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1275 - Der Totenkopf-Sammler

1275 - Der Totenkopf-Sammler

Titel: 1275 - Der Totenkopf-Sammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre noch gern durch die Natur gefahren. So aber rollte ich auf das monströse Gebilde zu, das sich vor mir abzeichnete und das durch den grauen Strom der Themse in zwei Hälften geteilt wurde.
    Mit dem lockeren Fahren war es vorbei. Der mächtige Verkehr schluckte mich und damit auch die Staus, in die ich zwangsläufig hineingeriet. Stop and Go, das war bekannt. Ich ließ mich zwangsläufig treiben und dachte daran, dass auch London im Sonnenschein seine schöne Seiten hatte, auch wenn die Stadt mehr für ihr schlechtes Wetter und für ihren Nebel berühmt war.
    In den vergangenen Jahren hatte sich viel getan. Es war abgerissen, neu gebaut worden. Nicht immer sehr gut fürs Auge, aber man hatte die historischen Bauten restauriert, und so bildeten sie noch immer das Mark der Stadt.
    Ins Büro wollte ich nicht mehr. Suko hätte mir schon Bescheid gegeben, wenn etwas angelegen hätte. So konnte ich mit gutem Gewissen nach Hause fahren, vielleicht ein paar Bierchen im Freien trinken und mich dann hinlegen.
    Ein völlig normaler, fast schon spießiger Abend, den ich erleben würde, eigentlich eines Geisterjägers nicht würdig, aber dieser Abend sollte mir nicht vergönnt sein, denn das Schicksal hatte sich mal wieder anders entschieden.
    Es begann mit einer Baustelle in der Stadt. Warum die Männer mit den Helmen die Straße aufgerissen hatten, wusste ich nicht. Es konnten Kanalarbeiten sein oder irgendwas an verlegten Kabeln, jedenfalls kam es zu einem Stau.
    Der Verkehr wurde durch aufgestellte Ampeln geregelt. Mal konnten die Autos auf der linken Seite fahren, mal die auf der rechten, aber sie mussten sich durch das Nadelöhr der Baustelle zwängen.
    Ich fuhr an die Ampel heran und dachte noch, es schaffen zu können, da schlug sie um.
    Rot!
    Anhalten und warten. Da diese Zwangspause recht lange dauerte, stellte ich den Motor ab und machte es mir bequem. Die Scheiben des Rovers blieben oben. Ich wollte nicht den Geruch und den Lärm zugleich mitbekommen und streckte so weit wie möglich meine Beine aus. Da ich keine Eile hatte, ließ ich es locker angehen.
    In aller Ruhe schaute ich mir die Umgebung an, wobei ich den langsam anrollenden Gegenverkehr übersah. Ich hatte es mir zur Gewohnheit gemacht, mein Leben außerhalb des Dienstes zu genießen und locker zu sehen. So gelang es mir auch, mich zu entspannen, denn auch die Fahrt nach London hatte mich nicht genervt.
    Links von mir, an der Fahrerseite, war der Gehsteig breit genug, um auch einem Fensterputzer genügend Zeit zu lassen, damit er seine Leiter hatte hinstellen können. Sie war recht hoch, und das musste auch so sein, denn er putzte die Fenster in der ersten Etage, die über zwei Schaufenstern lagen. Sie gehörten zu einem Geschäft, in dem es alles Mögliche zu kaufen gab, was mit Baden, Duschen und Reinigen zusammenhing. Seifen, Handtücher, die verschiedenen Gels, die Duftblätter und die farbigen Tinkturen. Alles wohlfeil verpackt in kleinen Schachteln oder auch Flaschen. An einer Aufschrift war zu lesen, dass hier nur Naturprodukte angeboten wurden. So ganz überzeugt war ich davon nicht. Die Skandale der jüngsten Vergangenheit hatten leider oft das Gegenteil bewiesen.
    Es stimmte nicht, dass der Putzer die Fenster in der ersten Etage säuberte. Er hatte sich nur so hoch auf seine Leiter gestellt. Er hätte sie auch erreichen können, doch seine tatsächliche Arbeit bestand im Putzen der Schaufensterscheiben. Er hatte sich nur aufgerichtet und legte seine Arbeitsutensilien zurück.
    Es war ein kräftiger Mann mit einer Haut, die an die Farbe einer Olive erinnerte. Vielleicht etwas dunkler. Das Haar hatte er zu einem Zopf zusammengebunden. Bekleidet war er mit einem hellen Overall, unter dem er kein Hemd oder T-Shirt trug. Dunkles Brusthaar kräuselte aus dem Ausschnitt hervor. Auf dem Kopf saß eine Kappe, und an den Füßen trug er Turnschuhe mit dicken Sohlen.
    Ich hätte ihm auch kaum Beachtung geschenkt, wäre ich nicht durch die Baustelle aufgehalten worden. So lenkte ich mich selbst von meiner Langeweile durch das Zuschauen ab. Ich wollte erleben wie der Mann arbeitete und sah, dass er sich reckte. Dabei war es ihm möglich durch das Fenster über dem Laden zu schauen.
    Das tat er auch!
    Ich schaute ebenfalls hin.
    Und dann sah ich, wie der Fensterputzer zusammenzuckte. Ich erlebte es wirklich wie zeitverzögert mit. Ich sah, wie er die Arme in die Höhe riss, sich nach rechts drehte, sodass ich sein entsetztes Gesicht im Profil sah, und ich

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