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1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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silbrigen Folie, die man über modellierten Gips gezogen hatte.
    Gips in den Händen des Töpfers, dachte Atlan. Gips statt Ton. Was hat Tengri uns mitgeteilt?
    Die Gedanken an den Hüter des Lichts verschwanden wieder in seinem Innern. Er hatte einen Blick auf einen der kleinen Bildschirme im Hintergrund geworden. Dort zuckten helle Lichtblitze auf. Atlan sprang von seinem Schemel zurück und eilte an den Lordrichtern vorbei bis zu dem Schirm.
    „Es geht los!" schrillte er. Seine schnarrende Stimme unterschied sich kaum von der verwandelten RZI. „Die Narren kommen uns zuvor. Die letzten fünf sind schneller, als wir es erwarten konnten!"
    Ffrigh schrie empört auf. Hjorrkenrott, der Zyniker, kommentierte den Vorgang mit einer bissigen Bemerkung über den Sinn der Macht. Und Storklerk, der Bürokrat, wollte die Graue Kammer nicht verlassen, ohne den sich abzeichnenden Vorgang nicht bürokratisch eingeordnet zu haben, was Tress zu dem Ausspruch verleitete: „Es gibt nur eine Macht, die schlimmer ist als die Kosmokraten. Das sind die Bürokraten!"
    „Es ist Schatzen. Das Vitalleben soll es holen. Es ist das Land der Archivare!" stellte Salik fest.
    Schatzen wurde auf drei Seiten vom Land Mhuthan begrenzt. Die vierte Seite bildete ein hoher Gebirgszug, der fast bis zur Tiefenkonstante reichte. Dort oben zeigten sich die ersten Veränderungen. Aus den Lichtblitzen wurden silberne Bahnen, die wie Girlanden aus dem grauen Himmel hingen und sich über die Berge legten. Sie wuchsen rasch in die Länge und suchten auch die distelähnlichen Bäume auf, von denen es viele in Schatzen gab. Das ebene Land beherbergte die Museumskomplexe, und zwischen den Waldungen waren die Katzen der Archivare zu erkennen, die als Einzelgänger lebten. Dies hatte sich auch unter dem Grauleben nicht geändert.
    Die silbernen Bänder legten sich über einen Teil der Museen und Katen, und bald hatten sie ein Gebiet bedeckt, das etwa ein Zehntel des ganzen Landes ausmachte.
    „Die Strahlen der Selbstvernichtung", schnarrte Wraihk. „Sie sind wie klebrige Fäden.
    Nur gut, daß sie nicht die Farbe von Vitalenergie besitzen."
    „Warum eigentlich nicht?" fragte Lordrichter Salik. „Wie ist der Unterschied zu erklären?"
    „Das Neutrum ist weder Vitalenergie noch Grauleben. Bei der Tiefe, in der einen oder anderen Form könnte es dort oben gar nicht existieren. Auf die Dauer wird die mitgenommene Vitalenergie das Neutrum stören. Vielleicht vernichtet es sich selbst!"
    Sie warteten voller Spannung. Nur das rasselnde Atmen der Grauen Lords war zu hören. Sie hatten willkürlich ihre Sitzplätze eingenommen, und Atlan und Salik kamen nebeneinander zu sitzen. Sie sahen sich ausdruckslos an. Jeder versuchte zu ergründen, was der andere dachte.
    Dann wieder wandten sie ihre Blicke zu dem Bildschirm, wo die silbernen Bänder gleich einem Spinnennetz hingen. Sie verblaßten von einem Augenblick zum anderen, und mit ihnen verschwand auch jenes Zehntel Schatzens, das sie bedeckt hatten. Plötzlich gähnte dort ein unergründlicher Abgrund, um den sich ein schwach flimmernder Schutzschirm aufgebaut hatte. Das Tiefenland besaß ein Loch, und die eingehenden Meldungen bewiesen, daß es nicht das einzige war.
    „Sie haben das Programm aktiviert", dröhnte Krarts Stimme. Seine Bewegungen, mit denen er sich dem Ausgang der Grauen Kammer näherte, wirkten finster und bedrohlich.
    „Jetzt kann nur noch Pekkar helfen!"
    Als hätte sich das Schicksal gegen sie verschworen, verdunkelte sich ein Teil des Himmels über der grauen Lichtebene. Riesige Vögel tauchten dort auf, die sich im Fallen als Metallteile entpuppten, die langsam kleiner und schneller wurden. Ein Schrei klang auf, Ffrigh hatte ihn ausgestoßen.
    Es war offensichtlich. Was da vom Himmel auf die Lichtebene stürzte, waren die Überreste der Gondel, die den Angriff auf das Neutrum geführt hatte.
    Krart hatte kehrtgemacht. Er stürmte auf Atlan und Salik zu.
    „Wir brauchen euren Rat. Tut etwas!" verlangte er. „Jetzt können uns nur noch die Jaschemen selbst helfen!"
    Das Jaschemenreich war ebenfalls grau geworden, aber noch stand die WAND, die vom Neutrum, aus stabilisiert wurde. Der Einsame der Tiefe und die letzten RZI hatten alles getan, was sie tun konnten. Niemand konnte das Kyberland betreten oder es verlassen.
    Die Grauen Lords waren nicht in der Lage, auf die Fähigkeiten und die Ausrüstung der grauen Jaschemen zurückzugreifen.
    Atlan nickte.
    „Das Tiefenland löst sich auf. Es

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