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1272 - Revolte der Ritter

Titel: 1272 - Revolte der Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Niederlage erlitten hatten.
    Der Moralische Kode existierte, und er hatte seine bestimmte, fest umrissene Aufgabe, auch wenn der normale Sterbliche kaum jemals etwas davon zu spüren bekam.
    Er hatte den Kode also gesehen. Er hatte auf dem Berg der Schöpfung gestanden, und über ihm war die silberne Wolke des Frostrubins geschwebt. Die Dinge und Ereignisse, an die er sich erinnerte, waren real gewesen, so mystisch sie ihm auch jetzt erscheinen mochten. Aber was für eine Realität war das? Wie war er zum Berg der Schöpfung gelangt? Indem er Si kitu, die Macht des Nichts, herausforderte. Niemand hatte je von Si kitu gehört, aber sie gehörte ohne Zweifel dem Orchester der kosmischen Mächte an. Sie hatte ihn an der Ausführung seines Vorhabens hindern wollen. Sie war nicht selbst in Erscheinung getreten; sie hatte einen Handlanger geschickt, einen Zwerg in bunter Kleidung, der sich zuerst Kitisho, später Furaha nannte. Die Namen waren fiktiv. Sie entstammten einer alten terranischen Sprache. Kitisho bedeutete Bedrohung, Furaha war die Freude. Namen und ihre Bedeutungen spielten bei Si kitus Aktivitäten offenbar eine wichtige Rolle. Die Mächtige selbst besaß einen zweiten Namen, bei dessen Nennung sie in Zorn geriet. Kahaba, die Hure, hieß sie. Der Name war gewiß nicht selbstverliehen.
    Andere mußten ihn ihr gegeben haben. Perry Rhodan wußte nicht, aus welchem Grund die Macht des Nichts so genannt wurde, aber er hatte den Namen mit Erfolg benützt, um Si kitus Ärger zu erregen und sie zu veranlassen, daß sie ihn auf dem raschesten Weg zum Berg der Schöpfung beförderte, damit dort die entscheidende Auseinandersetzung stattfinden könne.
    Wie es sich herausstellte, richtete sich Si kitus Widerstand keineswegs gegen die Rückführung des Frostrubins, wie Perry Rhodan ursprünglich vermutet hatte, sondern dagegen, daß die Antwort auf die Dritte Ultimate Frage in Erfahrung gebracht wurde. Si kitu hatte zu diesem Zweck ihren Handlanger nicht mehr einzusetzen brauchen. Perry Rhodan hatte von sich aus auf die Antwort verzichtet, aus Furcht vor dem Wahnsinn. Er war Furaha noch einmal begegnet, nachdem er ihn hoch oben auf dem Kamm der heranrollenden Woge gesehen hatte. Als er aus der Bewußtlosigkeit erwachte, hatte er sich in einer Felsmulde wiedergefunden, halbwegs den Hang des Berges der Schöpfung hinab. Dort war Furaha noch einmal aufgetaucht und hatte sich von ihm verabschiedet. „Ich habe das Gefühl, wir werden einander nochmals begegnen", hatte er gesagt.
    Perry Rhodans Erinnerungen waren real, aber die Ereignisse, auf die sie sich bezogen, hatten sich auf unterschiedlichen Wirklichkeitsebenen abgespielt. Er verstand wenig von der Theorie der Parallelrealitäten. Er wußte nicht mehr als das, was Sato Ambush ihm erzählt hatte, und das war nicht viel, weil er dem Pararealisten bis zuletzt mit Mißtrauen begegnet war.
    Das mußte sich ändern. Nach seinen jüngsten Erlebnissen hatte er kein Recht mehr, an der Zuverlässigkeit der neuen Wissenschaft zu zweifeln. Sato Ambush hatte ihn vor dem sicheren Tod im Transmitterdom von Ni bewahrt. Er schuldete dem Pararealisten nicht nur Vertrauen. Er schuldete ihm Dank.
    Es war merkwürdig. Konnte es sein, daß Sato Ambush die Gedanken selbst eines Mentalstabilisierten zu lesen verstand? Perry Rhodan hatte sich soeben entschlossen, den Pararealisten anzurufen und ihn um ein Gespräch zu bitten, da meldete sich der Syntron, der in dem kleinen Apartment das Amt des Hausmeisters versah.
    „Ein Besucher wünscht dich zu sprechen", sagte er.
    Mitten im Raum entstand eine Videofläche. Sie zeigte den kleinen Mann mit dem großen Schädel, der draußen auf dem Korridor stand und geduldig darauf wartete, daß die Tür sich für ihn öffne.
    Sato Ambush.
     
    *
     
    „Sato", sagte Perry Rhodan und schüttelte seinem Besucher die Hand, „ich habe eben an dich gedacht. Haben meine Gedanken dich hergeführt?"
    Der Pararealist schüttelte den Kopf.
    „Nein", antwortete er. „Nicht deine, sondern meine Gedanken bringen mich her. Deine Gedanken sind vor mir verborgen. Ich kann versuchen, sie zu erraten, aber ich kann sie nicht lesen wie ein Telepath. Ich dachte mir, daß etwa jetzt der Zeitpunkt gekommen sein müßte, da du ein wenig mehr über die phantastische Welt der parallelen Wirklichkeiten erfahren willst."
    „Richtig gedacht", Perry Rhodan lachte. Es geschah nicht alle Tage, daß er in so dezenter Weise auf seine Begriffsstutzigkeit hingewiesen wurde. „Wenn mich

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