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1270 - Belials Liebling

1270 - Belials Liebling

Titel: 1270 - Belials Liebling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgeschaltet.
    Elohim richtete sich wieder auf. In diesen Augenblicken spürte er einen wahnsinnigen und schon unbeschreiblichen Triumph. Ihm war etwas gelungen, von dem andere nur träumen konnten. Er hatte den mächtigen Belial besiegt. Jetzt konnte ihm…
    »Ich bin der Engel der Lügen…«
    Die zischende Stimme riss ihn aus all seinen Träumen hervor. Es war kein Geist, der zu ihm gesprochen hatte, sondern Belial, der sich nun langsam aufrichtete und sein Gesicht zeigte, das zu einem hässlichen Grinsen verzogen war. Der Mund und ebenfalls die Augen spiegelten genau das wider, was er empfand. So konnte sich nur ein Sieger verhalten.
    Lügen, täuschen, andere Personen reinlegen und aufs Glatteis führen, das war seine Methode, und genau damit hatte er auch Elohim reingelegt.
    Der Junge war zurückgewichen, während Belial vor ihm in die Höhe wuchs. Er richtete sich so weit wie möglich auf und wurde für Elohim zu einem Monster.
    »Wolltest du mich wirklich töten, Elohim? Hat dir Raniel nicht gesagt, wie gut ich bin?«
    »Er hat damit nichts zu tun. Er weiß gar nicht, dass ich unterwegs bin, um jemanden zu retten. Nein, er hat nichts damit zu tun. Aber ich, ich habe deine Pläne erkannt. Ich weiß, dass du dir die Kinder holen willst. Du hast mit Julie angefangen. Du hast ihr eingegeben, die Engel zu malen. Du hast sie so in deine Nähe geführt, bis du dein wahres Gesicht gezeigt hast.«
    »Das war mein erster Plan. Ich habe ihn dann ausgedehnt und mir gedacht, dass ich alle Finder zu einer kleinen Truppe mache, die mir gehört und die es schafft, die Lüge in die Welt zu bringen.«
    »Sie befindet sich bereits in dieser Welt. Da brauchst du dir nur die Menschen anzusehen.«
    »Es reicht mir nicht. Ich will die Lüge stark machen. Jeder soll den anderen anlügen, denn erst dann wird es zu dem Chaos kommen, das mich glücklich macht. Mit meinem kleinen Liebling Julie habe ich angefangen.« Er streckte seinen rechten langen Finger mit dem dunklen Nagel nach vorn. »Mit dir wird es enden.«
    Elohim schüttelte den Kopf. »Nein, es wird nicht mit mir enden. Du kannst und wirst es nicht schaffen. Ich werde mich…«
    Belial sprang auf ihn zu. Plötzlich erwischte Elohim der Schlag. Dabei war er eingehüllt in einen Blitz, der den grauen Körper verließ. Elohim hörte sich selbst schreien. Durch seinen Kopf huschte etwas, das er nie erlebt hatte. Er fand sich auf dem weichen Boden wieder, und er rollte sich um seine eigene Achse, als wollte er unter dem Bus Schutz suchen.
    »Ein Vorgeschmack, Elohim. Der Rest folgt jetzt!«
    Belial war nicht aufzuhalten. Er ging einen langen und federnden Schritt nach vorn - und hörte plötzlich die halblaute Mädchenstimme.
    »Ich liebe dich, Belial…«
    ***
    Der Lügenengel stoppte in seiner Bewegung. Er blieb zudem stehen wie auf dem Sprung und schaute auf den offenen Buseinstieg. Dort stand Julie Wilson.
    In ihrem roten Kleid wirkte sie wie ein Fremdkörper. Die Puppe befand sich nicht mehr in ihrem Besitz, aber ihre Blicke waren ehrlich auf den Lügenengel gerichtet.
    Man konnte selbst einen wie ihn überraschen, und das ließ er sich auch anmerken. Er schüttelte zunächst den Kopf. Dann lächelte er und nickte.
    »Ich liebe dich«, wiederholte sie.
    »Ja, du liebst mich. So muss es auch sein. Ich habe nichts anderes erwartet von einer Waise. Sie braucht jemanden, den sie liebt, wenn es die Eltern nicht gibt. Alle deine Freunde und Freundinnen werden mich lieben, Julie, aber du bist die Erste, denn dich habe ich mir als Kontaktperson ausgesucht. Du hast so wunderbar gezeichnet und meine Gedanken umgesetzt, und bei der letzten Zeichnung hast du gewusst, dass wir uns treffen werden.«
    »Das ist richtig.«
    »Dann komm her!«
    »Nein, Julie, tu es nicht!« Aus dem Wagen war Clarissas Stimme zu hören. »Er gehört nicht zu dir, daran solltest du immer denken. Er ist grausam. Er ist ein Dämon, und du bist es nicht.«
    »Aber ich liebe ihn!«
    »Julie bitte…!«
    Sie hörte nicht und löste sich vom Einstieg, um direkt auf Belial zuzugehen…
    ***
    Nein, wir waren nicht geflogen, sondern gefahren, und das so schnell wie möglich. Der Bus rückte näher. Obwohl er sich nicht von der Stelle bewegte, wussten wir, dass etwas passiert war. Nur sahen wir nicht, was dort ablief, denn wir fuhren von der falschen Seite heran. So sahen wir auch nicht, dass jemand ausgestiegen war, und konnten nur hoffen, nicht zu schnell gesehen zu werden.
    Bis nahe heran wollte ich nicht fahren.

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