Sie verlangten Dorians Kopf.
„Ihr dürft ihn nicht töten!" sprach Lillom auf sie ein. „Das wäre eine zu geringe Strafe für ihn."
„Ich gebe dir mein Ehrenwort, daß ich das nicht gewollt habe, Lillom", rief Dorian über das Chaos hinweg.
Und er dachte: Warum hast du das getan, Rose? Damit hast du alle meine Pläne über den Haufen geworfen. Du hast es dir selbst zuzuschreiben, wenn ich dich nun nicht mehr hierher holen kann. Aber Psycho-Rose ließ sich nicht einschüchtern.
Du wirst dein Versprechen halten, Dorian. Oder ich gebe dir noch eine Kostprobe von meiner Macht, dachte sie.
Dorian war erschüttert. Warum lief Roses Psycho auf einmal Amok? Jetzt war Lillom gewarnt, und es würde nicht mehr so einfach sein, ihn zu überlisten.
Du hast alles zerstört, dachte Dorian bitter.
Du wirst dein Versprechen halten. Ich bin auf dem Weg zum Bezugspunkt, Wenn ich da bin, lasse ich es dich wissen. Und du wirst mich sofort holen. Oder…
„Dorian!" Lilioms haßerfüllte Stimme rief den Dämonenkiller in die Gegenwart zurück. „Die Situation hat sich nun geändert. Jetzt stelle ich ganz andere Bedingungen an dich.“
„Ich kann nichts dafür", rechtfertigte sich Dorian. „Roses Psycho hat auf eigene Faust gehandelt." „Das tut gar nichts zur Sache", erwiderte Lillom. „Ich jedenfalls möchte gegen weitere Überraschungen gewappnet sein. Wenn du den Wechsel vornimmst, so werden die Janus-Kretins als meine Leibwache in der Nähe sein."
„Das ist unmöglich", erwiderte Dorian. „Es könnte nämlich sein…"
„Ja - was denn? Sprich es ruhig aus!" Lillom grinste hämisch. „Hast du etwa Angst, daß die JanusKretins ebenfalls zur Erde befördert werden? Mir macht das nichts aus. Im Gegenteil. Sie könnten mir auch auf der Erde wertvolle Dienste leisten."
„Es ist undurchführbar", sagte Dorian, der blaß geworden war.
„Tatsächlich?" Lillom packte Rose plötzlich mit seinen Klauen am Hals, daß sie aufschrie. Dorian sah, wie sich seine stahlharten Fingernägel in ihre Haut drückten. „Wenn du meine Forderungen nicht erfüllen kannst, dann muß Rose sterben."
„Halt!" rief Dorian verzweifelt. „Tu es nicht! Ich will es versuchen."
Lillom nickte zufrieden. „Das hört sich schon besser an."
„Soll ich versuchen, ihn zu überwältigen?" raunte Olivaro dem Dämonenkiller zu.
Coco, die danebengestanden hatte, mußte es gehört haben, denn sie sagte beschwörend: „Laß es nicht zu, Dorian! Du darfst Roses Leben nicht gefährden."
„Coco hat recht", meinte der Dämonenkiller niedergeschlagen. „Ich muß auf Lilioms Forderungen eingehen, um Rose nicht zu gefährden."
Er wandte sich seinem Psycho zu. „Du hast gewonnen, Lillom."
Heino Spazzek riß die Tür seines unversperrten Wagens auf und fuhr los, kaum daß er Platz genommen hatte. Der Motor sprang sofort an. Er gab Vollgas. Die Reifen drehten auf dem Glatteis durch. Der Wagen schlingerte, aber der Psychologe fing ihn ab. Er schaltete das Fernlicht ein, denn die Straßenbeleuchtung war ausgefallen.
„Ich muß vor Rose in der Burg sein", sagte er laut vor sich hin.
Ein entgegenkommender Wagen hupte ihn an. Spazzek sah ihm grellen Licht das verzerrte Gesicht des Fahrers, der wie blind hinter dem Lenkrad saß. Dann war er vorbei. Hinter sich hörte er ein Krachen. Im Rückspiegel sah er, wie der Fahrer die Herrschaft über seinen Wagen verlor und auf ein geparktes Auto fuhr.
Darum konnte sich der Psychologe aber nicht kümmern. Hier stand mehr auf dem Spiel.
Er erreichte die Abzweigung, die zur Burg Lichtenstein führte, und schlug das Lenkrad abrupt ein. Der hintere Teil des Wagens brach aus. Heino nahm den Fuß kurz vom Gas weg, nur um sofort wieder das Pedal fast bis zum Anschlag durchzutreten.
Heino mußte vor Rose die Burg
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