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1275 - Die Gorim-Station

Titel: 1275 - Die Gorim-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wirklichkeit überlegte ich nur, wie ich mich am geschicktesten verhalten sollte. Daß Ronald Tekener mit mir selbst sprechen wollte, behagte mir gar nicht. Der Mentor und Kommandant der LASHAT war ein sehr erfahrener und cleverer Bursche. Da mußte ich gut Acht geben, um mich nicht zu verplaudern. Und wenn diese listige Jennifer dieser Unterhaltung beiwohnte, war die Sache noch schwieriger, denn sie konnte förmlich durch einen hindurch schauen.
    „Bekomme ich Bedenkzeit?" fragte ich daher.
    „Eine Stunde", antwortete Falco. „Dann löste sich der Verband in Richtung der neuen Ziele auf."
    „Eine Stunde wird mir reichen." Diesmal konnte ich mein innerliches Aufatmen unterdrücken. „Ich melde mich rechtzeitig."
    Danach ließen sie mich endlich in Ruhe.
    Mein Entschluß stand natürlich unabänderlich fest.
    Ich mußte endlich fette Beute machen, koste es, was es wolle.
    Und fette Beute gab es nach meinen dürftigen Informationen in der Westside von Siom Som.
     
    *
     
    Natürlich nahm ich den Distelfrosch bei meinen! Gang zu Ronald Tekener mit. Vielleicht konnte mein kleiner Freund etwas zu der Entkrampfung beitragen, die ich dringend benötigte. Meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten sich. Jennifer Thyron war ebenfalls anwesend. Und auch Path und Falco.
    „Wir pflegen einen offenen und ehrlichen Ton", erklärte der Smiler nach der kurzen Begrüßung. „Daher habe ich dich um dieses Gespräch bitten müssen."
    Ich hörte seine Zweifel deutlich durchklingen, aber ich stellte mich diesbezüglich taub.
    „Das begrüße ich sehr", antwortete ich und drückte Falco den Distelfrosch in die Hände.
    „Ich liebe auch klare Worte. Daher möchte ich dir zu Beginn unserer Unterhaltung, die auch ich sehr herbeigesehnt habe, erklären, daß ich ohne größere Bedingungen bereit bin, euch zu unterstützen."
    „Oha", machte Jenny. „Er wird dreist."
    „Wer ich?" Ich spielte den ehrlich Entrüsteten. „Das kann doch nicht dein Ernst sein!
    Habe ich mich nicht immer wie ein echter Freund verhalten und euch unterstützt, wo immer es ging?"
    „Du hast unsere Sprache in sehr kurzer Zeit recht gut gelernt", antwortete Tekener, ohne auf meine Worte überhaupt einzugehen.
    „Das ist ein Verdienst von Path und Falco." Ich schwenkte sogleich in eine demütige und dankbare Haltung um, lenkte aber dann wieder auf das Thema, das mich in ein besseres Licht setzen sollte. „Wenn ich eure Sprache nicht beherrscht hätte, wäre die Reparatur der LASHAT in der kurzen Zeit nicht möglich gewesen. Dann wärt ihr vielleicht noch heute auf Nagath, und ihr müßtet euch mit den Tiermeistern herumschlagen. Aber meine Leistung war natürlich eine Selbstverständlichkeit. Ihr seid ja meine Freunde."
    Ich fand, ich argumentierte recht geschickt. Das steigerte meine Selbstsicherheit.
    „Wir wissen, was wir dir zu verdanken haben." Jennifer ergriff das Wort. Sie lächelte mich in ihrer Fremdartigkeit so entwaffnend an, daß mein gerade gewonnenes Gefühl rasch wieder verklang. „Deshalb wollen wir aber nicht mit dir sprechen. Es geht..."
    „... es geht um die Mitteilung meines Entschlusses", unterbrach ich sie.
    „Nein!" Jetzt wurde der Mentor der LASHAT deutlich schärfer. „Deinen Entschluß, uns freiwillig zu begleiten, kennen wir längst. Ich will von dir wissen, was uns in der Westside von Siom Som wirklich erwartet. Und weiter interessiert mich brennend, was dich an diesen Ort zieht."
    „Mich?" Ich lachte gequält. „Mich zieht eigentlich nur die Verpflichtung, euch zu helfen.
    Ohne mich würdet ihr es schwer haben. Ich ziehe ein Leben im freien Raum vor, nicht wahr, Plump?"
    „Zieht seinen Traum ins Ohr", knackte der Distelfrosch.
    „Dein kleiner Begleiter scheint mit seinem Instinkt der Wahrheit sehr nah zu kommen."
    Tekener wechselte seine Miene zu dem Lächeln, das ihn nach Pathythias Erzählungen so berühmt gemacht hatte. „Er spricht von einem Traum. Nach dem, was Falco mir von dir berichtet hat, scheinst du dich ganz gern in Träumen zu verlieren."
    „Aha!" Ich versuchte es mit der trotzigen Methode und setzte eine beleidigte Miene auf.
    Ich hoffte sehr, daß meine Zuhörer die Geste richtig deuten konnten, denn entgegen meinen Gewohnheiten klappte ich den rüsselartigen Mund diesmal nach innen. „Man glaubt einem ehrwürdigen Freibeuter nicht."
    „Es kommt darauf an, was er sagt." Jennifer Thyrons Worte klangen eigentlich sanft, und doch kamen sie mir wie Peitschenhiebe vor.
    „Genug geplaudert." Tekener

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