1280 - Meister der Intrige
positiv auswirken."
„Ich wundere mich nur, daß du für solche Spielereien Zeit hast", sagte Deighton befremdet und erhob sich. „Wann können die Galaktischen Räte mit dir verhandeln?"
„Du meinst, mit der Kosmischen Hanse, also den Hanse-Sprechern", berichtigte Adams.
Er schürzte die Lippen, als überlege er. „Ich würde sagen, sobald mir der Bericht über die Vorkommnisse in Fornax vorliegt. Ich rechne stündlich mit dem Eintreffen von Leila Terra, die für die Entsorgung des Parataus und für das Kontor Fornax verantwortlich ist."
„Schiebe diesen Termin aber nicht zu lange hinaus", bat Deighton, schüttelte Adams die Hand und verließ das Büro.
Animus sprang mit einem Satz auf den Tisch und kauerte vor Adams in Froschhaltung.
„Hast du eine Freundesliste?" stichelte er. „Wenn ja, dann kannst du Deighton davon streichen. Wie viele Namen stehen denn noch darauf?"
Adams deaktivierte den robotischen Animateur kurzerhand.
Er rief Patricia Kolmeth zu sich. Aber statt sich einen Bericht über die im Aufbau begriffene Hanse-Karawane nach ESTARTU geben zu lassen, erklärte er ihr, daß er sich persönlich darum kümmern wolle.
Adams fragte sich, wie Animus diese Entscheidung kommentiert hätte, und er hörte ihn im Geiste förmlich sagen: „Das nenne ich Feigheit vor dem Feind! Du willst dich vor einer peinlichen Konfrontation drücken und für eine Weile untertauchen, Gershwin, stimmt's?"
Adams hätte ihm recht geben müssen.
Er arrangierte es, daß über verschiedene Quellen den Medien das Gerücht zufloß, daß der Chef der Kosmischen Hanse, Homer G. Adams, aus irgendwelchen dubiosen Gründen untergetaucht sei. Und er ließ die Meldung so abfassen, daß sie beliebig interpretiert werden konnte und Spielraum für alle möglichen Spekulationen gab. Hauptsache, er entzog sich dem Zugriff der „rasenden Reporter" vom Schlage Krohn Meysenharts.
Sollten sie ihn auf allen möglichen gottverlassenen Hanse-Kontoren suchen, während er sich auf Olymp mit Anson Argyris traf.
2.
In Alien-Town herrschte Hochbetrieb. In diesem Teil des Vergnügungsviertels von Trade City war immer etwas los. Aber seit die Kosmische Hanse mit der Superintelligenz einer anderen Mächtigkeitsballung Handelsbeziehungen aufgenommen hatte, wirkte Olymp wie ein Magnet auf Abenteurer und Geschäftemacher jeder Art. Und in deren Schlepptau kamen die Touristen.
Der Schatten eilte durch die Menge, bahnte sich rücksichtslos seinen Weg. Er benutzte einen Deflektorschirm zur Tarnung, der jedoch auf die gesetzlich vorgeschriebene Ein-Fünftel-Leistung gedrosselt war. Er wollte nicht unsichtbar sein, sondern nur sein Inkognito wahren. Er war nicht der einzige Schatten in Alien-Town.
Endlich erreichte er sein Ziel. Ein Etablissement mit Namen „Top-Topsider". Dort wollte er seinen Kontaktmann treffen. Der Schatten kaufte sich in bar ein und betrat das labyrinthartig angelegte Lokal. Der Clou war, daß man sich, falls man sich in den Irrgängen verlief, wieder freikaufen mußte. Manche machten sich einen Sport daraus - und wurden dabei arm. Es gab unzählige Fallen und falsche Hinweise, die dem Besucher die Orientierung schwer machten. Hier war fast alles Laserspiegelung und Illusion. Manchmal ließ ein Zufallsgenerator das Oberste zuunterst kehren, so daß selbst die raffiniertesten Orientierungshilfen nutzlos wurden.
Aber der Schatten hatte einen besonderen Sinn, der ihn all diese für ihn simplen Tricks durchschauen ließ.
Er suchte sich zielstrebig seinen Weg zur Direktion. Plötzlich versperrte ihm ein Energieschirm den Weg, und eine Robotstimme erklärte, daß es sich hier um den Privatbereich handele.
„Zlot!" sagte der Schatten mit eigenartig hartem Akzent. „Ich bin mit Zlot verabredet."
Zlot war der Besitzer. Ein Topsider. Und vermutlich der einzige Echsenabkömmling seiner Art in diesem Etablissement.
Der Energieschirm fiel in sich zusammen, der Schatten eilte den Gang entlang, der endlos lang zu sein schien. Es handelte sich jedoch nur um eine Illusion.
Das Holorama löste sich auf, Dunkelheit umgab den Schatten.
Ein Spot erstrahlte, und in seinem Kegel wurde ein geckenhaft gekleideter Topsider sichtbar. Er lümmelte auf einer Antigrav-Couch und schmauchte eine seltsam geformte Pfeife.
„Mach es dir gemütlich", sagte Zlot. Ein zweiter Scheinwerfer ging an und ließ eine weitere Couch erkennen. Der Schatten erreichte sie mit drei Schritten und ließ sich steif darauf nieder.
„Terraner, eh?" meinte
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