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1280 - Meister der Intrige

Titel: 1280 - Meister der Intrige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Universellen hatte ihm sogar den Spitznamen Bogeyman gegeben.
    Adams konnte darüber nicht lachen.
    „Soll ich eine Diagnose stellen?" fragte Animus mit unheilschwangerer Stimme und gab auch gleich die Antwort: „Du bist höchst suizidgefährdet."
    Da mußte selbst Adams lachen.
    Er lachte auch noch, als Celeste Maranitares in sein Büro im HQ-Hanse trat.
    „Ich fürchte, das Lachen wird dir rasch wieder vergehen, wenn du meine Wahlkampfanalyse gehört hast", sagte Celeste Maranitares mit strenger Miene. Sie war eine von den drei Hanse-Sprechern, die Zeuge des ersten Kontakts mit Stalker gewesen waren und eine von Adams' engsten Vertrauten.
    „Ich glaube, Animus ist doch sein Geld wert", sagte Adams, noch immer gut gelaunt.
    „Auch wenn er insgesamt eine Fehlkonstruktion zu sein scheint."
    „Darf ich daran erinnern, daß ich dich keinen müden Stellar gekostet habe", warf Animus ein. „Whistler hat mich kostenlos zur Verfügung gestellt."
    Adams wollte etwas darauf sagen, aber Celeste kam ihm zuvor.
    „Können wir zur Tagesordnung kommen?" sagte sie streng. „Ich möchte über den Stand der Dinge berichten. Meine Analyse und die vorläufige Wahlprognose geben nicht gerade Anlaß zu Jubel. Es scheint auch, daß der Wahlkampf zu einer Schlammschlacht auszuarten droht.
    Wir dürfen uns das nicht bieten lassen."
    „Okay, schieß los." Adams wurde ernst. Er versuchte sich zu konzentrieren, obwohl ihn wichtigere Dinge beschäftigten. Der Ausgang des Wahlkampfs war ihm im Grunde so egal wie die neohyperfuturistischen Stilrichtungen der Blues-Kunst.
    „Glen Murxon hat mal wieder einen Tief schlag gelandet", begann Celeste Maranitares.
    „Seine jüngste Hetzkampagne gegen dich hat er unter das Motto ,Die krummen Touren des krummen Mannes’ gestellt. Aber es spricht für die Terraner, daß sie ihm eine Abfuhr erteilten. Die Universellen sind praktisch aus dem Rennen, und je mehr Murxon kläfft, desto tiefer sinkt er in der Wählergunst. Auch die Kandidaten der anderen Listen, bisher schon nur Mitläufer, kann man endgültig vergessen. Der Endspurt wird zwischen unserem Mann und Sheela Rogard ausgetragen. Es heißt Kosmopoliten gegen Terranova. Und wenn ich die Kosmopoliten zuerst nenne, dann aus dem Grund, weil Sheela die Nase bereits vor unserem Blake Gordon hat. Unser Wahlspruch, scheint's, hat nicht so eingeschlagen wie die Hetzkampagne der Kosmopoliten."
    „Na, na", machte Adams beschwichtigend. „Zugegeben, die Kosmopoliten haben sich sehr engagiert, aber sie sind dabei immer sachlich geblieben. Von einer Hetze kann man nicht reden."
    „Sachlich nennst du das", erregte sich die Hanse-Sprecherin, „wenn die Rogard dir in den Medien vorwirft, daß du die Kosmische Hanse für deine persönlichen Interessen mißbrauchst und damit den Frieden in der Lokalen Gruppe gefährdest?"
    „Der Kartanin-Konflikt könnte tatsächlich den Frieden gefährden", meinte Adams.
    „Dazu habe ich eine andere Meinung", warf Animus ein und ließ über sein Lasergesicht eine bunte Lightshow laufen, um die Aufmerksamkeit zu erregen. „Es könnte durchaus zum Krieg mit den Kartanin kommen. Aber mehr als ein Scharmützel würde nicht daraus werden. Danach würde die Vernunft siegen. Vielleicht wäre das die Lösung: Eine kriegerische Auseinandersetzung als Basis für die Aushandlung eines immerwährenden Friedens."
    Adams warf Animus einen seltsamen Blick zu. Er fragte sich, ob er doch nicht so eine Fehlkonstruktion war, wie er glaubte. Celestes Stimme riß ihn aus seinen Gedanken.
    „Wenn man dich reden hört, könnte man meinen, daß du auf Seiten der Kosmopoliten stehst", sagte sie vorwurfsvoll. „Soll Blake die Wahl gewinnen oder die Rogard? Na, also!
    Wenn wir Blake forcieren wollen, dann müssen wir mit schärferen Geschützen auffahren. ,Blake Gordon - ein Mann wie Rhodan’, dieser Slogan war offensichtlich zu zahm. Die Kosmopoliten haben uns mit Schlamm bewerten, jetzt müssen wir entsprechend kontern."
    Blake Gordon war als stellvertretender Hanse-Sprecher für Perry Rhodan bestimmt worden. Der sechsundachtzigjährige Multi-Wissenschaftler aus Waringers Team war ein guter Mann, die Idealbesetzung schlechthin. Nachdem Perry Rhodan die Milchstraße und die Lokale Gruppe unter dem Druck der Kosmokraten hatte verlassen müssen, ersetzte Blake ihn. Einen besseren Kandidaten für die Wahl des Ersten Terraners und Galaktischen Rates hätte man sich eigentlich nicht vorstellen können. Und trotzdem lehnten ihn die Terraner

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