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1270 - Der Rettungsplan

Titel: 1270 - Der Rettungsplan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Lethos, höre Holt. Sagt den beiden Lordrichtern folgendes..."
     
     
    5. Starsens Ende
     
    Das Flimmern verschwand und machte dem Nichts Platz. Und aus dem Nichts wuchs eine Mauer, die so hoch war, daß sie bis hinauf zu dem wolkenverhangenen Himmel reichte. Sie bestand aus Formenergie in der Konsistenz von Metall und besaß eine psionische Komponente. Sie umgab das 7,7 Millionen Quadratkilometer große Areal und hatte früher dafür gesorgt, daß niemand es verlassen konnte.
    Inzwischen hatte sich das geändert. Das Tiefengelände unter der Grube war vollständig grau geworden. Die Transmittertore arbeiteten wieder, und die Grauen Lords hatten endgültig von der kontinentgroßen Stadt Besitz ergriffen.
    Starsen. Die Stadt, in der alles angefangen hatte. Der Beginn eines Abenteuers, das jetzt im Chaos zu enden drohte. Oder in der Verheißung. Es kam auf den Standpunkt an.
    Atlan und Salik materialisierten in einem der Tore. Sie spürten wieder Boden unter den Füßen und sahen sich um. Die Gegend der Mauer, in der sie angekommen waren, war ihnen unbekannt. Dennoch wußten sie sofort, daß sie am Ziel waren. Die Silhouette der Stadt und die Fronten der Gebäude ließen keinen Zweifel in ihnen aufkommen. Sie waren an den Ausgangsort ihres Wirkens zurückgekehrt. In den Machtbereich der Fratres und der Geriokraten, in das Status-System mit seinen fünf Kasten.
    Aber es war alles anders geworden in Starsen. Es gab keine Geriokratie mehr, und auch der Krake übte keine Funktion mehr aus. Das Status-System war nach dem Sieg über den Ältesten und den Fratervorsteher abgeschafft worden, und nach der endgültigen Grauwerdung in neuester Zeit hatte sich niemand die Mühe gemacht, all das wieder einzuführen.
    Schuld daran waren die Starsenspender.
    „Willkommen, willkommen ihr Lordrichter", vernahmen die beiden Ankömmlinge eine Stimme. „Es ist uns eine Ehre und eine Verpflichtung. Folgt mir. Lord Gershwin hat mich geschickt. Ich soll euch den Weg zeigen. Vertraut euch mir an. Die Straßen sind sicher.
    Niemand wird euch überfallen und berauben, wie das in früherer Zeit gewesen ist.
    Verflucht seien alle, die damals jene unseligen Geschäfte gemacht haben. Ja, ihr Lordrichter, inzwischen ist Starsen endgültig grau, und jeder ihrer Bewohner weiß die Vorzüge des Graulebens zu Schatzen. Und es ist jeder wie der andere. Ihr dürft mir glauben, ich bin mit Herz und Seele grau!"
    „Anders ist es wohl kaum möglich", schnarrte Lordrichter Atlan. „Alles ist grau. Das ganze Tiefenland. Und bald auch das Universum."
    „Und wir werden das Finale einläuten und etwas tun, was unbedingt nötigt ist", fügte Lordrichter Salik hinzu. „Wie lautet dein Name?"
    „Oh, ich vergaß", sagte das Wesen düster. „Ich bin Gantin Garbo. Es ist mein Grauname, wißt ihr. Früher hat man mich einmal den Kleinen Schweiger genannt. Aber dieser Name hatte zu jenem Zeitpunkt seinen Sinn verloren, als ich mich in die Einsamkeit unter der alten Tiefenschule zurückzog und Chulch die Schätze des Oberflächengeländes überließ. Glaubt mir, seit jenem Zeitpunkt hat sich mein Leben grundlegend geändert. Ich bin nicht mehr der Status-Null-Bürger von damals. Nun ja, eigentlich sind wir in dieser grauen Zeit alle zu Status-Null-Bürgern geworden. Ich sollte mich eigentlich darüber freuen, aber es ziemt sich nicht für einen Grauen, sich über so etwas zu freuen. Also nennt mich einfach Gantin. Der ehemalige Plünderer Chulch ruft mich zwar noch immer den Kleinen Schweiger, aber ich habe ihn seit etlichen Schwarzzeiten nicht mehr gesehen. Folgt mir nun zum Regionaltransmitter dort drüben. Er ist bereits auf die Alte Tiefenschule justiert!"
    Gantin Garbo schwieg, und sie folgten ihm über den Platz vor dem Transmittertor.
    Garbo deutete auf einen zerfallenen Würfel an einer Gebäudewand.
    „Damit fing alles an", rief er. „Ihr wißt Bescheid. Nach der Grauwerdung und der Öffnung der Transmittertore war alles kein Problem. Die Lords versorgten die Stadt mit allem, was die Starsenspender nicht mehr hergaben. Die Zeit davor war die schlimmste. Die Spender funktionierten nicht mehr, und Citytrans- und Cityabwehrsystem fielen ganz aus. Chulch als Erster Diener der Stadt war echt überfordert, aber er hatte viele Freunde, die ihm halfen. Eigentlich arbeiteten alle Wesen in der Stadt eng zusammen. Die drohende Hungersnot konnte abgewendet werden. Starsen blühte langsam auf, und als die Stadt einem neuen Höhepunkt in ihrer Kultur

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