1271 - Finale in der Tiefe
schimmernder Brauen hervor. Die Nase war von klassischer Form; der Mund verriet Entschlossenheit. Eine silberfarbene Mähne umschloß. den Schädel des Fremden. Über der hohen Stirn wurde es von einem grünen Band gerafft. Des Fremden? Perry Rhodan hörte den Puls in den Ohren pochen. Die Überraschung /wirkte wie ein Schock. Nein, es war kein Fremder. Tengri Lethos - wie, um alles in der Welt, kömmst ausgerechnet du an diesen gottverlassenen Ort?
3.
Der Hathor stand im Innern der Energiekuppel. Perry Rhodan in seiner Verwirrung war nicht klar, wie er die energetische Wand durchdrungen hatte. Bildete die Kuppe kein Hindernis für ihn, oder hatte Taurec eine Strukturöffnung für ihn geschaffen? „Tengri Lethos ...", brachte der Terraner schließlich hervor. „Wie kommst du hierher?" Ein Lächeln huschte über das Ge sicht des Hathors. „Ein historischer Augenblick", merkte er mit freundlichem Spot „Perry Rhodan kämpft um sein Fassung. Man wird. es mir nicht glauben, wenn ich über den Vorfall berichte." Unvermittelt wurde er ernst. „Um deine Frage zu beantworten: Ich bin schon seit langem hier Ich werde dir über meine Erlebnis. berichten. Sie sind wichtig für dein Vorhaben.
Von dort, wo ich mich derzeit aufhalte, sah ich die BASIS materialisieren. Ich bemerkte das kleine Fahrzeug, das sich von ihr löste und auf die Grube zustieß. Ich erkannte deine Gedanken und beschloß, dich aufzusuchen."
„Atlan, Jen Salik", sagte Perry Rhodan hastig, „was ist mit ihnen?"
„Sie sind wohlauf und leben im Land der Jaschemen", antwortete Tengri Lethos. „Zum Schluß wollte ihnen der Lordrichter Krart an den Kragen, aber das ließ sich glücklicherweise verhindern."
„Gott sei Dank", atmete Rhodan auf. „Wer auch immer die Jaschemen und der Lordrichter Krart sein mögen - ich bin glücklich zu hören, daß" sie noch leben. In einer Vision hatte ich sie sterben sehen." Der Hathor nickte. Sein Helm war verschwunden; er mußte ihn deaktiviert haben. „Es waren verwirrende Zeiten", sagte er. „In der Tiefe herrschte das Chaos. Deine beiden Freunde waren des öfteren dem Tode nahe.
Aber sie sind, wie ich sagte, wohlauf." Zweierlei bemerkte Perry Rhodan, während er sich allmählich vom Schock der Überraschung erholte. Da war erstens das schachtelähnliche Behältnis, das Tengri Lethos unter dem Arm hielt, und da war zweitens die absolute Nichtbeachtung, die der Hathor den beiden Kosmokraten gegenüber an den Tag legte. Er tat so, als seien sie überhaupt nicht vorhanden. Das änderte sich jedoch in diesem Augenblick.
Vishna sagte: „Wir kennen dich, Hathor. Wir haben auch Verständnis dafür, daß du deinen Freund Rhodan zu sehen wünschtest. Aber Rhodan ist im Auftrag der Kosmokraten unterwegs. Er darf keine Zeit verlieren." Tengri Lethos‘ Lächeln wirkte starr und feindselig. „Oh, ich kenne euch auch", sagte er mit bitterem Spott. „Vishna und Taurec, transformierte Kosmokraten, die sich schwertun, in den Gefilden der Niederung mit normalen Sterblichen auszukommen. Ich habe ein paar Worte an euch zu richten, ein paar Fragen zu stellen. Und daß ich Perry Rhodan über meine Erlebnisse in der Tiefe berichte, werdet ihr nicht verhindern wollen. Denn der Auftrag, von dem du sprichst, führt ihn in gefährliche Bereiche.
Es ist in eurem eigenen Interesse, daß er alle Informationen erhält, deren er habhaft werden kann. Es könnte sonst. sein, daß er versagte, nur weil er etwas nicht wußte, was ich ihm hätte mitteilen können. Wie wolltet ihr das vor jenen, die auf der anderen Seite der Materiequellen wohnen, verantworten?" Er wartete Vishnas Reaktion nicht ab, sondern wandte sich sofort an Perry Rhodan und begann mit seinem Bericht. Rhodan fiel auf, daß Taurec sich bis jetzt noch nicht gerührt hatte. Er saß seitwärts auf dem sattelähnlichen Pilotensitz und musterte den Hathor mit durchdringendem Blick. Dann schlug des Hathors Erzählung den Terraner in ihren Bann. Er hörte von Carfesch, dem Sorgoren, der den Hüter des Domes Kesdschan aufgesucht und ihm den Auftrag der Kosmokraten übermittelt hatte, sich in die Tiefe zu begeben und dort den Raum-Zeit-Ingenieuren Hilfe zu leisten. Er hörte von der kontinentgroßen Stadt Starsen, die mittlerweile nicht mehr existierte, von dem Stahlherrn und seinen Söldnern, von zwei Fremden, die mit dem Tiefenfahrstuhl aus dem Hochland gekommen waren und von den Grauen Lords, die ihren Einfluß über das ganze Tiefenland auszudehnen suchten. Er
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