1273 - Upanishad
Gesandte von ESTARTU namens Stalker beglückt hatte - und da der gute Homer nichts ohne Hintergedanken tat, wurde mir klar, daß das Thema, wegen dem er mich aufgesucht hatte, mit Stalker zusammenhing.
„Ich weiß nicht, ob ich darüber lachen oder weinen soll", gab ich zurück.
„Bist du etwa gegen den Fortschritt?" fragte Homer mit naivem Vorwurf.
Ich strafte ihn mit Schweigen. Mir durfte er so nicht kommen. Ich mochte keine solchen Spielchen, mit denen Leuten etwas unterstellt wurde, wenn sie gegen irgend etwas waren oder Bedenken gegen eine bestimmte Entwicklung hatten.
„Entschuldige, Tiff", sagte Homer nach einer Weile - und seine Verlegenheit war echt.
„Natürlich bist du nicht gegen den Fortschritt, auch wenn du noch Bedenken gegen die Einführung des Teleport-Systems hast - die ich allerdings nicht teile. Stell dir doch nur vor, du schnallst dir einen Teleport-Gürtel um und gibst seinem Mikrocomputer das Ziel an - und im nächsten Augenblick bist du schon dort, egal, ob es fünf oder fünfzigtausend Kilometer weit entfernt ist."
„Etwas in der Art gab es schon", erwiderte ich. „Du wirst ja auch von Tengri Lethos' Kombigürtel gehört haben, den er besaß, bevor er in den Dorn Kesdschan einging."
„Ein echtes kosmisches Wunder!" rief Homer begeistert, und seine Augen funkelten.
„Leider ist es mir damals, als er ihn noch besaß, nicht gelungen, ihn zu überreden, seinen Kombigürtel der GCC zu überlassen, um seine Funktionsprinzipien erforschen zu können.
Wir hätten ihn dann millionenfach in Lizenz nachgebaut."
„Das glaubst du doch selber nicht", entgegnete ich amüsiert. „Einen Kombigürtel, der außer den Aggregaten für die Energieversorgung einen Mikro-Spontantransmitter, einen Gedankentransmitter, einen Konturschirmprojektor, einen Zeittransmitter und einen Niveautransmitter enthält und den sich jedermann kaufen kann! Die galaktischen Zivilisationen wären längst im Chaos untergegangen! Lethos hat schon gewußt, warum er sein Geheimnis für sich behielt."
„Nun, ja", meinte Homer. „Wir hätten seinen Kombigürtel natürlich nur selektiv kopiert.
Zeittransmitter und Niveautransmitter wären nichts für den allgemeinen Gebrauch gewesen. Wenn ich mir vorstelle, daß Milliarden intelligenter Lebewesen ständig in allen Vergangenheiten und allen Zukünften unterwegs wären und dazu noch auf allen künstlich erzeugbaren Existenzniveaus! Es gäbe keine stabile Gegenwart mehr. Alles wäre unberechenbar geworden. Nein, so verantwortungslos hätte ich nie gehandelt, daß jedermann sich in allen Zeiten herumtreibt und Manipulationen vornimmt. Das ist aber auch nicht mit dem Teleport zu vergleichen. Hier geht es nur um Ortsveränderungen, wie sie jeder Teleporter seit langem vornimmt."
„Es gibt nur eine Handvoll Teleporter in unserer Galaxis", hielt ich ihm entgegen.
„Deshalb kennen wir sie genau und wissen, daß sie keinen Mißbrauch mit ihrer besonderen Fähigkeit treiben werden. Kannst du das aber auch von den zahllosen Milliarden Galaktikern sagen? Wie viele potentielle Kriminelle gibt es unter ihnen, die mit Hilfe eines Teleports im Bruchteil einer Sekunde von jedem Tatort verschwinden würden?
Und wie lange würde es dauern, bis jemand in den Hauptcomputer des Teleport-Systems einbricht und die ihn interessierenden Koordinaten und Geheimkodes abfragt, so daß er danach heimlich in jede Wohnung, in jeden Dienstraum und auch in den Großtresor der Terra-Bank springen könnte?"
„Du siehst zu schwarz, Tiff", wehrte Homer ab. „Dagegen lassen sich Sicherungen installieren. Stalker wird uns seine einschlägigen und langjährigen Erfahrungen übermitteln. Schließlich sind Teleport-Systeme in der Mächtigkeitsballung ESTARTU seit Jahrtausenden in Gebrauch, ohne daß es dadurch zu chaotischen Zuständen gekommen wäre."
„Na, schön!" lenkte ich ein, seinen Eifer belächelnd, in den er sich hineingeredet hatte, obwohl er den Teleport doch mit Sicherheit nur als Vorwand benutzt hatte, um mich diplomatisch an sein Anliegen zu führen. „Warten wir erst mal den Großversuch auf Arkon Iab, bei dem das Teleport-System seine Stärken und Schwächen zeigen wird! Inzwischen darfst du mir verraten, was du heute wirklich von mir willst."
Homer seufzte.
„Du durchschaust mich doch immer wieder", stellte er fest. „Wahrscheinlich hast du auch längst erraten, was es ist, weswegen ich dich heute aufgesucht habe."
„Es wird mit Stalker und mit den Beziehungen zur
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