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1282 - Sprung zum Dreiecksnebel

Titel: 1282 - Sprung zum Dreiecksnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwommen, als existierte es nur teilweise im vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum. Einzelheiten des Gesichts fehlten völlig.
    „In der Tat!" stellte ich fest. „Ein Kamashite und sein Erbgott Lullog!"
    „Ein Lokoshan und sein Großer Erbgott Lullog", vervollständigte Dalaimoc. „Genauer gesagt, Tovari Lokoshan, der sich bisher für Giffi Marauder hielt."
    „Tovari Lokoshan!" flüsterte der Kamashite und sah die Statuette in seinen Händen mit deutlichem Abscheu an. „Warum mußtest du mich daran erinnern, Dalaimoc? Ich wollte ihm entkommen und hatte mich bei Perwela schon so heimisch gefühlt - und jetzt hat er mich doch wieder eingeholt."
    Rorvic lachte so dreckig, wie eben nur ein Halbcyno lachen konnte.
    „Dafür hattest du uns die Begegnung tief unten in der Vergangenheit eingebrockt, Tovari", entgegnete er. „Erinnerst du dich nicht mehr daran? Du hattest dich dazu eines Spezialisten der Zeit und eines lebenden Trampolins bedient. Alles vergessen? Auch gut!
    Dafür habe ich nicht vergessen, was Captain Hainu und ich in der Tiefe der Zeitgruft entdeckten."
    Ich fror plötzlich, denn ich ahnte, was jetzt kommen würde.
    „Wir hatten versucht, das abzuwenden", fuhr das leichenhäutige Untier fort. „Vergebens!
    Deshalb müssen wir jetzt die Entladung zwischen den psionischen Kräften des Planetenwesens und den Psichogonen an Bord dieses Kartanin-Schiffes ausnutzen und uns auf den Höhepunkt jener Ereignisse katapultieren lassen, die ihre Schatten tief in die Vergangenheit vorauswarfen."
    Er ballte die Faust und versetzte mir eine Kopfnuß.
    Während Tovari Lokoshan, Lullog und ein rundes Dutzend von allen Seiten heranstürmender Katzenwesen verschwammen und sich auflösten, hob uns die Woge des Zeitozeans empor und trug uns irgendwohin, wo wir, vielleicht und irgendwann, Tovari Lokoshan und seinen Großen Erbgott wiedertreffen würden.
     
    11. DAO-LIN-H'AY
     
    Nach kurzem, heftigen Kampf brachten vier Sternsöldner einen Gefangenen in die Zentrale.
    Er war ein Simianer oder - wie die Maakar verächtlich zu solchen Humanoiden sagten - ein pongoider Primat.
    Vom Kampf sah er ein bißchen ramponiert aus, genau wie die Sternsöldner, die ihn abgeführt hatten, aber in seinen goldfarbenen Augen leuchtete ungebrochener Stolz.
    Eine Welle der Sympathie zu diesem Wesen überschwemmte mich. Ich riß mich zusammen, um nicht unvermittelt zu schnurren.
    „Wer bist du?" fauchte ich den Gefangenen an.
    Er bewegte lautlos den Mund, als hätte er impulsiv antworten wollen, es sich dann aber anders überlegt.
    „Giffi Marauder", sagte er schließlich.
    Ich war sicher, daß es nicht sein richtiger Name war, ließ es aber vorläufig dabei bewenden.
    „Wie bist du an Bord dieses Schiffes gekommen?" fragte ich weiter.
    „Unfreiwillig", erklärte er.
    Hinter mir maunzte jemand belustigt. Das konnte nur Bao-Tinhyr-H'ay gewesen sein.
    Die anderen Anwesenden hätten es entweder nicht gewagt oder waren zu diszipliniert dazu.
    „Es waren ursprünglich drei Eindringlinge", berichtete einer der Sternsöldner. „Zwei von ihnen verschwanden spurlos, als wir angriffen."
    Ich musterte den Gefangenen aufmerksam, während ich gleichzeitig mit meinen Espern Kontakt aufnahm.
    Habt ihr etwas von den anderen Fremden und deren Verschwinden bemerkt? erkundigte ich mich.
    Zwei Massen! erhielt ich zur Antwort. Einmal knapp fünfzig und einmal gut zweihundert Kilo. Sie verschwanden zur gleichen Zeit, zu der wir eine Entladung zwischen den Psichogonen und dem Planetenwesen orteten.
    Ich bedankte mich und konzentrierte mich ganz auf den Gefangenen. Eben war mir gewesen, als hielte er etwas unter den rechten Arm geklemmt, etwas Verschwommenes, Grünliches. Jetzt sah ich nichts mehr davon.
    „Wurde jemand von euch verletzt?" erkundigte ich mich bei den Sternsöldnern.
    „Soldat Varu-Fyn erlitt einen Schock durch Energiereflexion", antwortete einer von ihnen.
    „Das ist alles. Aber es war einer der verschwundenen Simianer, der geschossen hatte."
    „Drei Simianer insgesamt, also", überlegte ich laut, dann wandte ich mich an den Piloten. „Wir verlassen den Orbit um Na-Ge-D'ay!" ordnete ich an. „Kurs Heimatgalaxie und neue Linearetappe bis zum Ausbrennen der Konverter!"
    „Und bis zum letzten Zapfenstreich!" fügte Fessen-Kon-H'ay hinzu.
    Er ließ die Psi-Haube, die an der Decke über seinem Platz mitten in der kreisförmigen Zentrale geschwebt hatte, halb über seinen Kopf gleiten. Ein dumpfes Grollen lief durch das Schiff, dann

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