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127 - Rosemaries Alpträume

127 - Rosemaries Alpträume

Titel: 127 - Rosemaries Alpträume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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sich schutzsuchend zu Boden, die Seferen breiteten hilfreich ihre Umhänge über sie. Es schien so, als ob die Entladung abgelenkt werden könnte. Der Blitz wich von seiner Route ab, doch dann kehrte er zurück und schlug in einen Sefer ein. Der Sefer verglühte auf der Stelle.
    Die Prozession setzte sich wieder in Bewegung. Dann teilte sich die Kolonne, und die Seferen marschierten in zwei Reihen weiter.
    „Sie müssen uns entdeckt haben", stellte Coco fest. „Sie wollen uns umzingeln."
    „Laß sie!" sagte Lillom. „Wir werden einfach durchbrechen."
    „Hören wir uns erst einmal an, was sie von uns wollen", meinte Dorian.
    „Was schon?" sagte Olivaro abfällig. „Du weißt ganz genau, daß sie es nur auf deinen Spiegel abgesehen haben."
    Lillom kicherte diabolisch. „Na los, Dorian! Dann zeig ihnen, was du alles damit machen kannst!" „Abwarten!"
    „Aber ruf wenigstens schon dein Medium zu Hilfe!" verlangte Lillom.
    „Wie heißt das kleine Gör doch gleich, das sich wie eine Klette an dich hängt?"
    „Ich will Rose da nicht mit hineinziehen", sagte Dorian entschlossen.
    Er hätte nicht einmal verlangt, daß ihm das kleine Mädchen Nahrung verschaffte, aber sie hatte sie ihm förmlich aufgedrängt.
    „Dann krepiert halt!" sagte Lillom und wollte gegen die Seferen stürmen.
    Olivaro hielt ihn an der Schulter zurück.
    „Aufgepaßt!"
    Dorian sah, wie sich einer der Janusköpfe mit drei Seferen von den anderen trennte und geradewegs auf ihr Versteck zukam.
    „Ich bin Cope", gab er sich zu erkennen. „Und ich bin gekommen, um ein letztes Mal mit euch zu verhandeln."
    Dorian holte den Ys-Spiegel hervor und hielt ihn so vors Gesicht, daß alle ihn sehen konnten.
    Der Januskopf, der sich Cope genannt hatte, zeigte keine Regung.
    „Es hat keinen Sinn mehr, zu verhandeln, wenn ihr immer noch die alten Bedingungen stellt", sagte Dorian. „Wenn du derselben Interessengruppe wie Dege angehörst, Cope, dann weiß ich, wozu du den Ys-Spiegel mißbrauchen willst."
    Dege war ein Januskopf der jüngeren Generation gewesen. Er hatte so getan, als ob er den Ys- Spiegel seiner ursprünglichen Bestimmung übergeben wollte. Als es ihm dann aber fast gelungen war, den Spiegel an sich zu bringen, hatte sich herausgestellt, daß er ihn nur für seine eigenen Zwecke mißbrauchen wollte.
    „Nur du treibst Mißbrauch mit dem Heiligtum", erwiderte Cope. „Wir sind die rechtmäßigen Besitzer. Ich verlange zurück, was meinem Volk gehört. Glaube ja nicht, daß das Amulett dich allmächtig macht! Lasse es nicht auf ein Kräftemessen ankommen, Dorian Hunter!"
    Dorian überlegte fieberhaft, was er unternehmen sollte.
    Gene Stafford! dachte er angestrengt. Vielleicht brauche ich noch ein letztes Mal deine Hilfe. Dann hast du Ruhe vor mir.
    Er lauschte, aber der Student aus London antwortete nicht. Dafür übernahm Dorian eine andere Stimme in seinem Geist.
    Dorian, Dorian, brauchst du meine Hilfe?
    Das war Rosemarie Wagner; das achtjährige Mädchen aus Wien.
    Dorian zwang sich dazu, sich ihren Gedanken zu entziehen. Er wollte nicht ein Kind mit diesen alptraumhaften Geschehnissen belasten.
    Aber Rosemarie war beharrlich.
    „Ich stelle mich nur schlafend, aber ich fühle, daß ich dir sehr nahe bin. Ich komme dir immer näher, Dorian!"
    „Nein!" schrie Dorian verzweifelt.
    Lillom wirbelte wutentbrannt herum.
    „Wenn du Skrupel hast, dann gib mir den Spiegel, du Narr!" herrschte er Dorian an und wollte sich auf ihn stürzen.
    Dorian konnte seine Attacke nicht mehr abwenden, deshalb schlug er ihm den Spiegel mit der Intelligentia-Seite ins Gesicht. Lillom wurde zurückgeschleudert, als hätte er einen Hammerschlag erhalten.
    Er krümmte sich vor Schmerz auf dem Boden und wimmerte: „Eine Riesenfaust hat mich getroffen. Verdammt, Dorian!"
    „Übergebt mir das Heiligtum, oder ich werde euch alle vernichten!" rief Cope. „Ich warte nicht länger. Entweder ihr ergebt euch oder ihr rennt in euer eigenes Verderben. Denke daran, Dorian Hunter, daß sich die Kräfte des heiligen Spiegels auch gegen dich selbst wenden könnten!"
    „Cope muß irgendeine Teufelei im Schilde führen", sagte Coco. „Glaubst du, daß er gegen deinen Willen mit dem Spiegel herummanipulieren kann?"
    „Nein", sagte Dorian überzeugt. „Es wäre aber möglich, daß er Maßnahmen ergriffen hat, wodurch sich die Anwendung des Spiegels negativ für uns auswirkt - etwa, daß die magischen Kräfte auf uns zurückschlagen."
    „Laß dich nicht bluffen, Dorian!"

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