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1271 - Finale in der Tiefe

Titel: 1271 - Finale in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rings um ihn abgespielt hatten, während er mit der Kybernetik beschäftigt war. Er sah die Trümmer, die von der Decke her- abgestürzt waren. Er blickte in die Höhe und gewahrte das grelle, weiße Licht, das durch den Spalt drang. In derselben Weise hatte die Bergspitze gestrahlt, bevor sie verschwand. Der Transmitterdom hatte begonnen, sich aufzulösen! Es blieben ihm nur noch ein paar Minuten. Er glitt durch das offene Schott und schwang sich in den Antigravschacht. Wie ein Stein sackte er in die Tiefe. Er achtete nicht darauf, ob das Antigravfeld wieder eingeschaltet worden war. Er verließ sich auf die Sensoren des SERUNS und auf das Gravo-Pack, daß es seinen Sturz rechtzeitig bremste.
    Es wurde hell um ihn herum. Das grelle Leuchten folgte ihm. Er sah, wie es an der Schachtwand entlang vordrang und das graublaue Metall verzehrte. Wie vom Sturm getriebenes Lauffeuer eilte es hinter ihm her, als habe es sich die Macht, die das Tiefenland in seine Bestandteile zerlegte, zur besonderen Aufgabe gemacht, ihn auf gar keinen Fall entkommen zu lassen. Er erreichte die Sohle des Schachtes und sah sich ein letztes Mal um, bevor er durch den Ausstieg glitt. Das weiße Feuer schmerzte in den Augen, obwohl die Polarisationsfilter der Helmscheibe sich längst selbsttätig aktiviert hatten. Wie eine massive Wand schob sich der unerträgliche Glanz auf ihn zu. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte er, im Hintergrund treibende Rauchfetzen zu erkennen. Er war sich klar, was das zu bedeuten hatte. Er blickte durch die obere Mündung des Schachtes ins Freie! Die Schüssel, die den Transmitterdom krönte, war verschwunden. Der Prozeß der Auflösung fraß sich am Rumpf des Turmes entlang nach unten, und er wurde um so schneller, je weiter er fort schritt. Im Wettlauf Perry Rhodan gegen die Zeit war die Zeit Sieger geblieben. Mit müder Bewegung schwang er sich aus dem Schacht. Hinter ihm rumpelte und dröhnte es, als die Wände aus blaugrauem Metall ein- stürzten. Scharfkantige Trümmer- stücke schossen an ihm vorbei und prallten gegen die Wände des breiten Korridors, in den der Schacht mündete.
    Er befand sich jetzt unterhalb des Turmes, auf der höchsten Ebene des Sockels. Irgendwo vor ihm in dem qualmigen Dunkel, das der Lichtkegel des Helmscheinwerfers nur mit Mühe durchdrang, waren Kabinen, von denen aus in früheren Zeiten Hunderttausende, Millionen von Bewohnern des Tiefenlands Reisen in ferne Gegenden und eine ungewisse Zukunft angetreten hatten, dem irrsinnigen Plan der Raum-Zeit-Ingenieure folgend. Eigentlich war es sinnlos, daß er sich noch weiter bemühte. Er hatte das schier Unmögliche vollbracht, die Rätsel einer fremden Technik gelöst und dafür gesorgt, daß die mächtige Transmitteranlage wieder so funktionierte, wie es ihrem ursprünglichen Zweck entsprach. Aber seine Mühe war umsonst gewesen. Der Auflösungsprozeß, dessen grell- weißes Licht hinter ihm durch den Ausstieg des Antigravschachts waberte, hatte die Halle mit den kybernetischen Einheiten längst verzehrt. Perry Rhodans Werk war vernichtet. Für kurze Zeit mochten die Transmitter funktionsfähig gewesen sein. Aber er hatte es nicht geschafft, rechtzeitig ans Ziel zu gelangen. Jetzt waren sie wieder stumm und tot, ohne Energie. Er hätte keinen vernünftigen Grund dafür angeben können, war um er dennoch weiter vordrang. Logisch wäre es gewesen, den Individualschirm zu aktivieren und das Unvermeidliche abzuwarten. Ein wenig zu beten, vielleicht, und darauf zu hoffen, daß die energetische Hülle in der Lage war, das Schlimmste zu verhüten. Aber danach stand ihm nicht der Sinn. Die Natur des Menschen sträubte sich dagegen, einfach auf zugeben. Er mußte noch einen letzten Versuch unternehmen, wie sinnlos er auch erscheinen mochte. Vielleicht ging die Auflösung nicht auf breiter Front, sondern selektiv von statten. Vielleicht funktionierte die Kybernetik noch. Er würde es nie erfahren, wenn er es nicht ausprobierte Ein Wunder. Das war es, worauf er hoffte. Er glitt durch den Qualm. Der Korridor verzweigte sich. Zwei Rampen führten in die und endeten nach wenigen Dutzend Metern in dem Chaos aus zerfetzten und zu grotesken Formen verbogenen Metallstücken, das die Explosion hinterlassen hatte. Zwischen den Rampen erstreckten sich mehrere Reihen von Transmitterkabinen, von denen einige den Zyklon der Vernichtung unbeschädigt überstanden hatten. Er hatte es mit einemmal nicht mehr eilig. Den letzten Versuch, von dem er ohnehin zu

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