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1278 - Der Elfahder

Titel: 1278 - Der Elfahder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte sich mit seinem Schiff in den Reigen der Fahrzeuge eingereiht, die den Planeten der Spiele umkreisten. Ein paar Stunden später hatte sich die Stimme eines subalternen Roboters über konventionellen Radiofunk gemeldet und ihm mitgeteilt, daß ihm Landeerlaubnis erteilt worden sei. Gleichzeitig erhielt der Autopilot die Daten, die er benötigte, um auf eine bestimmte Funkleitstrecke einzuschwenken und einen genau definierten Landeplatz anzufliegen.
    Es gab nur einen Raumhafen auf Mardakaan. Er befand sich in unmittelbarer Nähe des Südpols und wurde hufeisenförmig vom Gebäudemeer der Stadt Mardakka umschlossen.
    Mardakka und der Hafen lagen unter einer mächtigen, transparenten Prallfeldkuppel von 120km Durchmesser und einer Zenithöhe von fünf km. Für die Raumfahrzeuge, die Lande- oder Starterlaubnis erhalten hatten, wurde kurzfristig eine Strukturlücke geschaffen, die ihnen das Passieren des Prallfeldschirms ermöglichte.
    Volcayr war gelandet. Niemand hatte ihn empfangen. Ein robotisches Informationssystem klärte ihn über die Verhältnisse des Planeten auf. Er hatte zehn Tage Zeit, sich darüber klarzuwerden, ob er sich als Tourist oder als Bewerber um die Teilnahme an den Spielen des Lebens auf Mardakaan aufhalten wolle. Er wurde darüber informiert, daß alle Dienstleistungen, die von der Stadt Mardakka geboten wurden, kostenlos seien. Man machte ihn auf die wichtigsten Dienststellen der Verwaltung aufmerksam.
    Nachdem er sich den Vortrag stumm angehört hatte, erkundigte sich Volcayr: „Wer bildet die Spitze der Regierung?"
    „Der Panish Panisha", wurde ihm geantwortet.
    „Wie heißt er, und wie tritt man mit ihm in Verbindung?"
    „Sein Name ist Graucum. Man tritt nicht mit ihm in Verbindung. Man hat weder als Tourist noch als Teilnehmer am Spiel unmittelbar mit Graucum zu tun."
    Grimmig hatte Volcayr zur Kenntnis genommen, daß man ihm auf Mardakaan keines der Privilegien zugestehen wollte, die er als Elfander bisher als selbstverständlich empfunden hatte. Wenn er hier wirklich einen Auftrag zu erfüllen hatte, dann würde er warten müssen, bis derjenige, der die notwendigen Informationen besaß, von sich aus Verbindung mit ihm aufnahm. Graucum jedenfalls schien es nicht zu sein.
    Volcayr besaß selbst den Rang eines Panish. Er hatte die Schule des Kriegers durchlaufen und die Befähigung eines Lehrers erworben. Es war seine Überzeugung, daß es ihm ohne sonderliche Mühe gelungen wäre, zum ehrenvollen Amt des Panish Panisha, des Lehrers der Lehrer, aufzusteigen und die Leitung einer der zahlreichen Upanishada zu übernehmen. Er hatte statt dessen den anderen Weg gewählt. Er war Waffenträger geworden, einer der Generale und Feldherrn des Ewigen Kriegers Kalmer. Als solcher fühlte er sich Graucum ranggleich. Der einzige Vorteil, den Graucum ihm gegenüber hatte, lag darin, daß der Panish Panisha ein Vertrauter des Kriegers Ijarkor war, der über die Galaxis Siom Som herrschte. Volcayr dagegen diente dem Krieger Kalmer, der Erendyra als seinen Machtbereich betrachtete. Er befand sich also auf fremdem Territorium.
    Trotzdem empfand er Graucums Verhalten als Affront. Seine Ehre war angetastet worden. Eines Tages würde er den Panish Panisha dafür zur Rechenschaft ziehen. Der Kodex verlangte, daß eine Beleidigung nicht ungesühnt bleiben dürfe.
    Noch größer aber war sein Zorn auf Merioun, dem er diese Erniedrigung letzten Endes verdankte. Es geschah selten, daß ein Elfahder dem ändern zürnte. Hier war ein artspezifischer Urinstinkt im Spiel, der nichts mit dem Kodex des Kriegers zu tun hatte, für einen Elfahder jedoch nahezu dieselbe Verbindlichkeit besaß. Er wurde durch die Gefühle, die er Merioun gegenüber empfand, in arge Verwirrung gestürzt. Die Verwirrung machte ihn hilflos, und die Hilflosigkeit wiederum versetzte ihn in noch schlimmere Wut.
    Infolgedessen gewann das Gift in seinem Körper zusätzlich an Wirkung. Der Volcayr, der schließlich das Vierkugelschiff verließ, um sich in der Stadt umzusehen und nach einem angemessenen Quartier zu suchen, war ein äußerst gefährliches Geschöpf, von der Brisanz und der Stabilität einer Nitroglyzerin-Bombe.
    In Mardakka war man auf Besucher von Elfahd nicht eingerichtet. Die Elfahder, die nach Mardakaan kamen, benützten ihre eigenen Raumschiffe als Unterkunft. Auch Volcayr wäre lieber an Bord seines Schiffes geblieben. Aber er war sicher, daß er überwacht wurde. Blieb er im Schiff, dann brauchten die Bewacher nur den

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